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Bücher

Ölkäfer
Das Buch „Die Ölkäfer in Rheinland-Pfalz und im Saarland“ ist weitaus mehr als „nur“ eine Faunistik und Zusammenstellung biologischer Daten einer Käferfamilie zweier Bundesländer: Vielmehr bietet es einen so eindrucksvollen und umfassenden Einblick in die Biologie der hochinteressanten Ölkäfer, dass es sicherlich über die Landesgrenzen hinaus einen weiten Leserkreis findet (und finden sollte!).

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Auf über 100 Seiten stellen die Autoren zunächst Allgemeines über die Ölkäfer vor, das von deren Stammesgeschichte über die komplizierte Individualentwicklung bis hin zur Kulturgeschichte reicht. Wie die übrigen Teile des Buches ist auch der allgemeine Einführungsteil reich illustriert, hier mit einem breiten Spektrum an biologisch interessanten Lebendaufnahmen, Zeichnungen und rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen. Im kulturgeschichtlichen Kapitel steht die Verwendung der Käfer in der Medizin im Vordergrund, aber auch ihre traurige Berühmtheit als Grundlage tödlicher Mixturen bleibt nicht unerwähnt.

Im umfangreichen Hauptteil des Buches werden die einzelnen Arten detailliert behandelt, wiederum mit zahlreichen Abbildungen auch ihrer Lebensräume sowie mit Verbreitungskarten. Wenngleich hier die spezifische Situation in Rheinland-Pfalz und im Saarland im Fokus steht, so sind die Ausführungen von wesentlich weiter reichendem Interesse, schon weil es für kein anderes deutsches Bundesland (oder Nachbarland) eine vergleichbare Ausarbeitung gibt. Im Anschluss daran folgen Übersichten zur Öl­käferfauna der einzelnen Naturräume des behandelten Gebietes, zu den Verbreitungsmustern der vorkommenden Arten sowie zur Veränderung der Ölkäferfauna. Letztere leiten zu einer bundeslandbe­zogenen Roten Liste sowie zu Vorschlägen im Rahmen von Artenhilfsprogrammen für Rheinland-Pfalz über. Bestimmungsschlüssel für die Ölkäfer Deutschlands (sowohl der Imagines als auch der Triungulinen-Larven), ein umfangreiches Literaturverzeichnis sowie eine Musik-CD runden das Buch ab.

Das Buch von Johannes ­Lückmann und Manfred Niehuis ist ein weiterer Baustein zur Kenntnis der einheimischen, insbesondere auch der naturraumspezifischen Biodiversität. Das alleine wäre vielleicht noch kein hinreichender Grund für eine Besprechung in der vorliegenden Zeitschrift. Ergänzend kommt aber hinzu, dass Ölkäfer bestimmte Probleme des Naturschutzes und der Landschaftsplanung sehr gut widerspiegeln. So wird aus den Beschreibungen der Lebensraumansprüche der einzelnen Arten sowie den Kapiteln zu Bestandsveränderungen und deren Ursachen deutlich, dass auch bei einer bislang in der Praxis wenig beachteten Artengruppe insbesondere der Habitatverlust nährstoffarmer, offener Standorte durch direkte Eingriffe sowie die schleichende Verschlechterung im Zuge der Sukzession (nach Aufgabe von Pflege oder extensiver Nutzung) entscheidende negative Einflüsse darstellen. Diese tragen nach den dokumentierten Daten zu einer teils extremen Ausdünnung von Beständen und damit einem hohen Risiko des nicht nur lokalen, sondern regionalen oder überregionalen Erlöschens entsprechender ­Arten bei. Die Vertreter der den größten Teil der einheimischen Ölkäfer-Arten stellenden Gattung Meloe sind zudem ­gegenüber Lebensraumzerschneidung und Straßenverkehr besonders empfindlich, da zwar ihre Larven durch Stechimmen passiv verfrachtet werden, die Käfer selbst aber flugunfähig sind und sich sehr schwerfällig und langsam fortbewegen: Sehr hohe verkehrsbedingte Individuenverluste an Straßen und Wegen sind dokumentiert und Bestandsrückgänge werden hiermit in Zusammenhang gebracht.

Es bleibt zu hoffen, dass das vorliegende Buch vielen als Anreiz dient, sich mit der ­Artengruppe der Ölkäfer näher zu beschäftigen und dem Schutz dieser Arten mehr Aufmerksamkeit zukommt.

Jürgen Trautner, Filderstadt

Die Ölkäfer in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Von Johannes Lückmann und Manfred Niehuis. 479 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. Eigenverlag der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (zugleich Beiheft 40 der Schriftenreihe „Fauna und Flora in Rheinland-Pfalz“), Landau 2009. ISBN 978-3-9807669-4-4.

Essbare Pflanzen

Eine Botanik der besonderen Art: In dem Lexikon „Essbare Wildpflanzen Mitteleuropas“ werden 1500 Pflanzenarten vorgestellt, die in der Literatur als essbar gelten, sowie deren ungenießbare oder giftige Doppelgänger. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Mitteleuropa.

Im ersten Teil des Buches wird auf zehn Seiten eine kleine Einführung in die Wildkräuterküche gegeben mit einigen Rezepten zu Salaten, Suppen und Gemüsegerichten, Gewürzen und Aromastoffen, Getränken, Gebäck und Wildfrüchten. Den Hauptteil bildet eine alphabetische Anordnung der Pflanzen mit Angaben zum Sammeln und Zubereiten, zu Merkmalen, Standort und Verbreitung. Symbole weisen auf die Nahrungsmöglichkeiten der Pflanzen hin. Es gibt sogar bei einigen Arten Rezeptvorschläge.

Zum Schluss werden auf 33 Seiten alphabetisch die giftigen Pflanzen beschrieben. Das Buch ist sehr gut ausgestattet und ist für alle Naturinteressierten mit kulinarischen Interessen eine wichtige Neuerscheinung.

Ein Kritikpunkt zum Schluss: Es ist eine Reihe in Mitteleuropa seltener Pflanzen (z.B. Wassernuss, Seekanne oder geschützte Arten wie Orchideen und Sumpfblatterbse) aufgeführt. Diese Arten würde ich in der neuen Auflage weglassen oder deutlich mit einem Symbol kennzeichnen, damit diese Arten generell nicht außerhalb von Gärten gesammelt werden. In dem Buch wird lediglich auf die geschützten Arten unter „Standort und Verbreitung“ hingewiesen. PD Dr. Klaus Handke, Ganderkesee

Essbare Wildpflanzen Europas. Von Eva-Maria Dreyer. 408 Seiten mit über 700 Farbfotos. Kosmos Verlag, Stuttgart 2010. Gebunden. 49,90 €. ISBN 978-3-440-11935-8.

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