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Europa braucht Naturparke!

Die Naturpark-Dachverbände aus Frankreich, Ungarn, Österreich, Slowenien, Luxemburg, der Schweiz und Deutschland haben sich gemeinsam mit dem europäischen Dachverband Europarc Federation einem Zehn-Punkte-Programm verpflichtet. Sein 50-jähriges Jubiläum nahm der Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDN) zum Anlass, mit einer gemeinsamen Erklärung Grenzen zu überschreiten. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung am 16. April 2013 (wir berichteten) wurde die Europäische Naturparke-Erklärung „Europa braucht Naturparke: starke Naturparke – starke ländliche Räume“ unterzeichnet.

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Internationale Naturparkvertreter unterzeichnen europäische Naturparke-Erklärung

Die Naturpark-Dachverbände wollen die ländlichen Räume in Europa durch die Arbeit der Naturparke stärken. Zu diesem Zweck sollen die Regierungen der einzelnen Staaten in hö­herem Umfang als bisher Mittel der Europäischen Förderprogramme aus der neuen EU-Förderperiode 2014-2020 einsetzen. Die Umsetzung der neuen Förderperiode der ­Europäischen Union 2014-2020 im Rahmen der Europa-2020-Strategie bietet die Chance, Naturparke noch intensiver für eine Stärkung der ländlichen Räume und die Umsetzung der Förderziele auf Ebene der Europäischen Union und der einzelnen Staaten zu nutzen. Naturparke sind besonders geeignet, um den Zielen der Europäischen Kohäsionspolitik – Kohärenz, Komplementarität, Kooperation und Koordination – gerecht zu werden. Naturparke können hierbei im Rahmen des Europäischen Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), des Europäischen Fonds für die regionale Entwicklung (EFRE) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) erfolgreiche Projekte gestalten.

Die Erklärung sieht die Naturparke als „Motoren der regionalen Entwicklung“. Naturparke stärken die touristische Entwicklung der Regionen, tragen zu Innovationen bei wie regionalen Produkten und barrierefreien Naturerlebnisangeboten, stärken die Kooperation von Landwirtschaft und Naturschutz und stiften auf zeitgemäße Weise regionale Identität. Die Punkte im Einzelnen:

1. Naturparke verstehen es als Träger eines integrativen Naturschutzes, die Bevölkerung und die Landnutzer in die Erhaltung der Natur als Kapital der Region einzubeziehen. Sie schaffen Akzeptanz für den Naturschutz in ihrer Region. So unterstützen sie auch die erfolgreiche Umsetzung europäischer Programme wie Natura 2000 und Wasserrahmenrichtlinie.

2. Naturparke stärken das Image und die touristische Entwicklung der Region. Denn sie sind staatlich anerkannte Qualitätsmerkmale einer Region.

3. Naturparke sind Motoren der regionalen Entwicklung in ländlichen Räumen. Hierzu zählt die Schaffung einer gemeinsamen Aktionsplattform für die Menschen der Region ebenso wie die Erhöhung der touristischen Attraktivität durch Image und Angebote und die Stärkung der „weichen“ Standortfaktoren wie intakte Landschaft und regionale Identität.

4. Naturparke tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass Klimaveränderungen abgeschwächt werden und Anpassungen an einen Klimawandel stattfinden. Naturschutzmaßnahmen wie Moor- und Grünlandschutz gehören ebenso dazu wie die Stärkung regionaler Kreisläufe und der öffentlichen Mobilität.

5. Naturparke schaffen Mehrwerte und Innovationen. Hierzu zählen neue regionale Produkte in der Kooperation von Landwirtschaft und Naturschutz ebenso wie Angebote für einen barrierefreien Tourismus.

6. Naturparke stiften auf zeitgemäße Weise regionale Identität und binden die Menschen, Akteure und Institutionen in ihrer Region ein. Sie bilden so eine Plattform der Kooperation und schaffen die Grundlage für ein gemeinsames bürgerschaftliches Engagement der Menschen für ihre Region.

7. Naturparke vermitteln Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen durch qualifizierte Umweltbildung das Besondere von Natur und Kultur ihrer Region.

8. Naturparke engagieren sich dafür, das Kulturerbe in ihren Regionen zu erhalten sowie im Ansehen und Wert zu steigern.

9. Naturparke binden ihre Regionen in europäische und internationale Netzwerke ein und beteiligen sich an europäischen Projekten und Förderprogrammen.

10. Naturparke tragen dazu bei, die demografische Entwicklung in den ländlichen Räumen durch Erhöhung der Lebensqualität für die Bevölkerung, durch Entwicklungsimpulse wie im Tourismus und durch die Vermittlung einer regionalen Identität auch an jüngere Generationen abzufedern.

Der VDN ist der Dachverband der aktuell 104 Naturparke, die zusammen 27 % der Fläche Deutschlands einnehmen. Der VDN unterstützt die Naturparke in ihrer Entwicklung. Zu den Zielen des VDN und der Naturparke gehört es, Natur und Landschaft zu schützen, Angebote für Erholung und Naturerlebnisse zu schaffen sowie die Regionen nachhaltig zu entwickeln, zum Beispiel durch Tourismus. Naturparke beziehen ausdrücklich die Menschen in ihre Arbeit ein. Ziel ist, dass die Regionen mit und von den Naturparken leben – ein Konzept, das Mensch und Natur verbindet. Der Leitsatz des VDN, der auf den Gründer der Naturparkbewegung, Dr. Alfred Toep­fer, zurückgeht, lautet daher: „Natur und Landschaft sind nur zusammen mit den Menschen zu schützen und zu erhalten!“

Kontaktadresse: Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDN), Platz der Vereinten Nationen 9, D-53113 Bonn, E-Mail info@naturparke.de, Internet http://www.naturparke.de.

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