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Kurz & bündig

Flusslandschaften: Neun Jahre nach der Überschwemmungskatastrophe an Elbe und Donau vom August 2002 hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Bundesregierung aufge­fordert, ihre Koalitionsverein­barung endlich umzusetzen und für einen verbesserten Hochwasser- und Naturschutz an den deutschen Flüssen zu sorgen. Der Umweltverband kommt in einer Studie mit dem Titel „BUND-Vision für Flusslandschaften in Deutschland“ zu dem Ergebnis, dass ein Großteil der Flüsse durch Landwirtschaft, Industrie und Schifffahrt ökologisch schwer geschädigt ist. Anstatt die natürlichen Überschwemmungsflächen zu vergrößern, würden die Flüsse durch den Bau von Dämmen und Barrieren weiter eingeengt. Das widerspreche eindeutig den Zielen der EU-Hochwasserrichtlinie.

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Wald kaputt: Ein neues Internetportal unter http://www.wald-kaputt.de setzt sich kritisch mit dem Zustand der Wälder in Deutschland auseinander. Die Initiatoren, der Landschaftsplaner Norbert Panek und der Biologe Markus Schönmüller, betrachten die Seite als öffentliche „Protestnote“ gegen die zunehmende Intensivnutzung und gegen den ökologischen Ausverkauf unserer Wälder. Auf der Seite zu finden sind u.a. ausführliche Hintergrundinfos und Kommentare zur aktuellen Waldentwicklung.

EEG: Mit dem novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) stellt die Bundesregierung aus Sicht von Bioland die Weichen bei der Biogaserzeugung falsch. „Das EEG konterkariert eine nachhaltige und umweltverträgliche Weiterentwicklung der Biogas-Produktion in Deutschland“, kritisierte Jan Plagge, Präsident von Bioland. Gefördert würden einseitig industrielle Großanlagen, die auch weiterhin auf Maisanbau setzen würden. „Bio­betriebe können unter diesen Bedingungen künftig eine Biogasanlage nicht mehr wirtschaftlich betreiben“, so das Fazit von Plagge. Ökologisch wirtschaftende Betriebe nutzten in der Biogasproduktion besonders Kleegras – und das werde im neuen EEG auf die gleiche Vergütungsstufe gestellt wie Mais. Bioland forderte die Bundesregierung auf, noch in diesem Jahr Nachbesserungen am EEG im Sinne einer Ökologisierung des Gesetzes vorzunehmen.

Urwald-Straße: Die rumänischen Behörden haben dem Bau der Nationalstraße 66A zugestimmt, die laut WWF zwei der letzten europäischen Urwälder bedroht. Nach Fertigstellung würde die Straße durch zwei Nationalparke im Westen des Landes führen. Die staatliche Umweltschutzbehörde habe sich mit der Baugenehmigung darüber hinweggesetzt, dass es sich beim betroffenen Areal um ein strenges Schutzgebiet handelt, kritisierte Andreas Beckmann, Leiter des WWF Donau-Karpaten-Programms. Der bedrohte Schutzgebietskomplex umfasse den Domogled- und den Retezat-Nationalpark mit einer Gesamtfläche von rund 100000 ha. In den größtenteils unberührten Wildnis-Arealen fänden sich Jahrhunderte alte Bestände von Rotbuche und Schwarzkiefer. Die Region biete Wolf, Bär, Luchs, Fischotter, Auerhuhn und Steinadler Lebensraum.

Moor-Wertpapier: Mecklenburg-Vorpommern bietet nach der Waldaktie nun ein zweites ökologisches Wertpapier an – „MoorFutures“ soll weitere Investitionen für den Klimaschutz ermöglichen. „Es steht für die Monetarisierung der Klimaschutzleistungen wiedervernässter Moore und wird auf dem freiwilligen ­Kohlenstoffmarkt angeboten. MoorFutures sollen dazu beitragen, dass ein Unternehmen freiwillige Leistungen im Klimaschutz besser sichtbar machen kann“, erklärte Umweltminister Dr. Till Backhaus. Moor-Wiedervernässung könne bis zu 35t CO2-Äquivalente pro Jahr und Hektar festlegen, im Mittel etwa 20t. Für einen Pkw mit einer Freisetzung von 120g CO2/km entspreche das einer Fahrleistung von gut 160000km.

Agrarwende: Die vier ­grünen Landwirtschafts- und Umweltminister der Länder machen Druck auf Bundes­landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CDU). In einem gemeinsamen Schreiben haben Ulrike Höfken (Rheinland-Pfalz), Johannes Remmel (Nordrhein-Westfalen), Alexander Bonde (Baden-Württemberg) und Dr. Simone Peter (Saarland) Aigner aufgefordert, sich in Brüssel für ausreichende Finanzmittel einzusetzen, um Umweltmaßnahmen und lebendige ländliche Räume fördern und die Artenvielfalt erhalten zu können. „Die Mittel für die Programme des Vertragsnaturschutzes und den ökologischen Landbau, aber besonders auch Maßnahmen zur Dorfentwicklung, zum Wasserschutz und zur Breitbandversorgung müssen gesichert werden“, heißt es in dem Schreiben. Aigner möge sich in Brüssel dafür ­einsetzen, dass es nicht zu ­einer Schwächung der zweiten Säule zu Lasten Deutschlands komme.

Biodiversitätsrat: Politische Entscheidungen zur Erhaltung und Nutzung der biologischen Vielfalt sollten auf bester Wissensgrundlage getroffen werden. Die Vereinten Nationen richten deshalb eine internationale Wissenschaftsplattform für Biodiversitätsfragen (IPBES) ein, die Anfang Oktober erstmals tagen wird. Das Projekt Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung Deutschland (NeFo) rief hierzu in Bonn Forschungsverbünde, Politik und Nichtregierungsorganisationen zusammen, um im Auftrag von BMBF und BMU Vorstellungen zu einer Beteiligung deutscher Experten zu diskutieren (Dokumentation der Ergebnisse im Internet unter http://www.biodiversity.de ).

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