Kurz & Bündig
FORSCHUNG: Im Biosphärenreservat Pfälzerwald hat die Forschungsstation Eußerthal als Zentrum für Wissenschaft, Forschung und Umweltbildung der Universität Koblenz-Landau eröffnet – dort, wo früher Fische zum Verzehr gezüchtet wurden, werden Forscher bedrohte Fischarten wie den Schlammpeitzger vermehren und Schüler das Leben im Wasser entdecken. „Hier wird Gewässer- und Artenschutz mit Wissenschaft und Umweltbildung kombiniert und zum Modell für andere Regionen“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken.
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ARTENVERLUST: Senckenberg-Wissenschaftler haben die Veränderung der Pflanzenwelt des Vogelsberges von 1945 bis 2012 untersucht. Anhand von Herbarbelegen einer privaten Sammlung und eigenen Aufsammlungen zeigen sie, dass die Pflanzenvielfalt in dem hessischen Mittelgebirge um ein Viertel abgenommen hat. Waren es 1975 noch 683 Arten, konnten 2012 nur noch 497 Arten nachgewiesen werden. Besonders häufig fehlten bedrohte Arten wie beispielsweise Orchideen. Die Forscher führen den Rückgang auf die Veränderung der Landnutzung zurück und vermuten, dass sich ihre Ergebnisse auf weitere Mittelgebirge Europas ausweiten lassen. Die Studie wurde kürzlich im Fachjournal „Tuexenia“ veröffentlicht.
IGEL: 70000 Menschen tanzen am 11. und 12. September im Treptower Park beim Lollapalooza Festival. Mittels GPS-Dataloggern analysierte das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) die Auswirkungen dieser Störungen auf Igel. Das Ergebnis: Igel wurden nicht verletzt, weil sie ihre Aufenthaltsbereiche und Aktivitätsmuster im Treptower Park während der Festivitäten änderten, ohne den Park völlig aufzugeben. Das Projekt hängt mit einem Citizen-Science-Vorhaben zusammen: Sichtungen von toten oder lebenden Igeln können unter http://www.portal-beee.de/igel.html gemeldet werden – und neu lässt sich nach Anmeldung auch gezielt nach Igeln in Parkanlagen suchen.
HOAI: Klage vor dem Europäischen Gerichtshof – die EU-Kommission hat Deutschland wegen der Aufrechterhaltung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) angeklagt. Durch verbindliche Mindestsätze verhindere diese die Niederlassungsfreiheit, argumentiert die EU. Gebe es diese nicht, würden sich mehr in- und ausländische Büros in Deutschland niederlassen. Dem hielt Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, die Zahl der Architekturbüros in Deutschland entgegen: Diese stieg von 35021 (2008) auf über 41117 (2014). Ein Preiswettbewerb bei Planungsleistungen verfehle das Ziel einer guten Planung, denn billigere Planung bedeute in aller Regel weniger und schlechtere Planungsqualität, sagte die Präsidentin.
HECKENGÄU: Seit 2002 werden Naturschutzprojekte im baden-württembergischen Heckengäu über das „Projekt des Landes zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt“ (PLENUM) gefördert. Ende 2016 läuft die Förderung aus. Insgesamt wurden in den 14 Programm-Jahren 410 Einzelprojekte mit rund 2,8 Mio.€ vom Land gefördert. Neben Naturgarten Kaiserstuhl, Allgäu-Oberschwaben, Westlicher Bodensee und Schwäbische Alb ist dieses das fünfte PLENUM-Projekt, das erfolgreich abgeschlossen werden kann, teilte das Umweltministerium mit.
LANDSCHAFTEN: Die Bundesregierung unterstützt in den nächsten vier Jahren eine Veranstaltungsreihe des Global Landscapes Forum (GLF) in Bonn. Das GLF ist ein Zusammenschluss von Vertretern aus Wirtschaft, Regierungen, Zivilgesellschaft und führenden Köpfen indigener Völker, die sich für nachhaltige Entwicklung einsetzen. Das Forum wurde in Warschau in 2013 von CIFOR, der Weltbank und UNEP gegründet, um eine unabhängige, wissenschaftsbasierte, sektorenübergreifende Plattform mit dem Ziel zu schaffen, Wissen zu teilen und Initiativen zu gründen, die widerstandsfähige, vielfältige, gerechte und produktive Landschaften wiederherstellen und schützen ( http://www.landscapes.org ).
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