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Eine globale Reise durch die Bodentypen

Bodenprofile sind schön – auch die optische Faszination eröffnet den Zugang zur Feldbodenkunde. Wer das bis dato nicht glaubt, sollte die zweite Auflage des Bildatlanten „Böden der Welt“ von Wolfgang Zech, Peter Schad und Gerd Hintermaier-Erhard zur Hand nehmen: Reich illustriert durch zahlreiche Fotos, Schaubilder und Karten, führt es gleichermaßen in die weltweite Vielfalt der Bodenklassifikation ein wie es auch beeindruckende Detailinformationen liefert.

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Möglich wird das durch eine streng systematische Gliederung: Für alle zehn Ökozonen der Erde nach Schultz werden jeweils Lage, Klima, Vegetation, Bodenbildung, Böden sowie detaillierter jeweils typische Reference Soil Groups (RSGs) verbal und reich illustriert beschrieben, ergänzt durch ein Kapitel zu weltweit verbreiteten Böden. Das Buch folgt der 2006 neu gefassten (und 2008 in Deutsch veröffentlichten) World Reference Base for Soil Resources mit 32 RSGs, die durch Adjektive weiter untergliedert werden (das ergibt 137 so genannte Qualifiers). Die RSGs werden hinsichtlich Definition, physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften, Vorkommen und Verbreitung sowie Nutzung und Gefährdung charakterisiert, ergänzt durch eine illustrierte Profilcharakteristik mit Definitionen sowie einer Beschreibung der jeweils bodenbildend wirkenden Prozesse. Sehr umfangreich und benutzerfreundlich ist der Anhang mit Glossar, Literaturverzeichnis, Sach- und geographischem Index.

Der Band bietet weit mehr Inhaltsfülle, als man sich bei 182 Seiten Buchumfang vorstellt. Das liegt einerseits am Seitenformat von annähernd DIN A4, andererseits an der komprimierten Darstellungsweise und recht kleinem Schriftgrad. Auch sind die Fotos vielfach etwas klein geraten – wenn etwa auf einer Seite sechs Fotos untergebracht sind, bleiben viele Details verborgen. So hätte es der beeindruckenden Informationsdichte gutgetan, wenn die Möglichkeiten des großen Seitenformats durch deutlich größere Fotos und Karten (die durch die Vielzahl an Symbolen schwer lesbar sind – hier kann aber die Vergrößerungsmöglichkeit am Bildschirm im als PDF gelieferten eBook helfen) und etwas größere Schrift genutzt worden wären. Auch könnte das Papier schwerer und wertiger sein, es scheint punktuell von der Gegenseite etwas durch.

Doch das sind kleine Schönheitsfehler – das Buch ist für Studium, Beruf oder schlicht zum Anschauen unbedingt zu empfehlen für jeden, der Freude an der Vielfalt der Erde und ihrer Böden besitzt und Feldbodenkunde lernen oder seine Kenntnisse vertiefen resp. aktualisieren möchte – eine Disziplin, die ähnlich wie die der Botaniker und Faunisten im Feld immer weniger Interesse findet. Der Bildatlas hat das Potenzial, dem entgegen zu wirken. (ej)

Böden der Welt. Ein Bildatlas. 2. Auflage. Von Wolfgang Zech, Peter Schad und Gerd Hintermaier-Erhard. XVIII + 164 Seiten mitzahlreichen farbigen Abbildungen. Hardcover. Springer Spektrum, Berlin/Heidelberg 2014. 54,99 bzw. 42,99 €. ISBN 978-3-642-36574-4 (Print) bzw. 978-3-642-36575-1 (eBook).

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