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Schutz für den Rotmilan mit der Landwirtschaft

Hamburg (DeWiSt). Ein „Praxisratgeber Landwirtschaft“ ist eines der Ergebnisse des laufenden Schutzprojekts „Rotmilan – Land zum Leben“: Für die einzelnen Bundesländer werden die Agrarumweltmaßnahmen aufgelistet, die für den Schutz des Rotmilans wirksam sind und Artenschutz und praktische Landwirtschaft kombinieren. Das teilten die Kooperationspartner des Vorhabens mit, das aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt des Bundesamts für Naturschutz gefördert wird: Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL), Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) und Deutsche Wildtier Stiftung.

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Seit den 1990er-Jahren gingen die Rotmilan-Bestände dort zurück, wo sich die Ackernutzung intensiviert habe. Denn wenn Pflanzen dicht stünden, könne ein über dem Acker kreisender Greifvogel seine Nahrung, z.B. Mäuse, nicht mehr sehen. Werde die Ackernutzung umgestellt, beispielsweise Luzerne angebaut, könne der Rotmilan besser Nahrung finden und seine Jungvögel aufziehen. Auch mit der Anlage von Blühstreifen entstehe mehr Vielfalt auf dem Acker, die für den bedrohten Greifvogel wichtig sei.

Solche Maßnahmen bedeuteten häufig Mehraufwand. Landwirte würden sie daher nur dann umsetzen, wenn dieser Aufwand honoriert werde. Deshalb benenne der Ratgeber, welche Ausgleichszahlungen die Landnutzenden dafür in den einzelnen Bundesländern erhalten. Forstbewirtschafter erführen darin, wie man brütende Rotmilane mit einfachen Mitteln am Nest schütze.

Der Praxisratgeber zeige deutlich, dass trotz der großen Verantwortung nicht alle Bundesländer geeignete Maßnahmen anbieten, ziehen die Projektpartner Bilanz. Brandenburg beispielsweise sei mit fast 1900 Brutpaaren eines der wichtigsten Länder für den Rotmilan. Trotzdem biete es im Rahmen der Agrarumwelt­pro­gram­me keine einzige Maß­nah­me für eine rotmilan­freundliche Be­wirtschaftung auf Ackerland an.

Thüringen, Sachsen und Niedersachsen unterstützten den Rotmilan-Schutz dagegen seit vielen Jahren mit wirksamen Maßnahmen. Schleswig-Holstein habe sogar ein Schutzprogramm speziell für das Projekt „Rotmilan – Land zum Leben“ initiiert. So ein Engagement sei notwendig, um die Bestände des Rotmilans in Deutschland dauerhaft zu sichern.

„Damit sich Landwirte für Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt entscheiden und in diese investieren, brauchen sie die Sicherheit, dass die gewählten Agrarumweltmaßnahmen auch langfristig bestehen“, erklärte Bernd Blümlein, stellvertretender Geschäftsführer des DVL.

Der Praxisratgeber steht unter http://www.rotmilan.org kostenlos zum Download bereit.

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