Management-Leitfäden Natura 2000
Die beiden Naturschutzrichtlinien (EU-Vogelschutzrichtlinie, 2009/147/EG kodifiziert, und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie 92/43/EWG) stellen das Rückgrat der Naturschutzgesetzgebung in der EU dar. Insbesondere das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 bildet ein entscheidendes Instrument zur Erreichung des neuen, über die Inhalte der alten 2010-Absicht hinausgehenden EU-Zieles dar, das der EU-Umweltministerrat und die Staatschefs im März 2010 beschlossen haben: den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2020 zu stoppen, geschädigte Lebensräume und Ökosysteme so weit möglich wiederherzustellen und die negativen Auswirkungen Europas auf die biologische Vielfalt weltweit zu reduzieren.
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Der Zwischenbericht zur Umsetzung des bisherigen Biodiversitäts-Aktionsplans (BAP) der EU im Jahr 2008 sowie die Berichte nach Art. 17 der FFH-Richtlinie hatten allerdings gezeigt, dass beide Richtlinien in vielen Mitgliedstaaten bislang nur sehr unzureichend umgesetzt wurden und dass ihre Finanzierung immer noch ungenügend ist. Die so genannte Co-Ordination Group for Biodiversity and Nature (CGBN) aus Dienststellen der Kommission, Vertretern der Mitgliedstaaten und der Stakeholder aus Landnutzung und Naturschutzverbänden hat daher bereits 2008 beschlossen, Expertengruppen einzusetzen, die für bestimmte Nutzungsbereiche Leitfäden zur ordnungsgemäßen Anwendung der FFH- und Vogelschutzrichtlinie erarbeiten sollen.
Die ersten dieser Leitfäden zu Häfen und Ästuaren, Windkraftanlagen und Rohstoffabbau in Natura-2000-Gebieten (vgl. Heft 3, 2011) sind inzwischen erschienen und auf der Homepage der Europäischen Kommission zum Management von Natura 2000-Gebieten abrufbar: http://ec.europa.eu/environment/nature/natura20 00/management/guidance_en. htm .
Derzeit werden in weiteren Expertengruppen Leitfäden zu folgenden Themen erarbeitet:
Ausbau von Binnenwasserstraßen und Natura 2000,
Aquakultur und Fischerei in Natura-2000-Gebieten,
Management von Natura-2000-Gebieten.
Weitere Leitfäden zur besseren Finanzierung von Managementplänen sowie z.B. zur Wildnisentwicklung in Natura-2000-Gebieten, zur Landwirtschaft in Natura-2000-Gebieten und zum Thema Klimawandel und Natura 2000 sind geplant. Die Entwürfe der meisten dieser Leitfäden werden für Ende 2011 erwartet. Alle Leitfäden liegen zunächst nur in Englisch vor, sollen aber sukzessive in die wichtigsten Amtssprachen übersetzt werden. Der Leitfaden zum Rohstoffabbau in Natura-2000-Gebieten ist seit kurzem auch in Deutsch abrufbar.
Im Rahmen der Arbeiten zum Management von Natura-2000-Gebieten wurde auf Wunsch der Mitgliedstaaten und der Naturschutzverbände eine öffentliche Seite im CIRCA-Verzeichnis der Kommission eingerichtet, auf der schon jetzt hilfreiche Broschüren, Hintergrundinformationen und Erfahrungsberichte aus den Mitgliedstaaten abrufbar sind. Hier finden sich auch die Leitfäden zum Management von Natura-2000-Gebieten des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), von BirdLife International, SEO/BirdLife Spanien sowie BUND und NABU: http://circa.europa.eu/Public/irc/env/natura_20 00/library?l=/2000_management/experience_practice&vm =detailed&sb=Title.
Für Rückfragen stehe ich als Vertreter von BirdLife International und NABU in einigen dieser Expertengruppen gerne zur Verfügung.
Claus Mayr, NABU,
Direktor Europapolitik,
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