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EU-Subventionen für „grüne“ Jobs: 180000 durch Natura 2000

Berlin/Brüssel (NABU). Eine ökologische Umschichtung von nur 14 % der derzeitigen Brüsseler Subventionen würde etwa eine halbe Million Arbeitsplätze schaffen. Das belegt eine vom NABU-Dachverband BirdLife International und anderen europäischen Umweltverbänden in Auftrag gegebene Studie, die in Brüssel vorgestellt wurde. „Unsere Studie beweist: Wenn die EU auch nur einen geringen Teil ihrer Milliarden-Subventionen umlenken würde, dann könnten damit Millionen neue Jobs geschaffen werden und zugleich würde Europa vor teuren Umweltproblemen bewahrt“, erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

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Zum Vergleich: Derzeit werden laut Schätzungen mit 78 % des EU-Haushalts nicht einmal 1,2 Millionen Jobs unterstützt. „Wir können es uns in Europa nicht mehr leisten, derart ineffizient mit unserem Geld umzugehen“, erklärte Konstantin Kreiser, EU-Haushaltsexperte beim NABU. „Die EU-Subventionen müssen dorthin fließen, wo dauerhaft und gleichermaßen Umweltschutz, Wirtschaft und Beschäftigung profitieren.“

So forderte der NABU für die laufenden Verhandlungen zum EU-Haushalt 2014 – 2020 die Bundesregierung auf, nicht nur von anderen ein verantwortungsvolles Haushalten zu fordern. „Es kann nicht sein, dass die Bundeskanzlerin und ihr Finanzminister europaweit Sparsamkeit propagieren, aber gleichzeitig zulassen, dass ein großer Teil unserer Steuergelder via Brüssel nach dem Prinzip Gießkanne verteilt werden“, kritisiert Tschimpke.

Die vom britischen Institut GHK durchgeführte Studie zeige, dass ein ökologischer Umbau von EU-Subventionen sich sofort sehr positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken würde – und diese Effekte sich langfristig noch verstärkten, denn der schonendere Umgang mit Ressourcen wie Artenvielfalt, Wasser, Boden und Energie fördere erwiesenermaßen die dauerhafte Wirtschaftsentwicklung und damit auch den Arbeitsmarkt. Am Beispiel Naturschutz werde das besonders deutlich: Würde die EU das Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 ausreichend finanzieren, könnten allein dadurch mindestens 180000 Arbeitsplätze entstehen – und das kurzfristig und vor allem in strukturschwachen Regionen. Unter anderem würden Tourismus und Landwirtschaft, aber auch die Bauwirtschaft und der lokale Dienstleistungssektor profitieren.

In diesem Zusammenhang forderte der NABU auch, dass die EU ihr Umweltförderprogamm LIFE mit mindestens 1 Milliarde Euro jährlich für Naturschutzprojekte ausstattet (siehe auch „Aktuelles aus Brüssel“ auf Seite 66). Derzeit seien es nur 120 Millionen Euro – nicht einmal 0,1 % des EU-Haushalts –, während jedes Jahr weit mehr als 50 Milliarden Euro aus Brüssel in die Landwirtschaft fließen – 40 % des EU-Budgets.

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