Naturschutzes in neue EU-Strategie integrieren
Berlin/Brüssel (NABU). Zum Frühjahrsgipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel hat der NABU Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgefordert, sich für eine stärkere Integration von Naturschutzzielen in die EU-Strategie für Wachstum und Beschäftigung bis zum Jahr 2020 stark zu machen.
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„Die Staatschefs müssen die Weichen für einen grundlegenden Politikwechsel in Europa stellen, um die zentralen Probleme des 21. Jahrhunderts wie Artensterben und Klimawandel bewältigen zu können“, so NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Nach dem Scheitern des EU-Ziels, das Artensterben bis 2010 zu stoppen, müssten jetzt Konsequenzen gezogen werden. Der Erhalt der biologischen Vielfalt und die Wiederherstellung intakter Ökosysteme müsse ein Hauptbestandteil der EU-Wirtschaftspolitik bis 2020 werden. Zur Begründung verwies der NABU auf die Ende 2009 veröffentlichte UN-Studie „The Economics of Ecosystems and Biodiversity“, welche die volkswirtschaftlichen Schäden durch den weiteren Verlust von Arten, Lebensräumen und natürlichen Ressourcen auf weltweit über 50 Milliarden Euro und mehr als eine Billiarde Euro pro Jahr bis 2050 beziffert (wir berichteten).
Auch in der Klimapolitik müsse die EU dringend neue Impulse setzen. Inzwischen werde der Klimaschutz zwar zu einem der fünf Hauptziele der europäischen Wirtschaftspolitik erklärt. Es fehle aber an einer glaubwürdigen Umsetzung. Die Staats- und Regierungschefs müssten bei ihrem Gipfeltreffen eine stärkere Senkung der Treibhausgas-Emissionen in Europa und eine engere Zusammenarbeit mit Industrie- und Schwellenländern bei der Anwendung von Klimaschutztechnologien beschließen.
„Ein Neustart in der Klima- und Wirtschaftspolitik ist überfällig. Dass dabei Ziele zum Erhalt der biologischen Vielfalt vollkommen fehlen, ist nicht verantwortbar“, so Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik. Bundeskanzlerin Merkel habe auf ihrer viel beachteten Rede zur Eröffnung des UN-Jahres der biologischen Vielfalt am 11. Januar 2010 in Berlin deutlich gemacht, wie sehr der Schutz der biologischen Vielfalt dränge und wörtlich eine Trendwende gefordert – unmittelbar und nicht irgendwann. „Diese Erkenntnis muss sich endlich in der realen Politik widerspiegeln“, so Mayr.
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