Kurz & bündig
Ostsee-Öl: Geplante Ölbohrungen in der Ostsee vor Usedom und Rügen in Mecklenburg-Vorpommern hat Dr. Valerie Wilms, Berichterstatterin für maritime Politik der Grünen im Bundestag, vehement abgelehnt. Die Ostsee sei ein äußerst sensibler Meeresraum und vertrage nicht noch höhere Risiken durch Ölbohrungen. Die Küsten von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern dürften nicht von Erdölresten belastet werden wie die Küsten im Golf von Mexiko. Durch Schadstoffe aus der Schifffahrt und Einträgen aus der Landwirtschaft stehe das Ökosystem der Ostsee bereits regelmäßig vor dem Umkippen.
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Fledermäuse: Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat den Planfeststellungsbeschluss des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein für den Neubau der Bundesautobahn A20 im Abschnitt von Weede bis Wittenborn für rechtswidrig und nicht vollziehbar erklärt. Erfolgreich waren zum einen die klagenden Naturschutzverbände BUND und NABU gegen die Methode der Bestandserfassung der im Vorhabenbereich vorkommenden Fledermäuse. Die Autobahn führt im Abstand von nur ca. 1,5km an dem FFH-Gebiet „Segeberger Kalkberghöhle“ vorbei – das größte bekannte Fledermausquartier Deutschlands mit mehr als 20000 überwinternden Tieren. In den einschlägigen Arbeitshilfen und Leitfäden wird als Standardmethode zur Bestandserfassung eine Mischung aus Habitatanalyse und konkreten Geländeuntersuchungen mittels Detektoren, Horchboxen, Netzfängen etc. vorgesehen. Hiervon ist der Gutachter des Vorhabenträgers mit einer faunistische Potentialanalyse ohne nähere Vorort-Untersuchungen, kombiniert mit einem „Worst-case-Ansatz“, abgewichen. Außerdem rügte das Gericht eine nicht ausreichende Alternativenprüfung.
Alb-Biosphäre: Die Allianz Umweltstiftung hat für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb eine Patenschaft übernommen und stellt dort in den nächsten zehn Jahren insgesamt eine Million Euro für die nachhaltige Regionalentwicklung zur Verfügung. Mit der Überreichung des Stiftungsmaskottchens, eines blauen Stoffadlers, wurde die Patenschaft nun offiziell gestartet. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Zusammenwirken von Wirtschaft, Naturschutz und Sozialem. „Als Unternehmensstiftung liegt uns besonders daran, wirtschaftliche Prinzipien in das Management des Biosphärengebietes zu integrieren und damit neue Wege in der Finanzierung von Umwelt- und Naturschutz zu beschreiten“, erklärte Peter Wilde, Projektmanager der Allianz Umweltstiftung.
Wandertag: Der „Wandertag biologische Vielfalt“ hat sich zu einer Erfolgsgeschichte in der Naturschutzkommunikation entwickelt. An diesem Gemeinschaftsprojekt von Bundesamt für Naturschutz (BfN) und Bundesumweltministerium (BMU) nahmen 2013 bundesweit an 1010 Veranstaltungen von 488 Veranstaltern rund 150000 Wanderfreunde teil. „Wandern ist nicht nur im Trend, sondern ist eine gute Möglichkeit, um mit Menschen über die Notwendigkeit der Erhaltung der biologischen Vielfalt ins Gespräch zu kommen“, sagte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. Die vierte Wanderaktion stand unter dem Motto „Gemeinsam wandern – Deutschlands Vielfalt erleben!“ ( http://www.wandertag.biologischeVielfalt.de ).
Naturschutz-Umfrage: Fast 90 % der Europäer halten den Verlust von Tier- und Pflanzenarten für ein Problem. EU-Umweltkommissar Janez Potocnik sagte: „Es ist erfreulich, dass der Öffentlichkeit zunehmend bewusst wird, welche Bedeutung der biologischen Vielfalt zukommt. Ich hoffe, die Politiker werden daraus konkrete Maßnahmen ableiten, damit wir die in der Biodiversitätsstrategie der EU festgelegten Ziele erreichen.“ Den Rückgang und das mögliche Verschwinden von Tier- und Pflanzenarten, natürlichen Lebensräumen und Ökosystemen in Europa zu stoppen, halten 93 % der befragten Europäer der EU-weiten Umfrage zufolge für wichtig. 96 % der befragten Deutschen sehen es als ethische Verpflichtung an, die biologische Vielfalt zu erhalten, und für 94 % sind Natur und Biodiversität Grundlagen der Lebensqualität (Link zur Umfrage: http://ec.europa.eu/deutschland/pre ss/pr_releases/11789_de.htm).
Zuvögel im Abwind: Bei einem Fünftel der wandernden Vogelarten, die in Deutschland vorkommen, sind die Bestände rückläufig. Das ist das Ergebnis der Studie „Vögel in Deutschland 2012“, die in dieser Ausgabe den Vogelzug beleuchtet. Als wichtige Ursachen für den Rückgang der Zugvogelarten wertete die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof. Beate Jessel, die verschlechterten Lebensbedingungen für Greif- und Singvogelarten in großflächigen strukturarmen Agrarlandschaften sowie den beginnenden Klimawandel. Konkret nahmen in den letzten 25 Jahren die Rast- oder Überwinterungsbestände von 64 (21 %) der 305 wandernden und regelmäßig in Deutschland auftretenden Vogelarten ab.
Moorschutz: Weltweit nehmen Moore nur 3 % der Landfläche ein, speichern aber rund 500 Gigatonnen Kohlenstoff in ihren Torfen – doppelt so viel wie die Biomasse aller Wälder. Das hat Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus auf einer Fachtagung des Bundesverbandes der Flächenagenturen in Stralsund zum Thema „Moor und Mee(h)r“ erläutert. In Mecklenburg-Vorpommern seien 300000 ha (12 % der Landesfläche) Moorstandorte. Sie enthielten etwa 450 Mio. Tonnen Kohlenstoff. Nach Arbeiten der Universität Greifswald ergebe sich für die Moore des Landes eine Emission von über 6 Mio.t CO2-Äquivalenten pro Jahr; Wiedervernässungen könnten zu Emissionsminderungen von 5 (15) bis über 30 t CO2-Äquivalenten pro Jahr und Hektar führen. In der laufenden Förderperiode würden 26 Moorschutz-Projekte mit 21,2 Mio. Euro Fördermitteln umgesetzt und so Emissionsminderungen von etwa 30000 t CO2-Äquivalenten pro Jahr erzielt – das entspreche dem CO2-Fußabdruck von knapp 3000 Menschen in Deutschland.
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