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Energieholz auf Grünland?

Leipzig/Bonn (BfN). Die Anlage von Energieholzplantagen auf Grünlandflächen bewertet das Bundesamt für Naturschutz (BfN) kritisch, wenn dabei wertvolle Lebensräume zerstört werden. Das BfN wendet sich aber nicht grundsätzlich gegen Energieholzplantagen, sofern diese neben einer positiven Klimabilanz auch die biologische Vielfalt erhalten und fördern.

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„Für den Naturschutz ist es positiv, wenn der Anbau auf Ackerflächen erfolgt, die ins landschaftliche Umfeld passen. Denn damit werden Strukturen in monotone Landwirtschaftsflächen gebracht, die wiederum Lebensräume schaffen. Im Gegensatz zur Bewirtschaftung mit jährlich wechselnden Kulturen ist der mehrjährige Anbau von Energieholz auf Ackerflächen sogar mit deutlich positiven Klimabilanzen verbunden“, sagte die BfN-Präsidentin, Prof. Beate Jessel, zur internationalen Grünen Woche.

Auf Grünlandflächen jedoch könnten sich Energieholzplantagen sowohl zu Lasten des Naturschutzes wie auch des Klimaschutzes auswirken. Grünländer stellten in Mitteleuropa vielfältige und oft stark bedrohte Lebensräume dar. Als Speicher von Kohlenstoff hätten sie auf vielen Standorten eine hohe Bedeutung für den Schutz des Klimas. So können beispielsweise jährlich bis zu 22 t CO2 im Boden von 1ha Grünland gespeichert werden. Bei einem für die Anlage von Gehölzpflanzungen notwendigen Umbruch dagegen würden zunächst kurzfristig große Mengen CO2 freigesetzt. Das sei kontraproduktiv für den Klimaschutz, den man eigentlich mit dem Anbau fördern möchte. „Aus Sicht des Naturschutzes sind wertvolle Standorte grundsätzlich von einem Anbau mit Energieholzplantagen auszunehmen“, erklärte Jessel. Dies sei unter anderen mit Blick auf die Erhaltung von Brut- und Nahrungshabitaten von auf Wiesen brütenden Vogelarten notwendig.

Das BfN hat bereits im März 2010 ein Positionspapier zum naturverträglichen Anbau von Kurzumtriebsplantagen auf landwirtschaftlichen Flächen veröffentlicht. Darin sind Anforderungen sowie Empfehlungen zu Anbau und Ernte der Plantagen aus Naturschutzsicht beschrieben ( http://www.bfn.de/01_positionspapiere.html ).

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