Chancen des Landschaftswandels
Bonn (BfN/BBSR). Der gegenwärtige Landschaftswandel eröffnet neue Chancen im Umgang mit Kulturlandschaften – mit diesem Tenor haben das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Bundesinstitut für Bau, Stadt- und Raumforschung (BBSR) eine gemeinsame Broschüre zum Umgang mit dem Landschaftswandel vorgelegt. Darin zeigen sie auf, wie sich Kulturlandschaften in der Vergangenheit gewandelt haben, welche Trends sich abzeichnen und welche Möglichkeiten Raum- und Landschaftsplaner haben, die Veränderungen naturverträglich und vorausschauend zu steuern.
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Deutschland verfügt über verschiedenartige Kulturlandschaften, die entsprechend der gesellschaftlichen und nutzungsbedingten Rahmenbedingungen schon immer Veränderungen unterlagen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Behörden. Die Energiewende, der Klimawandel und die demografische Entwicklung seien momentan wesentliche Treiber, die dafür verantwortlich seien, dass sich Landschaften immer stärker und schneller veränderten.
Die BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel sieht im Landschaftswandel eine große Herausforderung: „Unsere Kulturlandschaften sind Produkte eines Wechselspiels von Natur und Gesellschaft. Die Veränderungen sind längst flächenhaft und vollziehen sich im Gegensatz zu früher in schnellerem Tempo. Die Herausforderung liegt darin, den Landschaftswandel, wie er etwa aufgrund der Ausbauziele für erneuerbare Energien noch derzeit abläuft, anzunehmen und in naturverträgliche Bahnen zu lenken.“ Wesentlich sei, diese durch die vor allem finanziellen Anreize des EEG vorangetriebenen Veränderungen mit den Instrumenten der räumlichen Planung zu flankieren und übergreifend zu steuern. „Es muss uns gelingen, die Transformation in allen Regionen qualitätsvoll auszugestalten, so dass Kulturlandschaften auch künftig ihre vielfältigen Funktionen und Leistungen erbringen können. Neben vorausschauender Planung kommt es dabei vor allem auch auf Kommunikation und Beteiligung an“, so die BfN-Präsidentin.
„Innerhalb der nächsten Generation werden etwa zwei Drittel der gewohnten Landschaftsbilder der Bundesrepublik in ihren Grundzügen verändert werden“, erläuterte BBSR-Direktor Harald Herrmann. Raum- und Landschaftsplanung müssten deshalb ihre gesetzlich gewährten Gestaltungsspielräume ausschöpfen, um Konflikte um die Nutzung von Kulturlandschaften auszubalancieren.
Herrmann forderte Raum- und Landschaftsplaner auf, in der Ausgestaltung von Kulturlandschaften gemeinsam aktiv zu werden: „Es gilt, die Handlungsfähigkeit der Regionen zu stärken, um dem Wandel eine Form zu geben.“ Die Broschüre „Den Landschaftswandel gestalten!“ formuliere Gestaltungsleitlinien und optionen für verschiedene Kulturlandschaftstypen wie Tiefland, Hügel- und Bergland, urbane und suburbane Landschaften, schreiben BfN und BBSR weiter. So verbänden sich mit dem Landschaftswandel auch Chancen im Umgang mit Kulturlandschaften: Chancen für neue Ideen im Lebensumfeld des Menschen, für neue Landschaftsbilder und für einen ganzheitlichen Blick auf die Landschaftsentwicklung.
Die 66-seitige Broschüre ist als gedruckte Version kostenfrei erhältlich beim BfN, Außenstelle Leipzig, Fachgebiet II 4.1, Karl-Liebknecht-Straße 143, 04277 Leipzig, E-Mail jens.schiller@bfn.de. Die Veröffentlichung ist Zwischenergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts von BfN und BBSR und Auftakt einer dreibändigen Reihe. Band 2 wird sich der Praxis aktueller Regional- und Landschaftsrahmenpläne widmen, Band 3 beispielhaften innovativen Ansätzen und Projekten aus den Regionen.
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