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Slowakischer Nationalpark ­bedroht

Bratislava (r). Der Tatra-Nationalpark im Norden der Slowakei, an der Grenze zu Polen gelegen, wird neu zoniert.

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Sollte diese umgesetzt werden, befürchten Naturschützer die Zerstörung des einzigartigen Gebiets: Primärer Zweck des Parks ist die Erhaltung wertvoller Hochgebirgs-Ökosysteme wie naturnaher Bergwälder, alpiner Lebensräume, Bergseen und bäche sowie Eis- und Felsregionen. Aufgrund der spezifischen Lage, äußerst isoliert von anderen hohen Bergen, konnte sich hier eine einzigartige Flora und Fauna entwickeln mit vielen Endemiten, wie etwa Unterarten von Gämse und Murmeltier und andere, z.B. die Tatra-Kleinwühlmaus (Microtus tatricus).

Durch die vorgeschlagene Zonierung des Tatra-Nationalparks käme es jedoch zur Zerstörung von Gebieten mit zentraler Bedeutung für Tierarten, die Teil der Identität der Tatra sowie darüber hinaus ganz ­Europas seien.

Der vorgelegte Zonierungs-Vorschlag beruhe auf einer tendenziösen Methode, erklärten BirdLife und andere Organisationen: Er ignoriere IUCN-Richtlinien, sei in einer nicht transparenten Art und Weise erstellt worden, ermögliche eine intensive Erschließung sogar der sensibelsten Teile des Nationalparks und erlaube Interventionen auch in Tabuzonen, in denen bisher keinerlei Eingriffe zulässig waren (Zone A). Dieses widerspreche auch den Zielen von Natura 2000. Sollte dieser Vorschlag für eine Zoneneinteilung genehmigt werden, würde er zur Zerstörung unbedingt erhaltenswerter Naturgüter des Gebiets und zur Verschlechterung dessen Erhaltungszustands beitragen. Insbesondere würde er die wichtigsten Lebensräume von Gämsen und Murmeltieren in der West-Tatra zerstören sowie die wichtigsten Brut- und Balzstätten von Birkhuhn und Auerhuhn in der West-Tatra vernichten – obwohl die Tatra derzeit das einzige Gebiet der Slowakei ohne drastische Bestandsrückgänge sei. Im National Nature Reservat (NNR) Bielovodska dolina, NNR Javorova dolina und in Surovy Hradok seien die wertvollsten Lebensräume für Vögel und Säugetiere bedroht. Weiter werde die Erschließung derzeit unberührter, als vorrangige Bereiche des Naturschutzes ausgewiesener Gebiete zulassen.

Die Mitglieder und Unterstützer von Naturschutzorganisationen in ganz Europa fordern daher die Antragssteller – die zuständigen regionalen Umweltbehörden, das Ministeriums für Umwelt der Slowakischen Republik und die Regierung der Slowakischen Republik – auf, den vorgelegten Vorschlag für eine Zonierung des Tatra-Nationalparks zurückzuziehen. Weitere Informationen finden sich im Internet unter http://www.ekoforum.sk/peticia/stop-destruction-ta tra-de .

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