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TEEB-Abschlussbericht präsentiert

Nagoya/Berlin (BMU). Mit dem Abschlussbericht „Mainstreaming the Economics of Nature“ liegt die Synthese aller zuvor erschienener Ausgaben der Studie „Die Ökonomie von Ökosystemen und der Biodiversität“ (The Economics of Ecosystems and Biodiversity – TEEB) vor.

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An den Beispielen eines natürlichen Ökosystems (Wald), einer Siedlung (Stadt) und eines Wirtschaftszweigs (Bergbau) wird dargestellt, wie wirtschaftliche Konzepte und Instrumente dabei helfen können, den Wert der Natur in Entscheidungsfindungen auf allen Ebenen einzubeziehen. Der Bericht wurde im japanischen Nagoya am Rande der 10. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological ­Diversity, CBD) vorgestellt. Er enthält innovative Wirtschaftsinstrumente und politische Strategien. Das teilte das Bundesumweltministerium in Berlin mit.

Deutschland leiste bis Ende 2011 nicht nur einen weiteren finanziellen Beitrag, um die Phase der Kommunikation und Umsetzung der TEEB-Ergebnisse zu unterstützen. Darüber hinaus würden auch die Ökosystemleistungen in Deutschland systematisch erfasst und ökonomisch bilanziert, meldet das BMU. Ansätze zur Integration ökonomischer Werte von Ökosystemdienstleitungen in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung würden untersucht und Empfehlungen für den Einsatz ökonomischer Instrumente zum Schutz der biologischen Vielfalt erarbeitet, z.B. die Nutzung positiver und den Abbau negativer Anreize, Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen oder die Anwendung des Verursacherprinzips durch Bezahl- und Kompensationsmechanismen.

Die deutsche Delegation habe in Nagoya verschiedene Beispiele für die Berücksichtigung und Bezahlung von Ökosystem-Dienstleistungen aus Deutschland präsentiert. So sei etwa der Nutzen naturverträglicher Hochwasserschutzmaßnahmen an der Elbe, wie die Rückverlegung von Deichen und die Schaffung natürlicher Retentionsflächen, dreimal höher als deren Kosten – sofern nicht nur die direkt vermiedenen Hochwasserschäden betrachtet werden, sondern alle positiven Effekte, z.B. die Funktion von Auen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, als Erholungsraum für Menschen und als Filter für Schadstoffe.

TEEB wurde von Deutschland und der Europäischen Kommission auf Vorschlag der G8-Umweltminister im Jahr 2007 initiiert und finanziert, um den ökonomischen Wert der biologischen Vielfalt und die Kosten der Naturzerstörung zu untersuchen. Die Studie unter der Leitung von Pavan Sukhdev und der Mitwirkung von Hunderten von Fachleuten aus der ganzen Welt wird unter der Schirmherrschaft des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) durchgeführt. Ein erster Zwischenbericht der TEEB-Studie wurde auf der 9. Vertragsstaatenkonferenz der CBD im Mai 2008 in Bonn vorgelegt. Im November 2009 erschien bereits der TEEB-Bericht für politische Entscheidungsträger, im Juli 2010 der Bericht für die Wirtschaft und im September der Bericht für lokale und regionale Entscheidungsträger.

Eine TEEB-Homepage für Bürgerinnen und Bürger wurde zur Konferenz in Japan fertig gestellt ( http://www.teeb4me.com ). Der Bericht (in englischer Sprache) und weitere Informationen im Internet unter http://www.bmu.de, http://www.teebweb.org. Direkter Link: http://www.bmu.de/45499.

„Leistungen der Natur gehören in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen“, erklärte der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Rainer Baake, in einer ersten Reaktion. Eine ehrliche Rechnung auch für Deutschland sei dringend und werde aufzeigen, wie sehr es im Interesse der gesellschaftliche, die biologische Vielfalt zu erhalten und den bedrohlichen Artenschwund zu stoppen.

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