Kurz & bündig
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Feldwege: Die schleichende Asphaltierung von Flurwegen beeinträchtigt das Wandererlebnis und banalisiert die Kulturlandschaft. Der Verband Schweizer Wanderwege und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) wehrten sich mit einem politischen Vorstoß gegen die billige Verwendung von giftigem Recycling-Asphalt auf Feld- und Waldwegen. Die heutige Praxis zur Wiederverwendung von giftigem Recycling-Asphalt (Asphaltgranulat) werfe die Frage nach einem schweizweiten Verbot insbesondere auf Feld- und Waldwegen auf. Jährlich würden im Rahmen von Sanierungen des Schweizer Straßennetzes rund 400000t Asphalt ausgebaut. Auf Grund des hohen Anteils an krebserregenden Teerverbindungen dürfe dieses Material zum großen Teil nicht mehr für die Herstellung von neuen Asphaltbelägen verwendet werden, doch bleibe erlaubt, Ausbauasphalt in gebrochener Form wieder zu verwenden. So werde eine unkontrollierte Verbreitung giftiger Teerverbindungen in der Landschaft bewirkt.
Grünland-Schwund: Das eigentlich durch europäisches Recht streng geschützte artenreiche Grünland wird in dramatischem Ausmaß zerstört. Zu diesem Ergebnis kommt der NABU in einer Studie zur Situation von artenreichem Grünland im süddeutschen Raum. „Es ist ein Versagen der Agrarpolitik, dass unsere Bauern blumenbunte Wiesen und artenreiche Weiden nicht länger erhalten können. Hier brauchen wir dringend einen Kurswechsel“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Die Studie betrachtet die Entwicklung des durch die europäische FFH-Richtlinie geschützten Grünlands an verschiedenen Standorten in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. Den Erhebungen zufolge gingen innerhalb von fünf Jahren in den untersuchten Gebieten durchschnittlich 35 % Grünland verloren, in einzelnen FFH-Gebieten sogar bis zu 54 %. Die Gründe dafür lägen vor allem in der Intensivierung und Umwandlung der Wiesen in Ackerland, teilte der NABU mit.
Bildung: Eine Abfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter allen 16 Bundesländern zeigt: Deutsche Schulen hinken bei Vermittlung von Kompetenzen zu nachhaltiger Entwicklung hinterher. Die vorhandenen Strukturen reichten bislang nicht aus, um die Ziele der UN-Dekade“Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ in die schulischen Abläufe zu integrieren. Zwar gebe es zahlreiche gute Praxis-Projekte. Doch fehle die verbindliche Verankerung in Bildungsplänen und -standards weitestgehend. Aus Sicht der DUH sollte die Bedeutung einer nachhaltigen Entwicklung und Nutzung der biologischen Vielfalt sowie der Notwendigkeit ihres Schutzes vor allem durch einen fächerübergreifenden Unterricht vermittelt werden.
TEEB Deutschland: Der ökonomische Wert der Natur in Deutschland soll bis 2015 veranschaulicht werden. Dazu startete das nationale Projekt zum weltweiten TEEB-Prozess (The Economics of Ecosystems and Biodiversity). Damit soll eine wissenschaftlich fundierte Beschreibung der vielfältigen Leistungen von Ökosystemen unter anderem für Klimaschutz, Hochwasserschutz, Reinhaltung von Luft und Gewässern sowie Erholung erfolgen. Zudem werden Empfehlungen erarbeitet, wie diese Leistungen der Natur auch langfristig gesichert werden können. Das vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) aus BMU-Mitteln geförderte Projekt wird vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) koordiniert. Themenschwerpunkte sind Naturkapital und Klima sowie Ökosystemleistungen im ländlichen und städtischen Raum ( http://www.naturkapital-teeb.de ).
Naturschutzpreis: In Bonn hat Bundesumweltminister Peter Altmaier den Deutschen Naturschutzpreis 2012 vergeben. Der Ehrenpreis für herausragendes, langjähriges, ehrenamtliches Engagement im Naturschutz ging an die ehemalige Landesumweltministerin von Sachsen-Anhalt, Dr. Heidrun Heidecke, Mitarbeiterin des BUND. Mit Förderpreisen für vorbildliche Konzeptideen wurden die Projekte „Permakultur in Aktion – ein Bürgergarten entsteht“ des Vereins Kids & Co aus Berlin, „Natur findet Stadt-Kultur“ der Stiftung Bürger für Leipzig und „Natürlich.WasSerleben.Augsburg“ des Landschaftspflegeverbandes Stadt Augsburg ausgezeichnet. Erstmals wurden Bürgerpreise an 20 kleinere Projekte vergeben.
n Rote Listen: Seit 35 Jahren gibt es bundesweite Rote Listen – im Oktober 1977 erschien die „Rote Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten“ erstmalig. Dieser zunächst auf die alten Bundesländer beschränkte Sammelband umfasste insgesamt 19 Listen verschiedener Organismengruppen und folgte dem internationalen Vorbild der „Red Data Books“ der IUCN (International Union for Conservation of Nature).
Biomasse: Die energetische Nutzung von Anbaubiomasse, inklusive Rohholz, sollte nicht weiter ausgebaut werden. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sollte die Energieversorgung in Deutschland auf längere Sicht weitgehend auf Anbaubiomasse verzichten, und zwar sowohl in der Strom- und Wärmeversorgung als auch im Verkehrsbereich. Diese Ansicht hat das Umweltbundesamt bei der Vorstellung des Positionspapiers „Globale Landflächen und Biomasse nachhaltig und ressourcenschonend nutzen“ vertreten. „Die Landnutzung ist global noch weit davon entfernt, nachhaltig zu sein. Böden werden übernutzt, Natur wird zerstört und gleichzeitig hungern 1 Mrd. Menschen. Diese Missstände müssen dringend beseitigt werden“, erklärte UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Zudem müssten ökologische und soziale Mindeststandards eingehalten und funktionierend zertifiziert werden ( http://www.uba.de ).
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