Europäische Ramsar-Konferenz
Unter dem Motto „Feuchtgebiete für unsere Zukunft“ haben sich mehr als 100 Teilnehmer aus 33 europäischen Ländern zu den aktuellen und brisanten Fragen rund um das Thema Feuchtgebiete beraten. Die Europakonferenz im österreichischen Kufstein (Tirol) stand im Vorfeld der Ramsar-Weltkonferenz 2015 in Uruguay.
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Wichtige Themen der Kufsteinkonferenz waren Moore und Klimaschutz, die Rolle von Feuchtgebieten im Katastrophenschutz, Schutz der Feuchtgebiete in der Mittelmeerregion sowie Kommunikation, Bewusstseinsbildung, Beteiligungsprozesse und Umweltbildung. Auch der Europäische Beitrag zum neuen globalen Ramsar-Strategieplan 2016-2021 wurde erarbeitet.
„Feuchtgebiete spielen eine entscheidende Rolle im Hochwasserschutz und beim Schutz unseres Trinkwassers“, stellte Ingrid Felipe fest, Vertreterin des Landeshauptmanns. „Der vorausschauende Umgang mit Feuchtgebieten ist nicht nur Angelegenheit des Naturschutzes. Hier muss gemeinsam mit Akteuren aus Wasserwirtschaft, Raumplanung, Land- und Forstwirtschaft ebenso wie aus der Energiewirtschaft aktiv ineinandergreifend zusammengearbeitet werden.“
Feuchtgebiete wie Quellen, Sümpfe, Nasswiesen, Schwemmkegel, Bachläufe und Moore spielen eine wichtige Rolle in den verschiedenen Wasserkreisläufen und tragen nicht nur zur Sicherung des Trinkwassers und zum Hochwasserschutz bei, sondern als Kohlenstoff-Speicher auch zum Klimaschutz. Aber auch für die Menschen ist der Schutz von Feuchtgebieten zentral: „Feuchtgebiete schützen uns vor Naturgefahren, liefern einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz, filtern Wasser, liefern Energie, bieten biologische Vielfalt, Erholungsraum und nicht zuletzt Lebensraum für Tiere und Pflanzen“, unterstreicht die Naturschutzlandesrätin.
Österreich war bei der Umsetzung der Ramsar-Konvention stets sehr erfolgreich und genießt dafür auch internationales Ansehen. Vor 31 Jahren, am 16. April 1983, trat Österreich der „Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten“ bei. Heute bestehen in Österreich 23 Ramsar-Gebiete mit einer Gesamtfläche von 1249 km2, was etwa 1,5 % der Staatsfläche entspricht. Die Ramsar-Konvention trägt mit den zu ihrer Umsetzung realisierten Maßnahmen auch in Österreich wesentlich dazu bei, den Verlust an Feuchtgebietslebensräumen und biologischer Vielfalt, insbesondere bei Binnengewässer-Ökosystemen, signifikant zu reduzieren.
Der Ramsar-Konvention sind seit ihrer Gründung 1971 in der iranischen Stadt „Ramsar“ am Kaspischen Meer 168 Länder beigetreten. Diese haben über 2100 „Ramsar-Gebiete“ mit einer Fläche von mehr als 2 Mio. km2 nominiert – das entspricht etwa der 24-fachen Fläche Österreichs. Die Ramsar-Konvention ist bisher das einzige internationale Abkommen, das sich mit einem speziellen Lebensraum befasst. Die Konvention definiert den Begriff „Feuchtgebiet“ in einem umfassenden Sinn; das reicht von Sümpfen, Mooren, Feuchtwiesen, Flachwasserbereichen bis acht Meter Tiefe, Seen, Flüssen und deren Mündungsbereichen, Küstenzonen wie Mangroven, Korallenriffe und Wattenmeer bis zu vom Menschen geschaffenen Feuchtgebieten.
Kontakt: Internet unter http://www.ramsar.at und http://www.ramsar.org.
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