Wasserrückhalt an der Quelle
Hilpoltstein (LBV). Hochwasser entsteht nicht nur an den großen Flüssen, sondern auch an ihren Zuflüssen. Das Engagement zur Reduzierung von Hochwasserschäden darf sich daher nicht ausschließlich auf die großen Flüsse konzentrieren, hat der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) betont.
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Entscheidend für den Erfolg sei, dass ein Schwerpunkt bei der Wasserrückhaltung im ganzen Einzugsgebiet liegen müsse, also auch an den Bächen und Quellbereichen. Durch verstärkte Maßnahmen zur Renaturierung könnten bereits hier Hochwässer entschärft werden.
Die Wiederherstellung von Quelllebensräumen und der angrenzenden Quellbäche leiste einen wichtigen Beitrag zur Abschwächung von Hochwasserereignissen. Werde zum Beispiel der standorttypische Laubholzbestand um Quellen und entlang des angrenzenden Quellbachs wiederhergestellt, ließen sich bedeutende Wassermengen in der Fläche zurückhalten. Durch den Rückbau von Verrohrungen im Quellbach und durch die Aufweitung von Quellbächen reduziere sich die Fließgeschwindigkeit des Wassers und das Hochwasser falle weniger stark aus. Der LBV setze sich bereits seit mehr als 15 Jahren für den Schutz und die Renaturierung von Quellen und Quellbächen ein. Unter anderem führe er derzeit in Kooperation mit den Bayerischen Staatsforsten das Projekt „Quellschutz im Staatsforst“ durch. „Vom Waldumbau, dem Rückbau von Quellfassungen und dem Öffnen der Quellbäche profitieren nicht nur die sensiblen Quellorganismen, auch Hochwasserereignisse werden durch diese Maßnahmen abgeschwächt“, sagte Eva Schubert, Quellschutzexpertin beim LBV. „Auch die Renaturierung von Niedermooren, in denen sehr häufig Quellen entspringen, trägt wesentlich dazu bei, dass das Wasser in der Fläche zurückgehalten wird“, fügte Schubert hinzu.
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