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Kurz & Bündig

WILDHEU: „Sportliches Wirtschaften in einer vertikalen Kulturlandschaft“ – mit dieser Kurzbeschreibung hat die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz die Isenthaler Wildheulandschaft als „Landschaft des Jahres 2016“ ausgezeichnet. Gewürdigt werde eine heute fast halsbrecherisch anmutende, selten gewordene Nutzungsform der Berglandwirtschaft, das Wildheuen im Urner Isenthal (Kanton Uri), schreibt die Stiftung. Die althergebrachte Gewinnung von „Notheu“ und Winterfutter sei längst zu einem Kulturgut und zu einer wichtigen Pflegemaßnahme artenreicher Trockenwiesen geworden. Das Wildheuen sei eine einzigartige Nutzungsform, die weltweit in den Berggebieten vermutlich nur in den Alpen anzutreffen sei.

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WILDKATZE: Ein Gutachten zur aktuellen Verbreitung der Wildkatze in Hessen führt den aktuellen Kenntnisstand zusammen und bewertet die Situation vor dem Hintergrund der FFH-Berichtspflichten (Wildkatze als Anhang-IV-Art). Darin werden auch praktikable Methoden zur Fortführung des hessenweiten Wildkatzen-Monitorings diskutiert. Das in Hessen in den Jahren 2007-2014 in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Wildbiologie der Universität Gießen e.V., dem Servicezentrum für Forsteinrichtung und Naturschutz (FENA), dem Landesbetrieb Hessenforst und dem Institut für Tierökologie und Naturbildung durchgeführte landesweite Totfundmonitoring (Projekt FELIS) hat dabei beispielhaften Modellcharakter auch für das Monitoring in weiteren Bundesländern (Download: http://bit.ly/2emv37e ).

UMWELTPROGRAMM 2030: Mit einem „Integrierten Umweltprogramm 2030“ möchte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks die Umweltpolitik stärken. Es formuliert Leitziele und Vorschläge, wie Schlüsselbereiche von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft umweltgerecht und nachhaltig gestaltet werden können. Es sei Zeit für eine neue, gestärkte Umweltpolitik, die sich der globalen Herausforderungen systematisch annehme und einen grundlegenden ökologischen Wandel einleite, sagte Hendricks. Der NABU teilte die Auffassung, dass in Deutschland eine radikale Reform der Agrarpolitik nötig sei, um den Artenschwund, die Belastung von Gewässern und Böden und die Klimaänderungen zu minimieren.

ANTHROPOZÄN: Der Internationale Geologische Kongress hat im südafrikanischen Kapstadt offiziell den Beginn des Anthropozäns, der Menschenzeit, bestätigt. „In der 4,5 Mrd. Jahre währenden Geschichte der Erde dominiert mit uns Menschen erstmals eine einzelne Spezies nicht nur auf der gesamten Oberfläche des Planeten, sondern auch tief im Boden“, sagte der Präsident des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR), Prof. Dr. Kai Niebert. Dies anzuerkennen zwinge uns, den Kopf aus dem Sand zu ziehen und Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen. Durch seinen maßlosen Ressourcenverbrauch habe der Mensch die Natur in den letzten 150 Jahren immer stärker übernutzt und seit 60 Jahren die ersten roten Linien überschritten. Dies belege: Entweder werde das Anthropozän ein Zeitalter des Kampfes um Wohlstand gegen die Natur oder eines der Nachhaltigkeit.

CITES: Die „größte jemals abgehaltene Konferenz für Artenschutz“ mit 152 teilnehmenden Regierungen und insgesamt 3500 Personen endete im südafrikanischen Johannesburg mit wichtigen Entscheidungen für den weltweiten Schutz wildlebender Tiere und in der Natur vorkommenden Pflanzen. Umweltschutzverbände zogen eine positive Bilanz mit einzelnen Kritikpunkten, teilte die EU-Koordination des Deutschen Naturschutzrings (DNR) mit. Nach zwei Wochen Verhandlungsmarathon über das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) seien Hunderte von Arten strenger geschützt.

WETTERDATEN: Im neuen digitale Informationssystem der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) „WKS Wetterdaten online“ können ab sofort unter http://www.lwf.bayern.de/wks aktuelle Witterungsdaten der Waldklimastationen in Bayern online aufgerufen werden.

NATURA 2000: Bis 2017 richtet Thüringen insgesamt elf Natura-2000-Stationen ein. Sie sollen die Lebensräume und Arten des europäischen Schutzgebietsnetzes sichern und entwickeln. Mit Hilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und des Thüringer Umweltministeriums wird außerdem ein gemeinsames Kompetenzzentrum des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) Thüringen, des Naturschutzbundes (NABU) Thüringen und des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL) etabliert. Es koordiniert die fachliche Zusammenarbeit der Natura-2000-Stationen und unterstützt sie durch Qualifizierungsangebote und beim Erarbeiten von Förderanträgen.

ABSCHALTUNG: Mit einem gerichtlichen Vergleich wurde das Klageverfahren des NABU NRW gegen sechs Windkraftanlagen auf der Heddinghäuser Haar im Kreis Soest beendet. Die Anlagen werden zu folgenden Zeiten abgeschaltet: (a) für den Wachtelkönig im Mai und Juni jeweils eine Stunde vor Sonnenuntergang bis eine Stunde nach Sonnenaufgang bei Windgeschwindigkeiten <5m/s in 10m Höhe; (b) für Schlafplatzgemeinschaften des Rotmilans im August und September von Sonnenaufgang bis drei Stunden danach und fünf Stunden vor Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang; (c) für Fledermäuse im April und Mai sowie von August bis Oktober zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang bei 6m/s (in Gondelhöhe), einer Temperatur >10°C und fehlendem Niederschlag.

NATURWALD: Das hessische Umweltministerium hat wei­tere 5800ha Wald aus der Nut­zung genommen – die Natur­schutzverbände begrüßten, dass damit nun auf 3 % der hessischen Waldfläche die Nut­zung eingestellt sei. 1,3 Mio.€ zahlt das Land dafür jährlich als Ausgleich an den Landesbetrieb Hessen-Forst. Allerdings for­dern die Verbände von der Lan­desregierung, dass sie die Wälder bis zum Ende der Le­gislaturperiode (2019) noch als Naturschutzgebiete absichert. Die Landesregierung solle zu­dem in den nächsten Jahren noch weitere Waldschutzgebiete von rund 16000ha auswählen, damit sie das eigene Ziel erreiche, 5 % der Waldfläche sich natürlich entwickeln zu lassen.

BODENSEE: Um 0,9°C hat sich das Wasser des Bodensees in den letzten 50 Jahren erwärmt, die Wasserstände sind niedriger geworden – mit messbaren Folgen für die Wasserschichtung, den Nährstoff- und Sauerstoffaustausch und die Ufererosion. Das sind Ergebnisse der seit den 1920er-Jahren durchgeführten Forschungen des Instituts für Seeforschung der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW). Als Hauptursache gilt der Klimawandel.

EEG-NOVELLE: Fördergelder für erneuerbare Energien werden künftig per Ausschreibung vergeben. Die effizientesten und kostengünstigsten Anbieter erhalten den Zuschlag. Kleine Solaranlagen bis 750kW sind davon ausgenommen. Das regelt die Novelle des EEG-Gesetzes, die das Kabinett beschlossen hat. Die Ausbau-Mengenziele bleiben zwar unverändert, jedoch werden in §4 („Ausbaupfad“) jährliche Zubaumengen für bestimmte Zeiträume festgelegt. Dies wird die Dynamik des EE-Ausbaus bremsen. Neu in der Zielformulierung wurde aufgenommen, dass der EE-Ausbau netzverträglich erfolgen solle. Nun werden der Bundestag und die Ausschüsse über den Entwurf beraten.

NATURMONUMENT: Das Grüne Band Thüringen soll mit 763km Länge und 6800ha Fläche zu Deutschlands erstem großflächigen Nationale Naturmonument werden. Die Planungen dazu hat vorgestellt. „Das Grüne Band bietet eine einzigartige Verbindung von Natur und Geschichte“, erklärte Umweltministerin Anja Siegesmund im Kabinett. Vielfältige Biotope böten Lebensraum für ca. 1.200 Tier- und Pflanzenarten der Roten Listen Deutschlands. Diesen Schatz gelte es zu bewahren. Gleichzeitig solle der ehemalige Grenzstreifen als lebendiges Zeugnis der jüngeren deutschen und europäischen Geschichte erlebbar bleiben.

FORSCHUNG: Im Biosphärenreservat Pfälzerwald hat die Forschungsstation Eußerthal als Zentrum für Wissenschaft, Forschung und Umweltbildung der Universität Koblenz-Landau eröffnet – dort, wo früher Fische zum Verzehr gezüchtet wurden, werden Forscher bedrohte Fischarten wie den Schlammpeitzger vermehren und Schüler das Leben im Wasser entdecken. „Hier wird Gewässer- und Artenschutz mit Wissenschaft und Umweltbildung kombiniert und zum Modell für andere Regionen“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken.

IGEL: 70000 Menschen tanzen am 11. und 12. September im Treptower Park beim Lollapalooza Festival. Mittels GPS-Dataloggern analysierte das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) die Auswirkungen dieser Störungen auf Igel. Das Ergebnis: Igel wurden nicht verletzt, weil sie ihre Aufenthaltsbereiche und Aktivitätsmuster im Treptower Park während der Festivitäten änderten, ohne den Park völlig aufzugeben. Das Projekt hängt mit einem Citizen-Science-Vorhaben zusammen: Sichtungen von toten oder lebenden Igeln können unter http://www.portal-beee.de/igel.html gemeldet werden - und neu lässt sich nach Anmeldung auch gezielt nach Igeln in Parkanlagen suchen.

ARTENVERLUST: Senckenberg-Wissenschaftler haben die Veränderung der Pflanzenwelt des Vogelsberges von 1945 bis 2012 untersucht. Anhand von Herbarbelegen einer privaten Sammlung und eigenen Aufsammlungen zeigen sie, dass die Pflanzenvielfalt in dem hessischen Mittelgebirge um ein Viertel abgenommen hat. Waren es 1975 noch 683 Arten, konnten 2012 nur noch 497 Arten nachgewiesen werden. Besonders häufig fehlten bedrohte Arten wie beispielsweise Orchideen. Die Forscher führen den Rückgang auf die Veränderung der Landnutzung zurück und vermuten, dass sich ihre Ergebnisse auf weitere Mittelgebirge Europas ausweiten lassen. Die Studie wurde kürzlich im Fachjournal „Tuexenia“ veröffentlicht.

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