Kurz & bündig
Abgeholzt: Die Technische Universität Berlin hat eine seit 42 Jahren (!) laufende Dauerforschung zur Waldentwicklung auf unterschiedlichen Böden jäh beendet – mehr als 1000 Gehölzindividuen von über 70 Baum- und Straucharten wurden abgeholzt und das Gelände als Baugrundstück verkauft.
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Das Institut für Ökologie verliert damit ein einzigartiges Langzeit-Studienobjekt. Es beklagt die „Ignoranz“ des TU-Präsidiums gegenüber der Forschung und der Stadtnatur; auch die Senatsverwaltung sei nicht eingeschritten.
Tierfabriken: Seit 2005 ist Tierschutz laut Grundgesetz ein Staatsziel, Käfighaltung von Legehennen ist jüngst verboten – also eine heile Welt in der Nutztierhaltung? Ein neuer Film von „Report Mainz“ dokumentierte grausame Tierquälerei in der Legehennen-Haltung – dennoch. Wie die Stiftung Naturschutz Berlin meldet, geht nach wie vor der Trend zu immer größeren Ställen: Niedersachsen sei neben Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern das Land mit den meisten und größten Massenställen. Zu den acht Millionen Schweinen sollten 1,2 Millionen hinzukommen. In den Geflügelställen drängten sich 47 Millionen Tiere – und bald 15 Millionen mehr. Und auf der Domäne Heidbrink an der Weser solle die größte Ziegenstall-Anlage Europas entstehen, mit 7 500 Ziegen und Böcken. Als Antwort habe sich das Netzwerk „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ gegründet.
GVO-Monitoring: Mit einer neuen VDI-Richtlinie steht nunmehr eine anerkannte und standardisierte Methode für das Monitoring von Schmetterlingen zur Verfügung. Sie stehen im Zentrum der Diskussion um die Folgen des Anbaus von Maislinien, die durch gentechnische Veränderung nicht mehr vom Maiszünsler befallen werden können. Aus Sicht des Bundesamts für Naturschutz ist eine anbaubegleitende Beobachtung von Schmetterlingen aus Vorsorgegründen unerlässlich. Die Richtlinie VDI 4330 Blatt 13 ist im Beuth-Verlag erschienen.
Waldschutz: Ein integrativer Naturschutzansatz auf der ganz überwiegenden Waldfläche und ein Flächenanteil mit natürlicher Waldentwicklung auf 5 % der Waldfläche ist nach Ansicht des Bundesamts für Naturschutz (BfN) zentral für die Umsetzung von nationalen und internationalen Biodiversitäts- und Klimazielen, zu denen sich Deutschland verpflichtet hat. Damit reagierte das BfN auf Äußerungen des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), der Klimaschutzargumente anführte, um das Ziel der natürlichen Waldentwicklung zu kritisieren. „Gerade die Synergien zwischen Klima- und Biodiversitätsschutz müssen verstärkt genutzt und nicht gegeneinander ausgespielt werden“, sagte die BfN-Präsidentin, Prof. Beate Jessel.
Welterbe: Der Hamburger Senat will nun doch auch das Wattenmeer der Freien Hansestadt als UNESCO-Weltnaturerbe melden. Das teilte der WWF mit. Das Gebiet des niederländischen, niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Wattenmeeres war bereits im Juni 2009 von der UNESCO als Erbe der Menschheit anerkannt worden. Hamburg hatte sich im Januar 2008 aufgrund von Konflikten im Senat aus der gemeinsamen Anmeldung ausgeklinkt – nun zieht er doch nach.
Flächenverbrauch: Der NABU und acht Partnerkommunen wollen in einem Gemeinschaftsprojekt exemplarisch den alarmierenden Flächenverbrauch in Deutschland reduzieren. Kaiserslautern, Neustadt an der Weinstraße und Wallmerod in Rheinland-Pfalz, Hüfingen und Tübingen in Baden-Württemberg, Barnstorf und Oberharz in Niedersachsen sowie die Initiative Rodachtal e.V. in Bayern/Thüringen haben sich vorgenommen, den Status quo zu hinterfragen und Alternativen zur Neuausweisung von Bauland auf der grünen Wiese zu definieren. Bis Herbst 2012 entwickeln sie Kommunikationsstrategien und konkrete Maßnahmen, die innerörtliche Flächen aktivieren und Wachstum im Bestand fördern sollen. Die „Partnerschaften für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung“ werden finanziert vom Bundesforschungsministerium im Rahmen des Forschungsprogramms REFINA, von den Ländern Baden-Württemberg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz und den Beteiligten.
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