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Klimaschutz-Gutachten der Beiräte des BMEL

Berlin (BUND). Ihr Gutachten „Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft sowie den nachgelagerten Bereichen Ernährung und Holzverwendung“ haben die Wissenschaftlichen Beiräte beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) an Bundesminister Christian Schmidt übergeben. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßte viele der darin formulierten Empfehlungen. Insbesondere unter den Ratschlägen für die Landwirtschaft fänden sich langjährige Forderungen des BUND wieder, sagte Vorsitzender Hubert Weiger.

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„Der Schutz von landwirtschaftlich genutzten Mooren und von Dauergrünland ist nicht nur aus der Klimaperspektive, sondern auch aus Gründen des Naturschutzes dringend geboten“, erklärte er. Die Einführung einer Stickstoffabgabe sei längst überfällig, um die Belastung von Natur und Landschaft mit Stickstoff zu reduzieren. Auch Maßnahmen, um den Konsum von tierischen Produkten zu verringern, seien notwendig. Die Bundesregierung müsse diese Empfehlungen nun zügig umsetzen.

Jedoch sieht der BUND auch zahlreiche Empfehlungen der Gutachter kritisch. So sei im Gegensatz zu den Aussagen des Gutachtens gerade der ökologische Landbau ein besonders wirkungsvoller Beitrag zum Klimaschutz. Weitere Kritikpunkte gebe es im Bereich Forstwirtschaft und Holzverwendung. „Eine Erhöhung des Nadelbaumanteils ist nicht nur aus Naturschutzperspektive abzulehnen, sondern auch aus forstökonomischer Sicht riskant. Bereits heute kommen viele Fichten und Kiefern nicht mit den zunehmenden Extremwetterereignissen zurecht. Ganze Bestände brechen zusammen, vor allem dort, wo sie von Natur aus nicht hingehören“, sagte Weiger.

Der BUND empfiehlt stattdessen, auf die für Deutschland typischen Laubwälder zu setzen und die Forschungsbemühungen zur Verwendung von Laubholz im Außen- und Baubereich bzw. beim Konstruk­tionsholz zu verstärken. Als „Nadelbaum der Zukunft“ bezeichnete Weiger die heimische Weißtanne. Mit ihren tiefer reichenden Wurzeln sei sie geeigneter, den Klimawandel zu verkraften und berge – anders als eingeführte Baum­arten wie die Douglasie oder die Küstentanne – kein ökologisches Risiko.

„Ein grundsätzlicher Mangel des Gutachtens ist der einseitige Blick durch die reine CO2-Brille auf Naturwälder, in denen dauerhaft keine forstliche Nutzung mehr stattfindet“, kritisierte der BUND-Vorsitzende. Wälder mit natürlicher Entwicklung seien in Deutschland mit rund 2 % extrem rar. Dadurch seien besonders viele Lebewesen wie Flechten, Pilze, Moose und holzbewohnende Käfer bedroht. „Für den Schutz der biologischen Vielfalt brauchen wir auf mindestens 10 % der öffentlichen Waldfläche Naturwälder, wie schon 2007 von der Bundesregierung beschlossen wurde“, forderte Weiger.

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