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Pestizid-Aktionsplan gekündigt

Berlin/Hamburg (BUND). Ein breites Bündnis aus Umweltverbänden, Imkern und der Wasserwirtschaft hat mit sofortiger Wirkung seine Mit­arbeit im Forum des Pestizid-Aktionsplans des Bundes­ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) aufgekündigt. Anlass sei die Verabschiedung des Pflanzenschutzgesetzes und des darin ver­ankerten „Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“ (Nationaler Pestizid-Aktionsplan NAP) im Bundesrat, teilte der BUND mit. Das Landwirtschaftsministerium orientiere sich beim Aktionsplan an den Interessen der Agrarindustrie und zeige sich immun gegen Vorschläge, die Pestizidbelastungen ernsthaft zu ­senken. Eine Unterstützung von Seiten der Verbände werde es dafür nicht erhalten. Zu dem Bündnis gehören das ­Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Greenpeace, der Naturschutzbund (NABU), der Berufs- und Erwerbsimker-Bund (DBIB) sowie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).

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„Für das Bündnis ist nicht ersichtlich, dass das federführende BMELV tatsächlich daran interessiert ist, die Menschen und ihre Umwelt vor den negativen Auswirkungen des Pestizideinsatzes zu schützen und verbindliche Vorgaben wie die Reduzierung des chemischen Pflanzenschutzes ernsthaft umzusetzen“, so Carina Weber, Geschäftsführerin des PAN. Aber genau dies wäre dem Bündnis zufolge notwendig, um die großen pestizidbedingten Umweltprobleme in der Bundesrepublik zu lösen.

Nach wie vor seien Pestizid-Einträge in die Gewässer und das Grundwasser zu verzeichnen, die als Rohwasserressource für die Trinkwassergewinnung dienen, Imker müssten immer wieder mit ansehen, wie ihre Bienen durch Pestizide, etwa durch Neonikotinoide, geschädigt werden und Verbraucher würden mit dem Problem von Pestizid-Cocktails in vielen Obst- und Gemüsesorten allein gelassen, weil ein Bewertungsschema für Umwelt- und Gesundheitsrisiken fehle.

Deshalb zögen die Verbände jetzt einen Schlussstrich unter ihre Beteiligung im Forum des Pestizid-Aktionsplans. Bereits seit 2004 engagierten sie sich in dem vom BMELV moderierten „Forum Nationaler Aktionsplan zur nachhal­tigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“, setzten sich für mehr Transparenz im Prozess ein und forderten fundierte Verbesserungen in der inhaltlichen Ausgestaltung. Die Ziele des Aktionsplans seien für die Bundesrepublik verbindlich von Brüssel vorge­geben: Die Auswirkungen der Verwendung von Pestiziden auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt müssten verringert und die Abhän­gigkeit von Pestiziden in der Landwirtschaft sei zu redu­zieren.

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