Kurz & bündig
Fracking: Die Bundesregierung hat ein Fracking-Gesetz auf den Weg gebracht, das den Einsatz von Hydraulic Fracturing zur Gewinnung von Erdgas und Erdöl in Deutschland ermöglichen wird. Aus Sicht des Deutschen Naturschutzrings (DNR) sendet die Bundesregierung damit im Vorfeld der entscheidenden UN-Klimakonferenz im Dezember in Paris ein fatales Signal: Statt konsequenten Klimaschutz zu betreiben, setze sie weiterhin auf klimaschädliche fossile Energieträger. „Um die Klimaziele zu erreichen, muss ein Großteil der fossilen Ressourcen in der Erde bleiben. Es ergibt keinen Sinn, jetzt durch Fracking weitere Lagerstätten zu erschließen – zudem mit einer risikoreichen Technik und mit umweltschädlichen Methoden“, erklärte DNR-Generalsekretärin Liselotte Unseld. Aufgrund des Chemikalieneinsatzes und des Freiwerdens giftiger Lagerstättenwasser sei Fracking eine große Gefahr für Grund- und Trinkwasser. Außerdem werde beim Hydraulic Fracturing rund 30 % mehr klimaschädliches Methan freigesetzt als bei der konventionellen Erdgasförderung. „Mit dem Kabinettsbeschluss konterkariert die Bundesregierung sämtliche klima-, energie- und naturschutzpolitischen Zielvorgaben“, kritisierte DNR-Frackingexperte Daniel Hiß.
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Milchquote: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht im Ende der Milchquote seit 1. April 2015 große Risiken für den Tier- und Umweltschutz. „Es wird zu einer noch größeren Überproduktion führen. Die Milcherzeuger geraten unter zusätzlichen Preisdruck, das Höfesterben geht weiter und die Tierhaltung wird in immer größeren Ställen konzentriert. Dies alles wirkt sich negativ auf den Tierschutz und die Umwelt aus“, sagte der agrarpolitische Sprecher des BUND, Jochen Dettmer. Erforderlich seien jetzt flexible Mechanismen zur Steuerung der erzeugten Milchmenge entsprechend der Marktlage. Ziel müsse dabei sein, die Menge dem Inlandskonsum anzupassen. Geschehe dies nicht, drohe die Haltung von Milchkühen vollständig industrialisiert zu werden. Seit dem Jahr 2000 habe sich die Zahl der Milchviehhalter in Deutschland auf derzeit nur noch rund 70000 halbiert. Der BUND-Experte forderte Bundesagrarminister Christian Schmidt auf, eine tier- und umweltgerechte Milcherzeugung und die regionale Vermarktung besser zu fördern. Die dafür vorhandenen EU-Fördermöglichkeiten würden bislang von der Bundesregierung weitgehend ignoriert.
Siebengebirge: Die wertvolle Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg soll erhalten und zum Teil renaturiert und gepflegt werden. Das ist das Ziel eines Naturschutzgroßprojekts, das der Bund bis 2025 mit 10,8 Mio. € fördert. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks übergab im Kloster Heisterbach den Förderbescheid an den Rhein-Sieg-Kreis als Projektträger. Unter dem Titel „Chance 7“ haben sich sieben Gemeinden in der Vulkanlandschaft zusammengetan, um naturnahe waldgeprägte Lebensräume, natürliche Fließgewässern und ihre bachbegleitende Auen sowie reich strukturierte Streuobstwiesen und Weinbergsbrachen zu erhalten und entwickeln ( http://www.chance7.org ).
Stadtgrün: Auch in diesem Jahr können sich Städte und Kommunen wieder für zusätzliche Fördermittel für Projekte zu Grün in der Stadt bewerben. Wie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) bekannt gab, wird wieder ein Investitionsvolumen von 50 Mio.€ für das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ bereitgestellt. Mit den Bundesgeldern sollen Städtebauprojekte von besonderer nationaler Bedeutung und Qualität gefördert werden. Hierzu zählen auch ausdrücklich Projekte zu Grün in der Stadt, unterstrich der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL).
Gewässer: Die Thüringer Kommunen haben gemeinsam mit Umweltministerium und Landesanstalt für Umwelt und Geologie ein umfangreiches Landesprogramm Gewässerschutz erstellt. Es umfasst rund 3000 neue Maßnahmen für die Bereiche Abwasser, Landwirtschaft, Gewässerstruktur, Durchgängigkeit, Altlasten, Bergbau und Fischerei. Für die Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit und Gewässerstruktur sind 1700 Maßnahmen vorgesehen, für die rund 54 Mio.€ investiert werden sollen, sagte Umweltstaatssekretär Olaf Möller. Das Maßnahmenprogramm verbessere nicht nur den ökologischen Zustand der Gewässer, sondern trage auch zur Sicherung der Artenvielfalt bei. Die Anhörung der Landesprogramme Gewässer- und Hochwasserschutz läuft noch bis zum 22. Juni 2015.
„Eh da-Flächen“: Straßenböschungen, Verkehrsinseln, Bahndämme, Geländestufen und vieles mehr sind sogenannte „Eh da“-Flächen, die in der offenen Landschaft keiner besonderen Nutzung unterliegen. Die einfache und dennoch weitreichende Idee des Eh da-Konzeptes besteht darin, solche Flächen mit geringem Aufwand gezielt aufzuwerten. So können sie als Rückzugs- und Entwicklungsraum für wildlebende Tier- und Pflanzenarten dienen. Das Forum Moderne Landwirtschaft hat hierzu einen Praxisleitfaden entwickelt, der sich an Bürgermeister und engagierte Bürger richtet ( http://www.innovation-naturhaushalt.de ). Deutschlandweit könnten 3 bis 6 % aller Flächen entsprechend sinnvoll genutzt werden.
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