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Sandstürme in Deutschland

Müncheberg (r). Nach der verheerenden Verkehrskatastrophe auf der A19 südlich Rostock mit acht Toten und 131 Verletzten am 08. April fragen sich viele Menschen: ein Sandsturm in Deutschland, kann das sein? Naturereignisse dieser Art kennt man eher aus der Sahara – doch bei uns? Sind dies Vorboten des Klimawandels und was kann man gegen solche Ereignisse tun?

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Dr. Carsten Hoffmann untersucht im Rahmen des INKA BB (Innovationsnetzwerk Klimaanpassung Brandenburg-Berlin) Feinstaubemissionen durch Bodenbearbeitungsmaßnahmen und Winderosion. „Tatsächlich ist durch die globale Temperaturerhöhung mehr Energie in der Atmosphäre, die Luftdruckgradienten verstärken sich“, erklärte er. Die Klimaforschung erwarte daher mehr orkanartige Stürme und eine häufigere, höhere Windgeschwindigkeit in den kommenden Jahrzehnten. Gleichzeitig projizierten die Klimamodelle für den Nordosten Deutschlands im Durchschnitt höhere Niederschläge im Frühjahr, aber auch höhere potenzielle Verdunstungsraten. „Bleiben die Frühjahrsniederschläge aus, steigt die Erosionsgefährdung also deutlich an“, so Hoffmann.

Eine ungünstige Kombination aus mehreren Faktoren führte zu dem Unglück, erklärte der Wissenschaftler: zum einen Trockenheit, starker Wind und offene Böden, zudem anderen geringe oder vernachlässigte Windschutzhecken und zum Teil übergroße Ackerflächen. Dieses Jahr träten Wind und Trockenheit stärker auf als in durchschnittlichen Jahren. Helle Sandflecken auf und neben den Äckern zeugten davon, dass die Erosion dieses Jahr sehr großflächig in der Region auftrete.

Das vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderte Projekt INKA BB beschäftigt sich mit Feldmessungen und feuchteabhängigen Staubemissionen im Windkanal. Das Projekt hat zum Ziel, Empfehlungen zur Reduzierung der klimawandelbedingten Feinstaubemissionen und Nährstoffverluste von Ackerflächen zu formu­lieren.

Maßnahmen seien beispielsweise die Pflege von Windschutzhecken, das Mulchen von Böden und einfaches Stehenlassen von Stoppeln. Auch ein verstärkter Anbau von Wintergetreide könne helfen. „Ebenso empfehlen sich eine spätere Aussaat nach den Frühjahrsstürmen und die Erhöhung der Oberflächenrau­igkeit durch bestimmte Bo-denbearbeitungsmaßnahmen, dies möglichst quer zur Hauptwindrichtung. Allzu sandige Ackerflächen sollten für Reihenkulturen mit Anbaubeschränkungen belegt werden, beispielsweise bei besonders erosionsanfälligen Kulturen wie Mais“, so der Geoökologe (weitere Informationen: http://www.inka-bb.de ).

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