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Feuchtgebiete besser schützen

Bonn (r). Zum Welttag der Feuchtgebiete am 02. Februar haben verschiedene Institu­tionen und Organisationen einen besseren Schutz von Feuchtlebensräumen gefordert. Der diesjährige Tag stand unter dem Motto „Feuchtgebiete und Wassermanagement“. Das Datum knüpft an den Tag der Verabschiedung der Ramsar-Konvention im Jahr 1971 an, des in der iranischen Stadt Ramsar beschlossenen Übereinkommens über „Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung“. Dessen Ziel lautet, Feuchtgebiete nachhaltig zu nutzen und deren Wert für die Natur und den Menschen zu erhalten. Die Ramsar-Konvention ist die ­älteste internationale Konvention, die sich mit dem Erhalt und der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen beschäftigt.

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Feuchtgebiete in Städten und an Stadtgrenzen thema­tisierte das Bundesamt für ­Naturschutz (BfN). Weltweit seien sie gerade in vielen Megastädten für die Trinkwasserbereitstellung und den Wasserrückhalt wichtig, sie dienten zur Erholung sowie als artenreicher Lebensraum und wirkten ausgleichend auf das Stadtklima. Aber wasserbauliche Maßnahmen, Entwässerung, Flächenversiegelung und Schadstoffeinträge beeinträchtigten diese Feuchtgebiete in großem Umfang. „Deshalb müssen urbane Feuchtgebiete von Stadtplanern und Stadtentwicklung stärker beachtet werden. Ebenso ist ein effizientes Management von Feuchtgebieten wichtig, um Feuchtgebiete vor der Beeinträchtigung und dem Verlust ihrer natürlichen Funktionen zu bewahren,” sagte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.

Zunehmend spielen, so Jessel weiter, urbane Feuchtgebiete eine wichtigere Rolle bei der Ramsar-Konvention. Das führte auf der letzten Vertragsstaatenkonferenz (COP11) der Ramsar-Konvention unter anderem zur Verabschiedung von Grundsätzen für die Planung und das Management von urbanen und peri-urbanen Feuchtgebieten (Resolution XI.11).

Ein stärkeres Engagement der Politik zum Schutz der bedrohten Moor-Lebensräume hat der NABU zu dem Jahrestag gefordert. „Wer sich den Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt auf die Fahne schreibt, muss den Feuchtgebietsschutz ernst nehmen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Fast vierzig Jahre nach dem Beitritt Deutschlands zur Ramsar-Konvention sei die Bilanz für Deutschland recht bescheiden. Für einen effektiveren Schutz der Feuchtgebiete sei ins­besondere eine Reform der Agrarpolitik notwendig. Groß­flächig wirkende Eingriffe in den Landschaftswasserhaushalt und anhaltend hohe Nähr­stoff­einträge bedrohten diese Lebensräume nach wie vor. Die in der Ramsar-Konvention geforderte nachhaltige und ökologische Nutzung findet in diesen wertvollen Schutzgebieten nur selten statt.

„Die Situation ist insbesondere für unsere Moorlandschaften dramatisch. Trotz der hohen Bedeutung für den Arten- und Klimaschutz hält der Moorschwund weiter an“, so Tschimpke. Dabei konterkariere die Bundesregierung mit ihrer aktuellen Förderpolitik die eigenen Klimaschutzziele. Der vielerorts für Biogasan­lagen auf Moorböden angebaute Mais verursache durch diese Nutzung ein Vielfaches an klimaschädlichen Emissionen von dem, was durch den Ersatz von fossilen Energieträgern eingespart werde.

Als erster Naturschutzverband habe der NABU seine Moorschutzprojekte hinsichtlich ihrer Klimarelevanz untersuchen lassen und gezeigt, welche hohe Bedeutung diese Naturschutzprojekte auch für den Klimaschutz haben. Mittlerweile würden in Deutschland über den eigens gegründeten Deutschen Moorschutzfonds im NABU mehr als zehn Projekte gefördert. Allein durch die drei großen niedersächsischen Projekte im Lichtenmoor, am Theikenmeer und im Großen Moor bei Gifhorn könnten auf lange Sicht über 800000 t CO2 eingespart werden.

Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) forderte die Bayerische Staatsregierung auf, in Bayerns Gewässern mehr Ruhezonen für ziehende Wasservögel auszuweisen. Ein Netzwerk geeig­neter Rastgebiete sei unbedingt erforderlich, da die Tiere vielerorts nicht einmal in den wichtigsten bayerischen Vogelschutzgebieten vor Störungen durch Wassersport, Fischerei und Jagd geschützt seien.

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