Kurz & bündig
Verantwortungsarten: Ein bundesweites Netzwerk soll die genetische Vielfalt von 15 gefährdeten Wildpflanzen sichern. Diese gehören zu den Arten, für deren Schutz Deutschland eine besondere Verantwortung hat, wie Arnika (Arnica montana), Sumpfenzian (Gentianella uliginosa) und Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis). In einer ersten Projektphase wird das Saatgut der 15 Arten an den Wildstandorten bundesweit gesammelt und in Saatgutgenbanken gelagert. Dann legen die beteiligten Botanischen Gärten Erhaltungs- und Vermehrungskulturen an, um anschließend in einer dritten Phase mit diesem Material gefährdete Populationen am Naturstandort zu stärken. Das Bundesumweltministerium stellt aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt über 2,4Mio. Euro zur Verfügung. Umgesetzt wird das Projekt „Wildpflanzen-Schutz Deutschland“ von einem Netzwerk, zu dem sich die Botanischen Gärten von Berlin, Karlsruhe, Osnabrück, Potsdam und Regensburg sowie die Pädagogische Hochschule Karlsruhe zusammenschließen. Koordiniert wird das auf fünf Jahre angelegte Vorhaben vom Botanischen Garten der Universität Osnabrück.
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Naturerbe: Noch 33000 ha BVVG-Flächen als Nationales Naturerbe könnten die ostdeutschen Länder bzw. von ihnen benannte Träger des Naturschutzes bevorzugt entgeltlich erwerben. Das teilte die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen mit. Bisher hätten die Länder ihre im Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz (EALG) festgelegte Möglichkeit erst in einem Umfang von rund 2000 ha genutzt. „Der Frage, für welche Flächen sie einen solchen Erwerb anstreben sollten, sollten sich die ostdeutschen Länder demnächst verstärkt widmen, nachdem die Auswahl und die Abwicklung der Flächen für das Nationale Naturerbe weitgehend abgeschlossen ist. Denn die Privatisierung der BVVG geht allmählich in die Zielgerade über“, erklärte MdB Cornelia Behm, Sprecherin für Ländliche Entwicklung und für Waldpolitik der Grünen-Bundestagsfraktion.
GVP-Monitoring: Das Monitoring gentechnisch veränderter Pflanzen (GVP) enthält jetzt auch faunistische Artengruppen. Amphibien, Wildbienen und Schmetterlinge sind Indikatoren, die bei einem Anbau von GVP Aufschluss über mögliche schädliche Wirkungen geben können. Für sie fehlten bisher geeignete Methoden, um mögliche negative Auswirkungen des GVP-Anbaus auf ihre Populationen aufdecken zu können. In einem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben hat das Bundesamt für Naturschutz methodische Hinweise erarbeiten lassen, die in die Richtlinien des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) aufgenommen werden. Jeder Antrag auf Zulassung einer GVP, über die auf EU-Ebene entschieden wird, muss einen zugeschnittenen Monitoringplan enthalten.
Flurbereinigung: Ein mathematisches Verfahren für die erleichterte Durchführung von Verfahren des Freiwilligen Nutzungstausches haben die Technische Universität und die Universität der Bundeswehr in München entwickelt. Zunächst werden die verschiedenen Ackerflächen eingefärbt und so den jeweiligen Besitzern zugeordnet. „Die Software kann mit Hilfe unserer Algorithmen nun die Ackerflächen den Landwirten neu zuordnen und somit die Flur perfekt aufräumen“, erklärte Koordinator Prof. Peter Gritzmann. Ein Mausklick und die Software errechne innerhalb weniger Sekunden eine optimale Feldaufteilung – und aus dem bunten Flickenteppich entstehe ein nach Farben sortiertes Bild. In der Berechnung bereits berücksichtigt seien unter anderem die verschiedenen Bodenqualitätsstufen, EU-Subventionen oder Wünsche der Landwirte. „Der Vorteil der neuen Flurverteilung liegt in der Wirtschaftlichkeit. Die Landwirte können ihre Felder effizienter bewirtschaften, Fahrtkosten und auch den CO2-Ausstoß reduzieren.“
Heideallianz: Ein neues Life-Natur-Projekt „Heideallianz: Biologische Vielfalt und Biotopverbund im Nördlinger Ries und Wörnitztal“ startete jetzt in Bayern, das dritte in Schwaben. Charakteristika der geschützten Flächen sind Wacholderheiden, naturnahe Wälder, bunte Wiesen und Schafhutungen. Das Projektgebiet zwischen Schwäbischer und Fränkischer Alb ist eine internationale Schnittstelle für Trockenstandorte. Auf 3500 ha Gesamtfläche werden Maßnahmen vor allem zum Erhalt der Magerrasen realisiert. Neben Entbuschungen werden Schäfer bei der Bewirtschaftung unterstützt. Das Projekt verfügt über ein Budget von rund 2,5 Mio. Euro. Gleichzeitig wurde von der EU ein weiteres Life-Natur-Projekt in Bayern bewilligt: „Moore, Fließgewässer und Schachten im Nationalpark Bayerischer Wald“.
Umweltbildung: Die staatlich anerkannten Umweltstationen in Bayern sind besondere Lernorte für die Natur in der Natur. Die 50. staatlich anerkannte Umweltstation ist das AlpSeeHaus in Immenstadt-Bühl (Lkr. Oberallgäu). Der Freistaat Bayern investiert jährlich 3,2 Mio. Euro in die Umweltbildung. „Mit innovativen Ideen werden auf diesem Weg jährlich 600000 Menschen aller Altersstufen erreicht“, sagte Umweltminister Marcel Huber beim Festakt zum 100-jährigen Bestehen des Bund Naturschutz in Bayern, als er die Anerkennungsurkunde für das AlpSeeHaus überreichte.
Wildniswälder: In einer neuen Datenbank stellen in Nordrhein-Westfalen das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) und der Landesbetrieb Forst und Holz Informationen zu „Wildniswäldern“ zusammen. Als solche sind naturnahe Wälder definiert, in denen sich die Naturdynamik frei entfalten kann; forstliche Nutzungen sind dort dauerhaft eingestellt. Die Datenbank enthält etwa 300 Flächen in einer Größenordnung von ca. 5 bis ca. 100 ha und mit einer Gesamtfläche von 7800 ha. Sie liegen ganz überwiegend in bestehenden Naturschutzgebieten ( http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/wildnis/de/start ). Die Bevölkerung ist zudem aufgerufen, als „Altbaumfinder“ tätig zu werden – bisher sind landesweit 260 seltene Altbäume registriert ( http://www.altbaumfinder-nrw.de ).
n Gewässerschutz: Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig soll künftig die in der EU vorhandene Expertise zur Beobachtung und Bewertung europäischer Wasserressourcen und Gewässer bündeln. Das UFZ übernimmt zunächst für den Zeitraum von 2014 bis 2018 die Leitung des Europäischen Themenzentrums für Inland-, Küsten- und Meeresgewässer. Es besteht aus einem Netzwerk von 17Forschungseinrichtungen, Organisationen und nationalen Ämtern aus elf europäischen Staaten, darunter das Umweltbundesamt. Die Bundesregierung erhofft sich dadurch weiterführende Informationen über den Zustand der europäischen Gewässer.
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