Generalwildwegeplan
Stuttgart (MLRV). Aktuelle Ergebnisse der Wildkatzenforschung in Baden-Württemberg hat der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, in Vogtsburg-Oberrotweil (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) bei einer Pressefahrt vorgestellt. Die Wiederbesiedlung durch die im Land ehemals ausgerottete Wildkatze freue ihn, sagte der für Forst und Naturschutz zuständige Minister. Dieser Erfolg basiere auf einer naturnahen Bewirtschaftung sowie auf der Kompetenz der Forschungseinrichtungen im Land. „Maßgeblichen Anteil daran haben auch die vielen ehrenamtlichen Naturschützer und die Jäger, die die Wissenschaftler der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) beim Nachweis tatkräftig unterstützen und sich für den Biotopverbund einsetzen“, betonte Bonde.
- Veröffentlicht am
Die Wildkatze gelte als eine Leit- und Zielart für den Biotopverbund des Waldes. Allerdings sei sie vor allem durch den Straßenverkehr und die Zerschneidung ihrer Lebensräume bedroht, erläuterte der Minister: „Zur weiteren Verbreitung der Wildkatze und anderer Großsäugetiere brauchen wir die Vernetzung der Lebensräume. Wildtierkorridore müssen in Zukunft bei Eingriffen in die Natur daher noch stärker berücksichtigt werden.“
Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse habe die FVA im Auftrag des Landes daher einen Generalwildwegeplan (GWP) erarbeitet, der die überregionalen Verbindungen zwischen den bedeutenden Wildtierlebensräumen in Baden-Württemberg und zu benachbarten Ländern fundiert darstelle. Dieser markiere die überörtlichen Wanderstrecken von Wildtieren und verbinde die großen Waldgebiete im Land, so Bonde. „Der Generalwildwegeplan wurde in die Fortschreibung des Generalverkehrswegeplanes aufgenommen. Er muss als wissenschaftlich fundierte Informations-, Planungs- und Abwägungsgrundlage bei raumwirksamen Vorhaben berücksichtigt werden“, ergänzte der Minister. Der grün-rote Koalitionsvertrag sehe vor, den GWP fachlich weiterzuentwickeln und in die Regional- und Verkehrsplanung zu integrieren.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.