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Ökosystemdienstleistungen der Landschaft erforscht

Berlin (r). Dass Landwirte, Bevölkerung und Artenvielfalt von einer vielfältigen Landschaft profitieren können, zeigen die Ergebnisse des BIOLOG-Forschungsprogramms, das nach zehn Jahren Laufzeit abgeschlossen wurde.

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Selbst bei konventionell bewirtschafteten Ackerflächen führen ­naturnahe Lebensräume im ­Umfeld, wie Ackerrandstreifen, zu einer deutlich verstärkten ­Humusbildung, effektiverer Bestäubung und geringerem Druck durch Schadinsekten. Außerdem gewinnt die Landschaft an Attraktivität. Wie Landnutzer von Konzepten weniger intensiver Bewirtschaftung überzeugt werden können und wie viel der Bevölkerung Ökosystemdienstleistungen finanziell wert sind, waren weitere Fragen des Forschungsprogramms, das in Berlin vorgestellt wurde.

Der Politik Handlungsoptionen im Umgang mit der biologischen Vielfalt aufzuzeigen, sei das oberste Ziel des BIOLOG-Forschungsprogramms, das vom BMBF initiiert und finanziert seit 2000 die Entwicklung der Biodiversität unter dem Einfluss des globalen Wandels und des Nutzungsdrucks untersucht hat, heißt es in einer Pressemitteilung. Wie eine Agrarlandschaft aus Sicht der Biodiversitätsforschung sinnvoll gestaltet werden sollte, wurde unter anderem von der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Georg-August-Universität Göttingen im Rahmen des Verbundprojekts BIOPLEX untersucht. Maßstab seien die so genannten Ökosystemdienstleistungen. Die Aktivitätsdichte von Bodenorganismen liege im Ökolandbau doppelt so hoch wie im konventionellen Landbau. Überraschend sei aber, dass das Umfeld des Ackers eine erhebliche Rolle spiele. So ließ sich die höchste Aktivitätsrate bei konventionell bewirtschafteten Flächen neben extensiv bewirtschaftetem Grünland messen. Auch der Obstbau profitiere von naturnahen Flächen in der Umgebung. Viele Wildbienenarten nisteten in abgestorbenen Gehölzen oder den hohlen Stängeln krautiger Pflanzen – sie spielten eine wichtige Rolle bei der Bestäubung der Blüten von Obstgehölzen, und Obstbäume in Gebieten mit vielen Nistgelegenheiten erbrachten deutlich höhere Erträge und Qualität. Die Wissenschaftler raten Behörden und Landnutzern zu 20Prozent naturnahen Räumen in der Kulturlandschaft – diese könnten die Leistungsfähigkeit der Ökosysteme signifikant erhöhen.

Alle weiteren Ergebnisse des BIOLOG-Programmes und die entsprechenden Handlungsoptionen für die Praxis sind in einer Broschüre zusammengefasst unter http://www.biolog-europe.org/pdf/BIOLOG_Broschuere.pdf .

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