Grundwasservorräte in MV
Schwerin (LU). Einzigartig in Deutschland: Das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) in Mecklenburg-Vorpommern hat eine landesweite Karte erstellt, die erstmals einen Überblick über das Grundwasservorkommen gibt. Sie solle besonders den Wasserbehörden helfen, eine zielgerichtete Grundwasserbewirtschaftung besser zu ermöglichen, erklärte Umweltminister Dr. Till Backhaus bei der Vorstellung. Als wichtige Fakten nannte er:
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Das Gesamtgrundwasservorkommen im Land umfasse 7,71 Mio. m³ pro Tag.
Für die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und für Brauchwasserzwecke würden derzeit 9 % davon verwendet (0,70 Mio. m³/Tag).
Zusätzlich könnten künftig bei Bedarf 0,89 Mio. m³/Tag ohne Einschränkung für die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser zur Verfügung gestellt werden.
73 % des Vorkommens seien von der Nutzung ausgeschlossen, etwa oberflächennahes Grundwasser, dessen Salzgehalt zu hoch ist, oder Vorkommen in zu geringen Mengen.
Die Grundwasserressourcenkarte erleichtere den unteren Wasserbehörden die fachliche Bewertung von Anträgen zur Grundwasserentnahme und diene bei Gefahr von Übernutzung als Entscheidungshilfe. Großräumig werde es im Land auch in Zukunft bei der Trinkwasserversorgung keine Engpässe geben. Allerdings könne der Klimawandel langfristig die Erneuerungsrate der Grundwasservorkommen verringern. Zumindest regionale Versorgungsprobleme könnten damit nicht ausgeschlossen werden, so der Minister.
Der Osten des Landes sei wegen der geringeren Niederschläge benachteiligt. Östlich der Linie von Stralsund bis zur Müritz gebe es schon heute Neubildungsraten <100 mm/Jahr. Auch seien durch Nitrat, Sulfat, Chlorid, Ammonium und Kalium einige Grundwasservorräte im Land nicht nutzbar. Verantwortlich für diese Einträge sei u.a. die Landwirtschaft seit den 50-er Jahren. Lösungsansätze würden detailliert im Rahmen eines Konzepts zur Minderung der diffusen Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft in die Oberflächengewässer und in das Grundwasser behandelt.
Mit der Grundwasserressourcenkarte (Kosten knapp 148000€) habe das Ministerium eines der wesentlichen Materialien zur Information der Öffentlichkeit für den strategischen Grundwasserressourcenschutz geschaffen, wie es auch die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union verlange. Die Karte ist unter http://www.umweltkarten.mv-regierung.de veröffentlicht.
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