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Rotmilan-Sinkflug stoppen

Hamburg (DeWiSt). Mehr als die Hälfte aller Rotmilane weltweit lebt in Deutschland. Somit hat Deutschland eine besonders hohe Verantwortung für das Überleben des Greifvogels. Doch ihm geht es zunehmend schlechter: „Die Anzahl der bei uns brütenden Paare hat in den letzten 20 Jahren um ein Drittel abgenommen“, sagt Greifvogel­experte Christoph Grüneberg vom Dachverband Deutscher Avifaunisten.

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Um den Sinkflug des Bestandes aufzuhalten, haben sich Landschaftspflegeverbände und Akteure aus Wissenschaft und Naturschutz nun zusammengeschlossen. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL), der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) und die Deutsche Wildtier Stiftung (DeWiSt) bilden gemeinsam mit den Partnern vor Ort das nationale Schutzprojekt „Rotmilan – Land zum Leben“. Kern des Vorhabens ist die Beratung und Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft in elf Modellregionen in acht Bundesländern. Mit ihr gemeinsam soll die Agrarlandschaft so gestaltet werden, dass der Rotmilan eine sichere Zukunft hat. Das Vorhaben wird im Rahmen des Bundesprogramms Biolo­gische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.

Rotmilane sind überwiegend Zugvögel und leben von Oktober an im Winterquartier – meist in Spanien. Ab März kann man sie wieder am Himmel über Deutschland segeln sehen. Dann benötigen sie ausreichend Mäuse und andere Kleintiere. „Doch auf unseren Feldern und Wiesen finden sie davon immer weniger“, so Peer Cyriacks von der Deutschen Wildtier Stiftung.

Unsere Landwirtschaft hat sich geändert – auf monotonen, stark gedüngten Feldern, die oft bis zum letzten Zentimeter genutzt werden, haben Wildtiere immer weniger Platz. Auch Lebensräume wie Brachen, Feldränder und Blühstreifen sind seltener zu finden. „Indem wir Landwirte zum Rotmilan und seinen Bedürfnissen beraten, können wir für mehr Nahrung sorgen“, sagt Uwe Lerch vom DVL. Landschaftspflegeverbände seien für die Beratung besonders geeignet, da sie sowohl die Interessen des Naturschutzes als auch die der Landwirtschaft vertreten.

Entscheidende Maßnahmen sind der Anbau vielfäl­tiger Ackerkulturen und deren unterschiedliche Nutzung, der weitestgehende Verzicht auf den Einsatz von Rodentiziden, der Anbau von mehrjährigem Feldfutter wie Luzerne, Ackergras oder Klee sowie der Anbau von Sommerkulturen. Wie „rotmilanfreundlich“ die Maßnahmen sind, die die Land­wirte praktisch umsetzen, wird von den Wissenschaftlern im Projekt untersucht. Anschließend werden die gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse für Empfehlungen in der Umwelt- und Agrar­politik verwendet ( http://www.rotmilan.org ).

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