Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

Ist Torfabbau eine gute Sache?

Zum Editorial „O' schaurig ist's ... – Moore und Moorböden brauchen besseren Schutz“ in Heft 7/2014 von Naturschutz und Landschaftsplanung nimmt der Industrieverband Garten Stellung.

Veröffentlicht am
Dieser Artikel ist in der erschienen.
PDF herunterladen
Artikel teilen:

„Torfabbau nur auf landwirtschaftlich ­vorgenutzten Flächen“

Von Arne B. Hückstädt

Der Bezug von der Fläche aller intakten Moore in Deutschland zum Torfabbau hinterlässt den Anschein, dass Torfabbau auf intakten Moorflächen stattfindet. Dieser Bezug ist nicht richtig. Torfabbau findet ausschließlich auf landwirtschaftlich vorgenutzten Flächen statt. Diese Flächen sind seit Jahrzehnten entwässert und degradiert. In diesem Zusammenhang kann man bei diesen Flächen kaum noch von Mooren, sondern mehr von Torf­lagerstätten sprechen. Bei landwirtschaftlicher Nutzung verlieren entwässerte Hochmoorflächen im Jahr etwa 1 bis 3cm an Mächtigkeit, ohne dass ein industrieller Abbau stattfinden würde. Im deutschen Durchschnitt nutzt der Torfab­bau nur etwa 1 % der gesamten Hoch- und Niedermoorflächen, in Niedersachsen als Hauptabbaugebiet sind es nur 4 % der Hochmoorflächen. Der größere Feind der Moorflächen ist somit der stetig wachsende Flächendruck aus der Landwirtschaft, verbunden mit den hohen Preisen für Energiepflanzen. Dieser Bedarf hat in den letzten Jahren zu einem vermehrten Tiefumbruch der Moorflächen in der Landwirtschaft geführt, was leider zu einem erheblichen Verlust an renaturierbaren Flächen geführt hat.

Bereits seit 30 Jahren ist sich die Torfindustrie ihrer Verantwortung für den Klimaschutz und den schonenden Umgang mit dem Rohstoff Torf bewusst. Da oft rechtliche, aber auch finanzielle Möglichkeiten für eine Renaturierung landwirtschaftlich vorgenutzter Flächen seitens der Regierung fehlen, ist der Torfabbau auf diesen Flächen mit einer anschließenden Renaturierung auf mehrere Jahre, ohne Zuschuss von Steuergeldern, durch die Torfindustrie eine Chance für diese Flächen.

Die Torfindustrie, vertreten durch den Industrieverband Garten (IVG), und der Naturschutzbund e.V. (NABU), Landesverband Niedersachsen, erarbeiten derzeit ein gemeinsames Konzept, um Klimaschutz in den Hochmoorkomplexen durch Rohstoffnutzung und zusätzliche freiwillige Klimakompensation zu realisieren. Eine Maximierung des Klimaschutzes auf Hochmoorflächen wird nur durch eine komplette Wiedervernässung aller Hochmoorflächen und damit eine vollständige Aufgabe der landwirtschaft­lichen Nutzung erreicht.

Anschrift des Verfassers: Dr. Arne B. Hückstädt, Industrieverband Garten (IVG) e.V., Gothaer Straße 27, D-40880 Ratingen, E-Mail hueckstaedt@ivg.org, Internet http://www.ivg.org.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren