Intensivierung durch GVO
Bonn (BfN). Eine kritische Bilanz zu den Auswirkungen des langjährigen Anbaus von herbizidresistenten, gentechnisch veränderten Pflanzen haben das Bundesamt für Naturschutz Deutschland und die Umweltbundesämter Österreichs und der Schweiz gezogen. Solche Kulturen würden die Intensivierung der Landwirtschaft und damit den Biodiversitätsverlust weitertreiben, so die drei Institutionen.
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Die drei Behörden haben im Rahmen einer Literaturstudie untersuchen lassen, wie sich der langjährige Anbau herbizidresistenter gentechnisch veränderter Pflanzen (GV) auf die Umwelt auswirkt, und die Ergebnisse in einem gemeinsamen Bericht veröffentlicht. Dabei wurden Anbaupraktiken von GV-Pflanzen in Übersee und die Auswirkungen ihrer Bewirtschaftung auf die Ackerbegleitflora sowie die biologische Vielfalt analysiert.
Eine intensive Landbewirtschaftung und die damit einhergehende Verwendung hoher Mengen an Pflanzenschutzmitteln seien die Hauptursachen für den Verlust von Biodiversität, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. In Nord- und Südamerika würden seit knapp 20 Jahren gentechnisch veränderte Pflanzen mit Resistenzen gegen verschiedene Totalherbizide (z.B. Glyphosat) großflächig angebaut. Die Studie zeige, dass im Verlauf dieser Zeit der Herbizidverbrauch kontinuierlich ansteige. Die Folge sei eine deutliche Abnahme der Biodiversität auf und neben den Ackerflächen.
Der intensive, langjährige Anbau von herbizidresistenten Pflanzen und der damit verbundene Einsatz von Totalherbiziden führten zum Aufkommen von herbizidresistenten Ackerbeikräutern. Es würden daher zunehmende Mengen von Totalherbiziden, meistens Glyphosat und weitere Herbizide, eingesetzt.
Die intensive Verwendung von Pflanzenschutzmitteln führe auch zu einem Verlust von Tierarten in landwirtschaftlich genutzten Lebensräumen. Die Experten gehen davon aus, dass dieser Effekt eine der Ursachen für den Rückgang auch von geschützten Arten darstellt, wie z.B. dem Monarchfalter in Amerika.
Der umfassende Bericht „Agronomic and environmental aspects of the cultivation of genetically modified herbicide-resistant plants“ ist zu finden unter http://www.bfn.de/0502_gentechnik.html.
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