Kurz & bündig
Extrem-Niederschläge: Deutschland muss schon ab dem Jahr 2040 ganzjährig mit einer starken Zunahme extremer Niederschläge rechnen. Damit drohen bereits in drei Jahrzehnten deutlich mehr Schäden durch Überschwemmungen. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen sich frühzeitig auf die wachsenden Gefahren durch Wetterextreme vorbereiten.
- Veröffentlicht am
Dieses Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), des Technischen Hilfswerks (THW), des Umweltbundesamtes (UBA) sowie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zu den Auswirkungen des Klimawandels auf extreme Wetterereignisse stellten die vier bundesdeutschen Institutionen in Berlin vor ( http://www.dwd.de/presse ).
Baumkronen-Pfad: 200000 Menschen haben im letzten Jahr den Baumkronen-Pfad im thüringischen Nationalpark Hainich besucht, seit 2005 rund 1,2 Millionen. Aufgrund der Barrierefreiheit kamen 2010 auch 60000 behinderte Menschen in den Genuss des Ausblicks in die Baumwipfel. 1000 Führungen wurden durchgeführt.
Öko-Landbau: Auf ökologisch bewirtschafteten Landwirtschaftsbetrieben leben im Winterhalbjahr mehr Vögel von mehr Arten als auf konventionellen. Das ergab eine Untersuchung in sieben europäischen Ländern, meldet die EU-Generaldirektion Umwelt. Als mögliche Ursachen werden die größere Deckung von Gründüngung und Stoppeln diskutiert, und auch Weiden wirken positiv. In ausgeräumten, zu 100 % landwirtschaftlich genutzten Landschaften allerdings ist das Artenpool so gering, dass dieser Unterschied nicht wirksam ist.
Subventionen: 91 europäische Organisationen haben von der EU-Kommission gefordert, ihre Zusagen zur Abschaffung von umweltschädlichen Subventionen einzulösen. In einem Schreiben an Kommissionspräsident José Manuel Barroso zeigen sich die Verbände besorgt, dass die Kommission noch keinen Fahrplan für den Subventionsabbau erarbeitet habe und damit ihr eigenes bisheriges Engagement sowie die Aufforderungen von EU-Parlament und Ministerrat ignoriere. Es sei widersinnig, noch immer öffentliche Mittel dafür aufzuwenden, um die Zerstörung der Umwelt zu subventionieren. Auch die EU-Fischereireform und die Agrarre-form würden offenbar ohne eine Analyse der ökologischen Auswirkungen der massiven EU-Subventionen vorangetrieben.
Waldinventur: Im April beginnt die dritte Bundeswaldinventur – die erste Wiederholungsuntersuchung nach 2002 für Ost und West. Geplant ist auch, erstmals Aussagen zu Zuwachs und Nutzung in ganz Deutschland in allen Ländern und Eigentumsarten zu erheben. Fachlich koordiniert wird das Vorhaben durch das Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut (vTI).
Forschungspreis: Erneut ausgeschrieben hat die Deutsche Wildtier Stiftung ihren Forschungspreis, mit dem sie alle zwei Jahre herausragende Nachwuchswissenschaftler mit bis zu 50000 € auszeichnet. Im Fokus stehen wildbiologische Arbeiten zum Thema Wildtiermanagement. Angesprochen werden sollen nicht nur Biologen, sondern auch Arbeiten aus den Fachbereichen Jura, Geschichte, Philosophie und Sozialwissenschaften, die das Thema „Mensch und Wildtier“ behandeln, können bis zum 31. Mai 2011 eingereicht werden ( http://www.DeutscheWildtierStiftung.de )
Mitreden! Unter diesem Motto hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) eine breite gesellschaftliche Diskussion über die Aufgaben und die Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland gestartet. In Workshops beraten Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und gesellschaftlich relevanten Gruppen bis zum Herbst die vier Themenkomplexe Umwelt und Landwirtschaft, Tierhaltung, Ernährungssicherung und Weltagrarhandel sowie Lebensmittel. Dazu können auch Diskussionsbeiträge ins Netz gestellt werden ( http://www.bmelv.de/Charta ). Bauernverbands-Präsident Gerd Sonnleitner teilte in einem offenen Brief seine Sorge mit, dass hier eine unrealistische Debatte geführt würde. Es habe sich „ein Zeitgeist mit Begrifflichkeiten und Wahrnehmungen entwickelt („industrialisierte Landwirtschaft“), der unterstellt, die Bauern würden ihre Werte und ihre Verantwortung über Bord werfen.“ Fakten und Marktrealitäten dürften nicht ausgeblendet werden.
Gesundheit: Ein neues Info-Portal „Naturschutz und Gesundheit“ hat des Bundesamt für Naturschutz unter http://www.natgesis.bfn.de freigeschaltet. Erwachsene und Kinder sollen sich so umfassend über die Zusammenhänge von Naturschutz und Gesundheitsschutz informieren können. Natur leiste wertvolle Beiträge für die Gesundheit und für die Lebensqualität von uns Menschen, so das BfN. Das verdeutlichten nicht nur Inhaltsstoffe aus der Natur, die in mehr als 50 % der Arzneimittel enthalten seien. Das Online-Portal informiere z.B. auch darüber, wie Stadtgrün ein angenehmeres Stadtklima schaffe und wie die Natur kostengünstig zur Abschwächung der Klimaveränderungen und zum Schutz des Menschen vor Extremwetterereignissen beitragen könne. Neu eingewanderte Arten werden als Allergieauslöser thematisiert. Auch Sechs- und Zehnjährige werden über eine spezielle Seite angesprochen.
Waldpolitik: Ausgerechnet im Internationalen Jahr der Wälder forciere die Bundesregierung mit der Begründung von einer rasant steigenden Holznachfrage ihre unzulängliche Waldpolitik, kritisierten Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und NABU. Die Umweltverbände forderten in Berlin eine Neuausrichtung der Waldpolitik in Deutschland und legten dafür einen eigenen Fünf-Punkte-Plan vor. Darin fordern sie unter anderem einen verantwortungsvollen Umgang mit dem immer knapper werdenden Rohstoff Holz und die Ausweisung von Schutzgebieten auf mindestens 5 % der deutschen Waldfläche als „Urwälder von morgen“ bis 2020 ( http://www.bund.net , Presse).
FFH und Nutzung: Das Bundesamt für Naturschutz erarbeitet in Form eines Internet-Handbuchs Empfehlungen für eine artenschutzgerechte Bewirtschaftung für Arten der FFH-Richtlinie. Denn viele Tier- und Pflanzenarten der Richtlinien-Anhänge kommen in land-, forst- und fischereiwirtschaftlich genutzten Gebieten vor. Von den insgesamt 137 Tier- und Pflanzenarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie, die in Deutschland vorkommen, sind bisher die neun Reptilienarten bearbeitet ( http://www.ffh-anhang4.bfn.de ).
Barrierefreiheit Menü
Hier können Sie Ihre Einstellungen anpassen:
Schriftgröße
Kontrast
100 Euro Rabatt auf Ihr Stellenangebot
Als Abonnent:in von Naturschutz und Landschaftsplanung erhalten Sie pro Kalenderjahr 100 Euro Rabatt auf Ihr Stellenangebot im Grünen Stellenmarkt.
mehr erfahrenNoch kein Abo? Jetzt abonnieren und Rabatt für 2025 sichern.
zum Naturschutz und Landschaftsplanung-Abo
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.