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Vom Staats- zum Bürgerwald

Düsseldorf (NABU). Wird der Verkauf von Staatswald, um Haushaltslöcher zu stopfen, künftig kein Einzelfall bleiben? Das befürchtet der Landesverband Nordrhein-Westfalen des NABU, nachdem im vergangenen Jahr 2600 ha Staatswald in der Eifel verkauft wurden.

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Daher hat der NABU ein „alternatives Waldkonzept“ in Auftrag gegeben, das er in Düsseldorf vorstellte.

„Der öffentliche Wald dient allen und ist deswegen auch am besten in der Hand der Bürger aufgehoben, nämlich in einer NRW-Bürgerwald-AG“, so die provokante These des Gutachters Wilhelm Bode. Die naturgemäßen Dauerwaldbetriebe zeigten mit ihrer guten Rendite seit 90 Jahren, dass der Bürgerwald sowohl eine gute Vorsorge für das Alter als auch eine inflationssichere Geldanlage für jeden Bür-ger sei.

„Unser Bürgerwaldkonzept kommt zum richtigen Zeitpunkt und wird in NRW wie auch in anderen Bundesländern die längst überfällige Zeitenwende in den Landesforstbetrieben einläuten“, sagte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU-Landesverbands. Damit werde die Zukunft des nordrhein-westfälischen Staatswaldes mit seinen Verpflichtungen zum Erhalt der Biodiversität auf völlig neue Füße gestellt und dauerhaft gesichert. Erarbeitet hat das Konzept mit Unterstützung des NABU-Bundesverbandes Wilhelm Bode, Diplom-Forstwirt, Jurist und ehemaliger Leiter der Obersten Naturschutzbehörde und der Landesforstverwaltung des Saarlandes. Sein Auftrag: die aktuelle Situation im Staatswald analysieren und Alternativen aufzeigen, wie ökologische und ökonomische Anforderungen an die Waldbewirtschaftung zukünftig besser miteinander in Einklang gebracht werden können.

Prof. Dr. Maximilian Gege, Vorsitzender des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.), meinte dazu: „Der ökologische Zustand, die Wirtschaftsergebnisse sowie der Stellenabbau bei den Waldarbeitern in den öffentlichen Forstverwaltungen entsprechen nicht den Kriterien eines modernen Nachhaltigkeitskonzepts. Das Bürgerwaldmodell hingegen ist ein umfassend angelegtes Qualitätskonzept, dass mit seinen Zertifizierungskriterien und seiner Transparenz hervorragend für eine Verbesserung der Situation der öffentlichen Wälder geeignet ist.“

Und Jürgen Simon, Professor für Wirtschaftsrecht an der Leuphana Universität Lüneburg, ergänzte: „Volksvermögen wie den öffentlichen Wald in bürgerlichen Streubesitz zu überführen und somit langfristig für das Gemeinwohl zu sichern, ist bei der derzeitigen katastrophalen Haushaltslage vieler öffentlicher Verwaltungen das Vernünftigste, was wir tun können.“ So lasse sich in einer freien Marktwirtschaft ökologisches Wirtschaften mit einer hohen regionalen Wertschöpfung verbinden. „Wenn davon nicht nur die Allgemeinheit, sondern auch noch der Wald profitiert, dann sehe ich hierin ein Zukunftsmodell, das wir unbedingt ausprobieren sollten!“ Weitere Informationen unter http://www.nabu-nrw.de.

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