Ivenacker Eichen bundesweit erstes Nationales Naturmonument
Schwerin/Erfurt (LU/TML FUN). „Geschichtsträchtig“ nannte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus die Ausweisung der tausendjährigen Eichen von Ivenack (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) zum bundesweit ersten Nationalen Naturmonument. Sie erhielten und verdienten diesen Status wegen ihrer Seltenheit, Eigenart und Schönheit, sagte er weiter. Beim Festakt im Ivenacker Tiergarten unterstrich Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, den Wert alter Bäume für die biologische Vielfalt: „Die Ivenacker Eichen als Nationales Naturmonument sind Modell dafür, dass wir in allen Wäldern sehr viel mehr richtig alte Bäume erhalten müssen.“
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Schon vor der Auszeichnung, so Minister Backhaus, war das Ensemble ein Ort der Superlative. Hier stünden die ältesten Bäume des Landes Mecklenburg-Vorpommern und mit Stammumfängen von mehr als 14 m die stärksten Eichen Europas. Die Einstufung als Nationales Naturmonument mache es zu einem „Nationalpark auf kleinstem Raum“, in dem es nicht nur um die ökologische Bedeutung des Areals, sondern dessen Erlebniswert für den Menschen gehe.
Backhaus würdigte die Bedeutung des Gebietsschutzes für das Land Mecklenburg-Vorpommern. Fast 20 % der Landesfläche nähmen die Nationalen Naturlandschaften ein: drei Nationalparks, drei Biosphärenreservate und sieben Naturparks. „Mit dem Nationalen Naturmonument Ivenacker Eichen kommt ein weiteres Naturerlebnis hinzu. Damit setzt unser Bundesland bundesweit Maßstäbe und zieht auch international die Blicke auf sich“, zeigte sich der Minister sicher.
70000 Besucher kamen 2015 in den Ivenacker Tiergarten, teilte das Umweltministerium mit. Im April 2016 sei mit dem Bau eines 400 m langen und 35 m hohen Baumkronenpfads begonnen worden – der bislang größten Investition des Landes zur Verbesserung der Erlebbarkeit des Waldes. Die Kosten beliefen sich auf mehr als 3 Mio.€. Davon stelle das Land etwa zwei Drittel aus ELER-Mitteln bereit.
Unterdessen führt Thüringen Gespräche mit Landnutzern für die Ausweisung des Grünen Bands als erstes großflächiges Nationales Naturmonument. Umweltministerin Anja Siegesmund verwies bei einer öffentlichen Wanderung mit dem Abenteurer Mario Goldstein bei Behrungen auf den beginnenden Dialog durch die Thüringer Landgesellschaft. Der Beginn des formellen Gesetzgebungsverfahrens sei für Anfang 2017 geplant, bis Ende 2018 solle die Ausweisung als Nationales Naturmonument abgeschlossen sein. Das Grüne Band Thüringen erstrecke sich auf einer Länge von 763 km und solle die Flächen zwischen der jeweiligen Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Hessen, Bayern und Sachsen und dem ehemaligen Kolonnenweg umfassen. Die Fläche ergebe etwa 6850 ha – zum Vergleich: Der Nationalpark Hainich hat eine Größe von 7500 ha. Die Stiftung Naturschutz Thüringen werde im Auftrag des Freistaats das Grüne Band erhalten und entwickeln.
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