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Hecken und Feldgehölze

Schwerin (LU). Auf die wichtigen Funktionen von He­cken in der Agrarlandschaft hat in Mecklenburg-Vorpommern der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Till Backhaus, hingewiesen. Diese seinen nicht nur erhaltenswerte historische Kulturelemente, sondern auch naturschutzfach-lich in vielfacher Hinsicht von Bedeutung, erklärte er im Landtag zur Vorlage eines Antrags der Fraktionen von CDU und SPD „Artenvielfalt durch Hecken und Feldgehölze sichern“.

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Allerdings liege es in der Entscheidung des Landwirts als Flächeneigentümer, ob er der Anpflanzung von Hecken zustimme oder nicht. Die EU-Agrarpolitik habe es nicht vermocht, hier ausreichende Anreize zur Anpflanzung von Hecken und anderen Landschaftselementen zu setzen, kritisierte Backhaus. Ziel müsse es sein, im Zuge der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik die Rahmenbedingungen für die Anpflanzung, Pflege und den Erhalt von Hecken deutlich zu verbessern. Wenn es beispielsweise gelänge, die Hecken als ökologische Vorrangflächen im Sinne des Greenings der 1.Säule anzuerkennen, werde sich auch die Bereitschaft der Landwirte deutlich erhöhen.

Hecken hätten eine wichtige Bodenschutzfunktion. Im landwirtschaftlich geprägten Mecklenburg-Vorpommern gälten 35 % der Böden als gefährdet durch Winderosion. Hier müsse im Sinne des Bodenschutzes mit der gezielten Neuanpflanzung gegengesteuert werden – auch im Hinblick auf den Klimawandel, denn insbesondere in Küstennähe würden Stürme zunehmen und damit auch die Bodenerosion. Hecken leisteten auch wichtige Beiträge zum Erhalt der Biodiversität und zur Vernetzung von Biotopen.Feldhecken prägten in Mecklenburg und Vorpommern schon vor über 300 Jahren das Landschaftsbild. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden ihre Anlage und Pflege sogar in Forst- und Holzordnungen festgeschrieben. Um 1720 waren daher große Teile des Landes von einem dichten Netz von Feldhecken über­zogen. Mit dem fortschreitenden Getreideanbau sowie der Einführung der Schlagwirtschaft kam es zum Ende des 18. Jahrhunderts jedoch wieder zu einem Rückgang der Feldhecken. Anfang der 1960er begann im Zuge der Kollektivierung der Landwirtschaft auf großen Flächen eine systematische Reduzierung der Feldhecken. Allein in Westmecklenburg wurden bis 1991 nahezu 70 % des Heckenbestandes – mindestens 3600 km – ersatzlos gerodet. Auf diese Weise schrumpfte der Heckenbestand in Mecklenburg-Vorpommern bis Anfang der 1990er Jahre auf rund 6150 km.

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