Kurz & bündig
EU interaktiv: In zwei Konsultationen bittet die Europäische Kommission um öffentliche Meinungsäußerung: Bis Ende Januar steht über ein Online-Formular das Umwelt-Finanzierungsinstrument Life+ für die Periode 2014 bis 2020 zur Debatte (http://ec.europa.eu/environment/consultatio ns/life.htm).
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Und eine Konsultation für die Folgenabschätzung zu den Vorschlägen für eine gemeinsame Agrarpolitik bis 2020 läuft bis 25. Januar (http://ec.europa.eu/agricul ture/cap-post-2013/consulta tion/index_de.htm).
Erz-Förderpreis: Dr. Harald Schaich, Institut für Landespflege der Universität Freiburg, erhielt den Wolfgang-Erz-Förderpreis des Bundesverbands Beruflicher Naturschutz (BBN). Als „bundesweit herausragende, anwendungs- und umsetzungsorientierte Arbeit“ wurde er ausgezeichnet für seine Dissertation „Zukunftsfähige Auenlandschaften durch Wiedervernässung und Beweidung? Interdisziplinäre Analyse einer Renaturierungsmaßnahme am Beispiel des Syrtals (Luxemburg)“.
Boden des Jahres: Die Vega wurde zum „Boden des Jahres 2011“ gekürt – ein brauner, fruchtbarer Boden mit humosem Oberboden, bewachsen mit artenreichen Wäldern aus Esche, Ulme, Linde und Hainbuche und artenreicher Krautvegetation. Vegen entstanden durch regelmäßige Überflutungen und Ablagerung von angeschwemmtem Bodenmaterial aus dem Einzugsgebiet von Flüssen. Sie benötigen regelmäßig überflutete Uferbereiche. Vegen spielen als Puffer- und Transformationssystem eine bedeutende Rolle im Naturhaushalt der Überflutungsflächen sowie als Wasserspeicher beim Hochwasserschutz. Gefährdet sind diese Böden durch Nutzung wie Bebauung, Kies- und Sandabbau sowie intensive Landwirtschaft.
Schillerfalter: Die Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben den Großen Schillerfalter (Apatura iris) zum Schmetterling des Jahres 2011 ernannt – einer der größten und schönsten Tagfalter in der Bundesrepublik. Er ist angewiesen auf naturnahe, feuchte und strukturreiche Mischwälder, in denen die Sal-Weide wächst. Die Weide dient ihm zur Eiablage und als Futterpflanze für die Raupen. Der Falter ernährt sich hauptsächlich von Exkrementen und Aas. Am späten Vormittag fliegt er aus den Baumwipfeln hinab, um an feuchtkühlen Waldrändern, auf Lichtungen oder Waldwegen Wasser und Nahrung aufzunehmen.
Landschaftspflege: In Baden-Württemberg wird die flächendeckende Einrichtung von Landschaftserhaltungsverbänden (LEV) angestrebt und eine bessere finanzielle Ausstattung zur Unterstützung der LEV zugesichert. Der Landesnaturschutzverband (LNV) hat diesen Beschluss des Landesbeirats für Natur- und Umweltschutz begrüßt. Dieser sei Teil der Beschlussfassung einer neuen Naturschutzstrategie des Landes. Der „unabweisbare Mindestbedarf zur Finanzierung der LEV“ liege bei 2,0 Mio. Euro pro Jahr, der „fachlich berechtigte und angemessene Bedarf“ bei 2,8 Mio. Euro. „Die personell unterbesetzten Unteren Naturschutzbehörden in den Landkreisen werden mithilfe der LEV endlich in die Lage versetzt, Natura 2000 gesetzeskonform zu behandeln“, erklärte LNV-Vorsitzender Reiner Ehret.
Moorschutz: Moore speichern auf 3 % der Erdoberfläche fast ein Drittel des erdgebundenen Kohlenstoffs. Darauf weist eine in Wien vorgestellte Studie der österreichischen Bundesforsten, des Umweltbundesamts Wien und des WWF hin. Moore könnten viermal so viel CO2 binden wie Tropenwälder – wenn sie ganzjährig nass seien. Moornutzung in Österreich verursache heute viermal mehr Emissionen als der nationale Flugverkehr.
Umweltrecht: Zum zehnten Mal bietet die Universität Koblenz-Landau auch 2011 wieder seinen berufsbegleitenden Fernstudienkurs „Europäisches Umweltrecht“ an. Der Kurs startet im April 2011 und endet mit einem zweitägigen Seminar am 19./20. August in Koblenz. Anmeldeschluss ist der 15. März 2011. Informationen: http://www.uni-koblenz-landau.de/koblenz/zfuw/Angebote/wfu/eelaw .
Vordenker: Zum 75. Geburtstag von Hubert Weinzierl hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zu einem Empfang in die bayerische Landesvertretung in Berlin eingeladen. Aktuell fungiert dieser u.a. als Kuratoriumsvorsitzender der DBU und Präsident des Deutschen Naturschutzrings. Als „eine der bedeutendsten Personen der deutschen Naturschutzbewegung“ würdigte ihn Bundesumweltminister Norbert Röttgen. „Sein Name wird manchen deutschen und europäischen Staatslenker überdauern“, unterstrich Enoch zu Guttenberg, Dirigent und gemeinsam mit Weinzierl Mitbegründer des BUND. DNR-Vizepräsident Prof. Dr. Hartmut Vogtmann betonte, Weinzierl sei nun 75 Jahre „Kämpfer, Nach- und Vorausdenker, Mensch“. Dieser habe gelernt, „die Bäume zu seinen Freunden zu machen, Tiere und Pflanzen zu seinen Gesprächspartnern“. Melanie Huml, Staatssekretärin im bayerischen Umweltministerium, verwies auf die nötige politische Dimension: Mit Bernhard Grzimek, Horst Stern und Konrad Lorenz habe Weinzierl die legendäre „Gruppe Ökologie“ aus der Taufe gehoben mit dem Ziel, dem Umwelt- und Naturschutz auch gesellschaftliche Relevanz zu vermitteln. Prof. Dr. Angelika Zahrnt, Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung, verwies auf den gelungenen Brückenschlag vom Natur- zum Umweltschutz – das habe die entscheidende Rolle Weinzierls im BUND ausgemacht, dessen Vorsitzender er 16 Jahre gewesen sei.
Wolf: „Niedersachsen ist auf eine mögliche Rückkehr der Wölfe gut vorbereitet“, erklärte Umweltminister Sander zur Vorlage des „Niedersächsischen Wolfskonzepts“. Es entstand unter der Federführung seines Hauses mit Landwirtschaftsministerium, Landesjägerschaft sowie verschiedenen Verbänden und beteiligten Interessengruppen. Aufgrund des hohen Wald- und Wildtierreichtums finde der Wolf ideale Lebensbedingungen u.a. in Lüneburger Heide, Wendland, Harz und Weserbergland. In Niedersachsen seien seit 2006 einzelne Tiere in der Lüneburger Heide, im Wendland und in der Grenzregion zu Hessen gesichtet worden.
Grünes Band: Das Grüne Band in Europa wurde als weltweit größtes grenzüberschreitendes Naturschutzprojekt in Vaduz mit dem Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz ausgezeichnet. Der mit 50000 CHF dotierte Preis wurde im Rahmen des 25jährigen Jubiläums des Binding-Preises verliehen – an Dr. Uwe Riecken, Abteilungsleiter Biotopschutz und Landschaftsökologie im Bundesamt für Naturschutz, Dr. Kai Frobel vom Bund für Naturschutz in Bayern, Alois Lang, Manager im Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel, Dr. Martin Schneider-Jakoby von Euronatur in Radolfzell und Dr. Borut Stumberger, Ornithologe und Tierarzt aus Slowenien.
Schweinswale: Die Baupraxis bei Offshore-Windkraftanlagen gefährdet lärmsensible Meeressäuger wie den an deutschen Küsten heimischen Schweinswal. Darauf hat der NABU hingewiesen. „Wir unterstützen den naturverträglichen Ausbau der Windkraft auf See, aber nicht auf Kosten der Meeresumwelt“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Bei der Verankerung der Windräder auf See würden die Stützpfeiler in der Regel mit einem riesigen Hammer und Tausenden von Schlägen in den Meeresboden getrieben. Der dabei entstehende Unterwasserlärm könne das empfindliche Gehör von Walen verletzen.
Jubiläum: 40 Jahre Umweltministerium haben einen hohen Lebenswert in Bayern geschaffen und die Heimat geprägt. Bayern habe mit die saubersten Gewässer, die beste Luft, eine vitale Landschaft und große Nationalparks – auch dank der langen und erfolgreichen Umweltpolitik im Freistaat. Das erklärte Umweltminister Dr. Markus Söder in München zum 40-jährigen Bestehen des Bayerischen Umweltministeriums – des damals bundesweit ersten.
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