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Wiedervernetzung in Europa

Potsdam (BfN). Für ein europäisches Wiedervernetzungsprogramm haben sich 300 Wissenschaftler bei einer Konferenz des internationalen Netzwerks zur ökologischen Infrastruktur und Verkehr (IENE) in Potsdam ausgesprochen. In einer Deklaration unterstreichen sie, dass wissenschaftliche Untersuchungen eindeutig die positiven Wirkungen von Wiedervernetzungsmaßnahmen für die biologische Vielfalt belegten. Insbesondere Grünbrücken trügen außerdem dazu bei, das Risiko von Verkehrsunfällen mit größeren Tieren deutlich zu reduzieren.

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Die ständig steigende Mobilität und Urbanität führe national, europa- und weltweit zu einer zunehmenden Zerschneidung von Lebensräumen und Landschaften, heißt es in der IENE-Erklärung. Der negative Einfluss auf die biologische Vielfalt sei signifikant. Über 82% des EU-Gebietes befinde sich außerhalb von Schutzgebieten. Viele nicht rechtlich geschützte Gebiete hätten aber eine hohe Bedeutung als Lebensraum für die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Die fortschreitende Landschafts- und Lebensraumzerschneidung durch Verkehrswegenetze sei eine der wesentlichen Beeinträchtigungsfaktoren für die biologische Vielfalt.“

Um diese Entwicklung zu stoppen und umzukehren, wurde eine EU-weite Strategie zum Schutz der biologischen Vielfalt entwickelt, heißt es. Mit der europäischen Strategie zur Grünen Infrastruktur und der No Net Loss-Initiative (NNL) solle der Schutz der biologischen Vielfalt wirksam unterstützt werden. So sehe die Strategie zur Grünen Infrastruktur Maßnahmen vor, mit denen wichtige Verbindungsräume zwischen den Kernflächen des Naturschutzes (Natura-2000-Gebiete) geschaffen würden. Zu diesen Maßnahmen zählten die Wiederherstellung von Trittsteinen ebenso wie der Bau von Querungshilfen wie Grünbrücken. In der No Net Loss-Initiative gehe es darum, Instrumente zu entwickeln, mit denen auch Gebiete außerhalb von Natura 2000 in der stark genutzten Landschaft Europas erhalten werden können.

Die internationale Konferenz wurde gemeinsam vom Bundesumweltministerium (BMU), dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem schwedischem Transportministerium sowie dem Infra Eco Network Europe (IENE) veranstaltet. Zur Eröffnung verweis die Parlamentarische Staatssekretärin im BMU, Katharina Reiche, auf das im Februar durch die Bundesregierung beschlossene Programm zur Wiedervernetzung: An 93 Abschnitten von Bundesautobahnen und Bundesstraßen seien Grünbrücken vorgesehen. Insgesamt seien in Deutschland derzeit 64 Grünbrücken in Betrieb und zehn weitere in Bau.

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