Kurz & bündig
Gewässerpreis: Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) hat einen Gewässerentwicklungspreis ausgeschrieben. Er wird für vorbildlich durchgeführte Maßnahmen zur Erhaltung, naturnahen Gestaltung und Entwicklung von Gewässern im urbanen Bereich vergeben. Bewerbungen sind bis zum 31. Oktober 2015 möglich (Informationen: schumacher@dwa.de, http://de.dwa.de/gewaesserentwicklungspreis.html ).
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Fließgewässer: Wissenschaftler des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums und des Forschungsinstituts Senckenberg in Gelnhausen haben die Auswirkungen des Landnutzungswandels auf die Artenvielfalt in Fließgewässern modelliert. Ihre Ergebnisse zeigen, dass der Verlust der Biodiversität deutlich stärker durch den Wandel der Landnutzung verursacht wird als durch den globalen Klimawandel. Schutzkonzepte für das wertvolle Ökosystem und die in strömenden Gewässern lebenden Organismen sollten daher angepasst werden. Die Studie ist online im Fachjournal „Freshwater Biology“ erschienen.
Landschaftspflege: Die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg fördert als Bestandteil ihrer Naturschutzstrategie die Gründung von Landschaftserhaltungsverbänden (LEV). Deren Zahl ist von ursprünglich sechs im Jahr 2011 auf nun 30 gewachsen. „Damit gibt es jetzt nahezu flächendeckend Landschaftserhaltungsverbände in Baden-Württemberg“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde bei der Gründungsversammlung des LEV im Hohenlohekreis.
Waldstandard: Noch bis zum 31. Juli kann der Entwurf zum neuen FSC-Waldstandard kommentiert werden. Turnusmäßig werden die Kriterien einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung des Forest Stewardship Council überarbeitet. Aktuelle Diskussionsthemen sind u.a. Flächen mit natürlicher Waldentwicklung, nicht einheimische Baumarten, die Notwendigkeit von Kahlschlägen zur Verjüngung der Eiche, Energieholznutzung und die Befahrung im Wald.
Luftqualität: Die Europäische Kommission hat ein weiteres Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet. Denn die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) werden nicht eingehalten. BUND, DUH, NABU und VCD haben das förmliche Aufforderungsschreiben gemeinsam begrüßt: Nach wie vor ergriffen die Städte nicht die notwendigen Maßnahmen und der Bund trage z.B. die Abschwächung des Kommissionsentwurfs für die Revision der Richtlinie zur Verringerung der Emissionen verschiedener Luftschadstoffe (NEC) mit. 2014 wurden die Jahresmittelwerte die NO2-Werte an über der Hälfte der 500 Messstationen in Deutschland überschritten. Die entsprechenden Grenzwerte gibt es seit 2005, seit 2010 müssen sie eingehalten werden und wurden bisher immer überschritten. In Deutschland ist dafür vor allem der Straßenverkehr verantwortlich.
Landwirtschaft: Die EU deckt ihren Landbedarf an land- und forstwirtschaftlichen Gütern zu rund einem Drittel durch Produktion außerhalb ihres Territoriums, vor allem in Lateinamerika. Im Gegensatz dazu wird nur einer von 10 ha des Ackerlands in der EU für Exporte genutzt. Dies erzeugt Druck auf die Ökosysteme in den exportierenden Ländern. Ein Forschungsteam am Institut für Soziale Ökologie der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt berechnete diese Effekte und zeigt Handlungsbedarf auf. Es reiche nicht, so das Fazit, nachhaltige Konzepte nur innerhalb von Staatsgrenzen zu denken, sondern der internationale Handel und dessen Effekte müssten ebenso beachtet werden.
EU-Vögel: BirdLife International hat in Brüssel die Rote Liste bedrohter Vogelarten in der EU und in ganz Europa vorgelegt. Danach sind Erfolge bei der gezielten Rettung seltener Arten zu beobachten. Ehemals häufige Arten nehmen jedoch ab, weil ihnen zunehmend Lebensraum verloren geht. 18 % der 451 Vogelarten der EU wurden als gefährdet eingestuft und könnten damit innerhalb der nächsten 100 Jahre komplett aus der EU verschwinden. Auf kontinentaler Ebene wurden 13 % von 533 europäischen Vogelarten als gefährdet eingeschätzt, 10 % dieser Arten gelten sogar auf globaler Ebene als vom Aussterben bedroht. Der Bericht wurde im Auftrag der EU-Kommission erstellt und steht unter https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/rote-listen/index.html zur Verfügung.
Hunsrück: Mit zehntausenden Besuchern über drei Tage ist der Nationalpark Hunsrück-Hochwald eröffnet worden. „Der erfolgreiche Start zeigt, dass der Nationalpark ein Magnet für Besucher sein kann. Der Ansturm der Gäste hat alle Erwartungen übertroffen. Und die breite Beteiligung der Bevölkerung an den Veranstaltungen macht deutlich, wie stark der Nationalpark bereits in der Region verankert ist“, freute sich die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken.
Bundesfreiwillige: Nur jede sechste Stelle im Bundesfreiwilligendienst ist besetzt. Den rund 220000 anerkannten Stellen in Deutschland stehen lediglich 36000 Plätze gegenüber, welche durch die zur Verfügung stehenden Mittel finanziert werden können. 167 Mio. € stehen an Bundesmitteln jährlich bereit, erforderlich wäre mehr als 1 Mrd. €, teilte das Projekt Bufdi.eu mit.
Baden-Württemberg: Der Stuttgarter Landtag hat die Novelle des Landesnaturschutzgesetzes verabschiedet. Als „insgesamt sehr gelungen und modern“ beurteilte der Landesnaturschutzverband (LNV) das Gesetz. Vorsitzender Dr. Gerhard Bronner hob die Regelungen zu den Landschaftserhaltungsverbänden und Neuerungen wie ein Moorschutzkonzept, die Sicherung der Schutzgebiete vor gentechnisch veränderten Organismen, den Schutz der Alleen und weitere Anhörungsrechte der anerkannten Naturschutzvereinigungen hervor. Kritik übte der LNV daran, dass der kommunale Einfluss bei der Bestellung der ehrenamtlich tätigen Naturschutzbeauftragten nicht eingeschränkt wurde und für Naturparke weniger strenge Regelungen als im Bundesgesetz gälten.
Umweltklagen: Genügen die Möglichkeiten, der Bürger und Gemeinden in Deutschland, in Umweltfragen vor Gericht zu ziehen, möglicherweise nicht den EU-Standards? Der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs vertritt in seiner Empfehlung für das Urteil im seit Herbst 2013 laufenden Vertragsverletzungsverfahren diese Auffassung. Sollte das Gericht so beschließen, müsste Deutschland die Klageposition deutlich stärken.
Grüne Infrastruktur: Zeitgemäße, innovative, auf veränderte Freiraumnutzungen begründete Ansätze müssen in der aktuellen Diskussion über eine neue Definition von Freiraumsystemen im Rahmen der „Grünen Infrastruktur für Europa“ entwickelt werden. Das hat bdla-Präsident Till Rehwaldt in Hannover zum Abschluss einer Tagung des Beirats des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten gefordert. „Mit der gleichen Energie, wie wir sie bisher für Straßen und Kanäle aufgebracht haben, müssen Landschaftsarchitekten nun an die Qualifizierung der Freiraumsysteme gehen. Nur auf diese Weise kann es gelingen, die heutige Kulturlandschaft aktiv mitzugestalten und dabei verschiedenste Ansprüche ressourcensparend und ästhetisch ausgewogen zu integrieren.“
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