Leitarten für das Landwirtschaftsgebiet
Abstracts
Leitarten werden bei der Definition von Lebensraum-Schutzzielen häufig verwendet und sind auch praktisch, wenn es darum geht, den Effekt von durchgeführten Maßnahmen zu messen. In der vorliegenden Publikation werden für die landwirtschaftliche Nutzfläche der Schweiz mit den darin eingeschlossenen ökologischen Ausgleichsflächen 76 weiträumig und 39 regional einsetzbare Leitarten definiert. Diese repräsentieren in ihrer Gesamtheit die Lebensraumvielfalt des Agrarraums der Schweiz. Damit ein solches Leitartenset auch für andere Regionen erarbeitet werden kann, wird das Auswahlverfahren ausführlich beschrieben. Medien, welche den Gebrauch der Leitarten in der Praxis erleichtern, werden vorgestellt; unter anderem ein Internet-Tool, mithilfe dessen nach Eingabe der geographischen Daten eines Projektperimeters und der dort vorkommenden Lebensraumelemente ein geeignetes Leitartenset ausgewählt werden kann.
Target Species for Agricultural Areas – Development of concept and selection methods using the example of Switzerland
Habitat enhancement projects require the setting of priorities regarding the species to be favoured by particular measures. These target species have also proven useful to assess the effectiveness of conducted measures. The paper presented has defined 76 widespread target species and 39 target species restricted to certain regions. These sets are representative for the habitat diversity of the agricultural landscapes in Switzerland and the ecological compensation sites included. In order to also develop such a set of target species for other regions the study gives a detailed description of the selection method. Further, it introduces different media to facilitate the practical application of target species, including an internet-tool which allows the selection of a regionally adapted set of target species after entering geographic data of a project perimeter and its main habitats.
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1 Einleitung
Durch Anwendung des Ziel- und Leitartenprinzips (Jessel 1998) können spezifische Naturschutzziele klarer formuliert, besser erreicht und leichter überprüft werden. Davon, dass die Begriffe Zielart und Leitart in der Naturschutzbiologie einheitlich angewendet würden, sind wir aber trotz publizierten Definitionen und Systematisierungsvorschlägen (Meyer-Cords & Boye 1999, Mühlenberg & Hovestadt 1992, Reck 1993, Zehlius-Eckert 1998) weit entfernt. Anderseits sind es eigentlich Nuancen, welche diskutiert werden. Allgemein anerkannt ist, dass Zielarten Arten sind, die in einem Gebiet vorrangig zu erhalten sind. Sie werden deshalb auch in erster Linie zur Formulierung von Artenschutzzielen verwendet. Es handelt sich deshalb bei Zielarten vorwiegend um Rote-Liste-Arten bzw. Prioritätsarten des Naturschutzes. Leitarten hingegen sind Arten, welche in einem oder wenigen Typen von ökologischen Raumeinheiten signifikant höhere Stetigkeiten und in der Regel auch wesentlich höhere Siedlungsdichten erreichen als in anderen ökologischen Raumeinheiten. Solche Arten sind also Indikatoren für das Vorhandensein eines oder weniger Biotoptypen und können für die indirekte Formulierung von Lebensraum-Schutzzielen verwendet werden. Als Leitart besonders gut geeignet ist eine Art, wenn sie auf erprobte Aufwertungsstrategien positiv reagiert, die Qualität von bestimmten Lebensräumen zuverlässig anzeigt und außerdem attraktiv und leicht erfassbar ist (Jenny et al. 2002).
Leider sind die für die praxisorientierte Anwendung des Ziel- und Leitartenprinzips notwendigen Grundlagen weit verstreut, zum Teil nur schwer greifbar oder aber zu wenig bekannt. Das führte in der Vergangenheit, besonders in regionalen und lokalen Projekten, dazu, dass Leitarten fast zufällig ausgewählt wurden und somit ihren Zweck verfehlten. Auch entstanden teilweise äußerst umfangreiche Leitartenlisten. Dies widerspricht einer der Grundideen des Leitartenkonzepts, nämlich mithilfe einer möglichst geringen Zahl attraktiver, leicht erfassbarer Organismen zum Schutz von Habitaten zu motivieren, deren optimale Pflege zu gewährleisten und die Auswirkungen der Schutz- und Pflegebemühungen zu überprüfen. Deshalb haben wir uns die Aufgabe gestellt, ein möglichst schlankes, allgemein anwendbares Set von Leitarten für die schweizerische Agrarlandschaft zusammenzustellen. Eine der Hauptmotivationen für diese Arbeit war, dass wir in unseren Aufwertungsprojekten ein geeignetes Instrument für die betriebsspezifische Naturschutzberatung auf Landwirtschaftsbetrieben zur Verfügung haben wollten.
Unser Anspruch war, die Leitarten-Auswahl aufgrund nachvollziehbarer Kriterien zu treffen. Zu bestehenden Artenlisten mit ähnlicher Zielsetzung (BAFU & BLW 2008, Rey & Wiedemeier 2004, Walter & Schneider 2002) sollten dabei möglichst keine Widersprüche entstehen.
Die Listen wurden nach einer Methode erarbeitet, die bereits bei der Zusammenstellung des Leitartenkatalogs für den Kanton Luzern (Bolzern-Tönz & Graf 2007) erfolgreich erprobt, aber für diese neue Aufgabe modifiziert worden ist.
2 Methode
2.1 Beurteilung möglicher Leitarten
Wichtige Schritte bei der Auswahl von Leitarten sind die Festlegung des Bezugsraums und die Beurteilung der Eignung als Leitart aufgrund vorgängig definierter, erwünschter Eigenschaften (schematische Darstellung des Beurteilungs- und Auswahlverfahrens vgl. Abb. 1).
Als Bezugsraum wählten wir die landwirtschaftliche Nutzfläche der Schweiz mit den darin enthaltenen ökologischen Ausgleichsflächen. Ausgeschlossen wurde das Sömmerungsgebiet (Alpweiden).
Grundvoraussetzung für die Eignung einer Art als Leitart ist, dass ihre Verbreitung und ihre Ansprüche an den Lebensraum bekannt sind. Unter den Tiergruppen des Kulturlandes erfüllen Libellen, Heuschrecken, Tagfalter (inklusive Dickkopffalter und Widderchen), Amphibien, Reptilien und Vögel diese Voraussetzungen am besten. Jede im Bezugsraum heimische Art dieser Gruppen wurde mithilfe der einschlägigen Fachliteratur und mittels Internetrecherche daraufhin überprüft, ob sie obligatorisch oder optional einen Teil ihres Lebenszyklus in der Agrarlandschaft durchläuft (Back et al. 1991, BAFU & BLW 2008, Baur et al. 2006, Bryner 1991 und 1997, Ebert et al. 1994, Herrmann et al. 1991, Hofer et al. 2001, Monney et al. 2003, Spaar & Pfister 2000, Sternberg & Buchwald 1999 und 2000, Wildermuth et al. 2005). Arten, für die dies zutrifft, wurden in eine „Grundauswahl“ aufgenommen. Ergänzt wurde die Grundauswahl durch einige wenige Arten aus anderen Tiergruppen, von denen von vornherein angenommen werden darf, dass sie die Voraussetzungen für eine Leitart im Kulturland erfüllen (Beispiel: Feldhase). In einzelnen Fällen wurden nah verwandte, oft schwer unterscheidbare und vikariierende Arten mit ähnlichen Lebensraumansprüchen zu einer Gruppe zusammengefasst. Ein Beispiel dafür sind die beiden in der Schweiz vorkommenden Laubfrosch-Arten Hyla arborea und Hyla meridionalis. Solche Artengruppen wurden im Folgenden wie Arten behandelt. Die Arten der Grundauswahl wurden als Nächstes auf ihre Eignung als Leitart gemäß Jenny et al. (2002) beurteilt. Die Kriterien „Präsenz im Bezugsraum“, „schutzrelevantes Wissen“, „Indikatorfunktion für Biotoptypen und -qualitäten“, “Attraktivität“ und „Erfassbarkeit“ wurden jeweils mit null bis drei Punkten bewertet.
2.2 Präsenz im Bezugsraum
Das regelmäßige Vorkommen von Populationen mit reellen Überlebenschancen in möglichst großen Teilen des Bezugsraums ist eine unabdingbare Eigenschaft einer Leitart. Mittels Abfragen in den Datenbanken des Centre Suisse de Cartographie de la Faune (CSCF) respektive der Schweizerischen Vogelwarte Sempach wurde das Verbreitungsmuster jeder Art der Grundauswahl ermittelt. Für jede der zehn biogeographischen Teilregionen der Schweiz (im Folgenden „Regionen“ genannt; Gonseth et al. 2001) erhielt die Art gemäß ihrem Vorkommen einen „regionalen Präsenzwert“ (Tab. 1). Durch Summierung der zehn regionalen Präsenzwerte wurde der „Gesamt-Präsenzwert“ bestimmt. Musste die Präsenz einer Art in gut abgrenzbaren Teilen einer Region unterschiedlich eingestuft werden, wurden Zwischenwerte vergeben. So erhielt beispielsweise die Zippammer für die westlichen Zentralalpen (= Wallis) den Präsenzwert 1.5, denn sie ist zwar an den Talflanken des Haupttals regelmäßig vorhanden (Präsenzwert „2“), kommt aber in weiten Teilen der Seitentäler und im Talgrund des Haupttals nur zerstreut und unregelmäßig vor (Präsenzwert „1“).
2.3 Schutzrelevantes Wissen
Eine Art ist nur dann als Leitart geeignet, wenn bekannt ist, mit welchen Maßnahmen ihre Bestände gefördert und allfällige Gefährdungsursachen minimiert werden können. Bei Leitarten für die Agrarlandschaft müssen solche Fördermaßnahmen im Rahmen der schonenden Nutzung der Produktionsflächen oder der sachgerechten Pflege und Gestaltung der naturnahen Begleitstrukturen möglich sein. Die Bewertungskriterien für das Kriterium „schutzrelevantes Wissen“ sind in Tab. 2 aufgelistet.
2.4 Indikatorfunktion für Biotoptypen und qualitäten
Für die Beurteilung der Indikatorfunktion ist die Beantwortung zweier Fragen maßgebend: Kommt die Art in einem Biotoptyp oder wenigen Biotoptypen mit signifikant höheren Stetigkeiten und in der Regel auch wesentlich höheren Siedlungsdichten vor als in anderen Biotoptypen? Zeigt die Art bestimmte, naturschutzfachlich erwünschte Eigenschaften ihres hauptsächlich bewohnten Biotops zuverlässig an?
Für die Beantwortung der ersten Frage wurden jeder Art diejenigen Biotoptypen zugeordnet, welche sie in der Agrarlandschaft bewohnt. Wir unterscheiden elf Biotoptypen mit insgesamt 35 Varianten (Tab. 3). Die Liste der Biotoptypen und Varianten orientiert sich sowohl an der Schweizerischen Direktzahlungsverordnung (Benz et al. 2008) als auch an den bei Delarze et al. (2008) aufgeführten Lebensraumeinheiten. Für jede Art wurde gutachterlich festgelegt, in welchem Maß die einzelnen Biotoptypen genutzt werden (Tab. 4). Es wurde dabei zwischen Reproduktionshabitat (REP), Nahrungshabitat (N) und Ruhehabitat (RU) unterschieden; bei den Kriterien „Nahrungshabitat“ und „Ruhehabitat“ war das Verhalten der Imagines respektive der adulten Tiere maßgebend.
Pro Art-Biotoptypen-Paar wurden demnach drei Wertungen vorgenommen. Der Indikationswert (IW) einer Art für einen bestimmten Biotoptyp wurde dann folgendermaßen bestimmt:
IW = 2REP+N+RU / 2,
wobei „REP“ für den Indikationswert während der Fortpflanzung, „N“ für jenen während der Nahrungssuche und „RU“ für jenen während der Ruhephasen steht. Der Indikationswert für Fortpflanzung wurde doppelt gewichtet, weil bei vielen Arten(gruppen), z.B. bei etlichen Tagfaltern, die für die Fortpflanzung auf spezielle Pflanzen an ganz bestimmten Standorten angewiesen sind, in diesem Bereich am wenigsten Flexibilität vorhanden ist. Für die Beantwortung der zweiten Frage wurde für jeden Biotoptyp eine Liste von wichtigen Standortsqualitäten (z.B. trocken – mesophil – feucht) und naturschutzfachlich erwünschter Begleitstrukturen erarbeitet. Dann wurde anhand von Literaturrecherchen geprüft, ob das Vorkommen einzelnen Arten von diesen Standortsqualitäten oder vom Vorhandensein der Begleitstrukturen maßgeblich beeinflusst wird oder nicht. Die Befunde wurden in einer Datenbank den entsprechenden Arten zugeordnet und später bei der Feinauswahl der Leitarten (vgl. Abschnitt 3.2) verwendet.
2.5 Attraktivität
Arten, mit denen dem Publikum auf eingängige Weise der Sinn von Schutz- oder Pflegemaßnahmen klar gemacht wer-den kann, erleichtern die Umsetzung derselben. Aus diesem Grunde ist die Attraktivität einer Art ein wichtiges Kriterium für die Wahl bzw. Nicht-Wahl als Leitart. Objektive Kriterien für die Beurteilung der Attraktivität fehlen aber, weshalb wir die Arten gutachterlich einer der in Tab. 5 aufgeführten Klassen zuordneten.
2.6 Erfassbarkeit
Eine Leitart muss leicht, möglichst auch durch geschulte Laien, nachweisbar sein. Nur dann sind Eigenbeurteilungen der Entwicklung beispielsweise durch Landwirte teilweise möglich und kann ein Monitoring relativ kostengünstig durchgeführt werden. Die Erfassbarkeit wurde für jede Art der Grundauswahl mithilfe der in Tab. 6 aufgeführten Kriterien beurteilt. Es ist zu beachten, dass einige Arten in gewissen Regionen schwieriger oder einfacher erfassbar sind als in anderen, weil dort Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Arten gegeben sind, bzw. fehlen. In diesen Fällen wurde für die Erfassbarkeit jener Wert eingesetzt, der für den größten Teil des Bezugsraumes gilt.
2.7 Mitnahmeeffekt
Eine weitere Eigenschaft einer besonders geeigneten Leitart wäre der Mitnahmeeffekt. Fördermaßnahmen zu Gunsten der Leitart sollten auch möglichst vielen anderen Arten des gleichen Lebensraums zugute kommen. Empirische Grundlagen für die Beurteilung des Mitnahmeeffekts sind jedoch nur für ganz wenige Arten vorhanden, zudem meist für Arten, die nicht im Kulturland vorkommen, z.B. für das Auerhuhn (Tetrao urogallus; Pakkala et al. 2003, Suter 2002) oder den Buchdrucker (Ips typographus; Müller et al. 2009). Aus diesem Grund konnte der Mitnahmeeffekt im vorliegenden Auswahlverfahren nicht beurteilt werden. Der Gedanke floss aber dennoch ein, indem Arten bevorzugt wurden, die bestimmte Biotopeigenschaften zuverlässig anzeigen. Wir können davon ausgehen, dass der Schutz solcher Arten einen Mitnahme-Effekt für alle anderen Arten auslöst, welche auf die gleiche Biotopeigenschaft angewiesen sind.
3 Auswahl der Leitarten
3.1 Grundregeln
Mit Hilfe der oben beschriebenen Kriterien filterten wir aus der Grundauswahl die am besten geeigneten Leitarten heraus. Es sind dies Arten, die für mindestens einen Biotoptyp einen hohen Indikationswert haben, gleichzeitig bei der Beurteilung der Kriterien „Attraktivität“, „Erfassbarkeit“ und „förderungsrelevantes Wissen“ eine hohe Gesamtpunktzahl erreichen und entweder
a) in der ganzen Schweiz möglichst überall verbreitet sind (weiträumig einsetzbare Leitarten) oder
b) zwar nur in einigen Regionen (zum Beispiel im Wallis, im Jura oder im Süd-Tessin) verbreitet, aber dort sehr typisch, ja geradezu bezeichnend für gewisse Lebensraumtypen der Agrarlandschaft sind (regional einsetzbare Leitarten).
3.2 Auswahl der weiträumig einsetzbaren Leitarten
Mit einer Datenbankabfrage wurde für jeden Biotoptyp getrennt eine Tabelle erstellt, in welcher alle Arten enthalten sind, die die folgenden Bedingungen erfüllen:
(1) Die Art kommt in mindestens sieben Regionen vor – damit werden Arten ausgeschlossen, die in wesentlichen Teilen des Bezugsraums fehlen.
(2) Der Gesamt-Präsenzwert beträgt mindestens 8 – damit werden Arten ausgeschlossen, die zwar in vielen Regionen vorkommen, aber im Allgemeinen selten sind.
(3) Die Art erreicht bei jedem der Kriterien „Attraktivität“, „Förderwissen“ und „Erfassbarkeit“ mindestens den Wert 1 und die Summe dieser Punktzahlen beträgt mindestens 4. Damit werden Arten ausgeschlossen, die wenig attraktiv oder für das Monitoring ungeeignet sind; zudem Arten, für die keine Schutzmaßnahmen bekannt sind.
(4) Für mindestens einen Biotoptyp ist der Indikatorwert größer als 1. Damit werden Arten ausgeschlossen, die alle Biotoptypen nur gelegentlich nutzen.
Die resultierenden Artenlisten wurden nun nach der Summe aus dem Indikatorwert für den entsprechenden Biotoptyp und der Gesamtpunktzahl aus den Bewertungsbereichen „Attaktivität“, „Förderwissen“ und „Erfassbarkeit“ sortiert. Innerhalb der gleichen Rangklasse wurden die Arten nach dem Gesamt-Präsenzwert sortiert.
Die fünf bestrangierten Arten pro Biotoptyp wurden als Leitarten ausgewählt. Das Leitartenset wurde dann so ergänzt, dass bei jedem Biotoptyp die vorher festgelegten Varianten, aber auch die besonders erwünschten Biotopeigenschaften durch mindestens drei Arten repräsentiert sind. Dabei kann eine Art durchaus mehrere Varianten oder erwünschte Lebensraumeigenschaften abdecken. Beim „trockenen bis mesophilen Wiesland“ beispielsweise sind die zehn standörtlichen Varianten und Lebensraumeigenschaften durch die in Tab. 7 genannten Arten abgedeckt.
3.3 Auswahl der regional einsetzbaren Leitarten
Als „regional einsetzbare Leitart“ wurden Arten bezeichnet, die (a) zwar die Kriterien (3) und (4) für die weiträumig einsetzbaren Leitarten erfüllen (vgl. Kap. 3.1), aber in höchstens fünf Regionen vorkommen, und (b) in der Region, für welche sie als „Leitart“ in Frage kommen, einen regionalen Präsenzwert von mindestens 1,5 aufweisen, also mindestens in gut abgrenzbaren Teilgebieten mit großer Antreffwahrscheinlichkeit vorkommen.
3.4 Einholen von Expertenmeinungen und mögliche Weiterentwicklung
Bis zum Schritt 3.3 wurde das Leitartensystem in erster Linie vom Erstautor erarbeitet. Nun wurden die resultierenden Listen bzw. die Artsteckbriefe ausgewiesenen Kenner(innen) der behandelten Artengruppen vorgelegt. Die eingehenden Änderungswünsche waren meist durch unterschiedliche Bewertungen oder geforderte Abgleichungen mit bereits bestehenden naturschutzrelevanten Artenlisten begründet und konnten nach Prüfung durch die Autoren größtenteils berücksichtigt werden.
4 Ergebnisse
Insgesamt wurden 76 weiträumig einsetzbare Leitarten (sieben Libellen-, zwölf Heuschrecken-, 26 Tagfalter-, drei Käfer-, zwei Amphibien-, fünf Reptilien-, 19 Vogelarten, zwei Arten aus anderen Gruppen) und 39 regional einsetzbare Leitarten (sieben Heuschrecken-, 19 Tagfalter-, drei Amphibien-, zwei Reptilien- und acht Vogelarten) ausgewählt. Es verbleiben 73 Arten, die an sich als Leitarten ebenfalls geeignet wären, aber nicht in die engere Auswahl kamen. Die vollständige Liste ist mit Angaben zu Lebensraum und Verbreitung unter http://www.vogelwarte.ch/Leitarten abrufbar. Auf dem gleichen Server ist ein Tool installiert, mit welchem für jeden Landwirtschaftsbetrieb und jedes andere Projektgebiet der Schweiz ein geeignetes Leitartenset eruiert werden kann. Dort können die geographischen Daten des Betriebs oder Projektgebiets eingegeben werden. Auf instruktiven Bildern ist eine große Anzahl agrarlandschaftstypischer Habitate dargestellt. Mithilfe dieser Illustrationen können jene Lebensräume ausgewählt werden, die im Projektgebiet vorkommen, und jene, deren Neu-Anlage geplant ist. Auf Knopfdruck erscheint dann eine Liste geeigneter Leitarten.
Für jede dieser Leitarten kann der Anwender anschließend eine illustrierte Leitartenkarte herunterladen (Abb. 2), welche zur eigenen Information dient und bei der Beratung und in der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden kann. Sie enthält Angaben zum Lebensraum, zu den Merkmalen, zur Verbreitung, Phänologie und zum Verhalten der Art. Außerdem ist aufgeführt, welche Maßnahmen man im Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung ergreifen kann, um die Art zu fördern. Die Leitartenkarten können auch gedruckt auf festem Papier bezogen werden.
5Diskussion
Das Ziel- und Leitartenprinzip wird heute in der Naturschutzpolitik, im praktischen Naturschutz und in der Agrarökologie häufig angewendet. (u.a. Jooss et al. 2007, Vogel et al. 1996, Walter et al. 1998). Auch in der Gesetzgebung hielten die Ziel- und Leitarten Einzug. In Anhang 2 der Öko-Qualitätsverordnung (Schweizerischer Bundesrat 2001) beispielsweise wird explizit gefordert, dass in Vernetzungsprojekten Ziel- und Leitarten definiert werden. Nicht erstaunlich ist deshalb, dass mittlerweile bereits für zahlreiche Naturschutzgebiete, Gemeinden, Regionen etc. Ziel- und/oder Leitartenlisten ausgearbeitet wurden (z. B. BAFU & BLW 2008, Bolzern-Tönz & Graf 2007, Heidt & Flade 1997, Reck et al. 1996, Ullrich 2002, Walter & Schneider 2002).
Die in der Einleitung aufgeführten Definitionen für die Begriffe „Zielart“ und „Leitart“ implizieren, dass eine Art sowohl Leit- als auch Zielart sein kann. Die Zuordnung zur einen oder anderen Kategorie kann unterschiedlich ausfallen – je nach Größe des Bezugsraums. Das Braunkehlchen beispielsweise, das in der Roten Liste der Brutvogelarten der Schweiz als „potenziell gefährdet“ beurteilt wird (Keller et al. 2001), ist in den spät geschnittenen Heuwiesen der Zentralalpen noch weit verbreitet. In keinem anderen Biotop der Region ist es ähnlich abundant. Es handelt sich also um eine Leitart der subalpinen Heuwiesen. Gleichzeitig ist das Braunkehlchen anderswo derart selten geworden, dass dort Schutzprojekte mit dem Ziel eingerichtet wurden, speziell diese Art zu erhalten. Man kann die Art also regional auch als Zielart bezeichnen. Solche Überschneidungen rühren daher, dass die Begriffe „Leitart“ und „Zielart“ aus zwei unterschiedlichen Kategorien stammen. Leitarten sind Indikatorarten (Definitionen vgl. Landres et al. 1988, Lindenmayer et al. 2000) mit bestimmten Eigenschaften, Zielarten hingegen sind Instrumente für die Erarbeitung von Naturschutzstrategien. Dass „Leitarten“ und „Zielarten“ dennoch meist im gleichen Atemzug genannt werden, ist auch darauf zurückzuführen, dass für deren Auswahl sehr ähnliche Eigenschaften entscheidend sind. Gute Indikatoreigenschaften beispielsweise haben für die Auswahl von Zielarten und Leitarten eine zentrale Bedeutung (Bernhardt et al. 2005, Handke & Hellberg 2007). Wie das oben erwähnte Braunkehlchen sind auch viele andere von uns als „Leitart“ gewählte Taxa in gewissen oder gar in der Mehrheit der Regionen so selten, dass man sie dort auch als Zielarten bezeichnen kann. Wir achteten aber streng darauf, dass jede empfohlene Art in mindestens einer Region für einen bestimmten Lebensraumtyp der Agrarlandschaft typisch ist oder bis vor kurzem typisch war. Bei der Auswahl der Leitarten stellten sich verschiedene Probleme. Die Hauptschwierigkeit war, dass Grundlagen für die Beurteilung unvollständig sind oder fehlen. Im Falle des Kriteriums „Mitnahmeeffekt“ sind die Kenntnislücken unserer Ansicht nach derart groß, dass wir darauf verzichten mussten, es zu verwenden (vgl. Abschnitt 2.7). Aber auch die Beurteilung des „schutzrelevanten Wissens“ (Abschnitt 2.3) war schwierig. Schutzrelevantes Wissen wird allzu oft bloß in Form „grauer Literatur“ publiziert. Eine umfassende Literaturrecherche in diesem Bereich ist kaum möglich und die Nachfrage bei zahlreichen praktizierenden Artenschützern erbrachte nur wenige Ergebnisse. So stützten wir uns in erster Linie auf die „blauen Listen“ (Gigon et al. 1996), auf die uns bekannte Literatur und auf eigene Erfahrungen.
Aus welchen Artengruppen die Leitarten ausgewählt werden sollen, ergibt sich vor allem daraus, ob der Wissensstand bezüglich Verbreitung, Ökologie und Schutzmöglichkeiten für eine Beurteilung ausreicht. Bei den von uns gewählten Artengruppen ist dies der Fall. Andernorts werden auch weitere Taxa für die Auswahl von Indikatorarten vorgeschlagen, z.B. Ameisen, Weichtiere, Säugetiere, Spinnen, xylobionte Käferarten, Wanzen und Netzflügler (Duelli 1998, Reck 1990, Schmidl 2000, Steiner & Schlick-Steiner 2002). Sie wurden aber in unserem Bezugsraum als Indikatoren in Schutzprojekten bisher kaum verwendet oder weisen andere Nachteile auf (schwierige Nachweisbarkeit, geringe Attraktivität, Verbreitung zu wenig bekannt, Bestimmungsschwierigkeiten, geringe Anzahl von Artbearbeitern etc.). Deshalb nahmen wir nur einige wenige Arten aus diesen Gruppen zusätzlich auf. Außerdem beschränkten wir uns grundsätzlich auf Tierarten. Gefäßpflanzen-Leitarten könnten in einem zweiten Schritt nach der gleichen Methode ebenfalls erarbeitet werden.
Wenn Leitarten Taxa sind, welche in einem oder wenigen Typen von ökologischen Raumeinheiten signifikant höhere Stetigkeiten aufweisen als in anderen, können mit Ausnahme ausgesprochener Ubiquisten fast alle Arten als Leitarten bezeichnet werden. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass viele publizierte Leitartenlisten sehr lang sind. So enthalten beispielsweise die Listen im Bericht über die Umweltziele Landwirtschaft (BAFU & BLW 2008) mehr als 1100 Leitarten. Solch lange Listen haben Nachteile. Jene Leute, die damit arbeiten sollen, verlieren leicht die Übersicht und wählen dann nach kaum nachvollziehbaren Kriterien ein für ihr Anliegen „passendes“, reduziertes Set aus. Eine unlängst durch das Bundesamt für Landwirtschaft durchgeführte Evaluation einiger Vernetzungsprojekte (Weber 2007) zeigte beispielsweise, dass Leitarten von den Projektleiter(inne)n oft fast zufällig ausgewählt wurden, dass die Leitarten nur zum Teil die im Projektgebiet wichtigen Lebensräume repräsentieren und dass die vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen oft keine Förderung der ausgewählten Arten bewirken. Deshalb steht die Forderung im Raum, Leitartenlisten für die Anwendung und Beratung so weit zu kürzen, dass zwar weiterhin alle wichtigen schützenswerten Lebensraumtypen und -qualitäten des Bezugsraums durch die Arten der Liste repräsentiert werden, jedoch möglichst wenige redundante Arten enthalten sind. Die aus dem vorliegenden Auswahlverfahren resultierende Liste ist mit 115 Arten vergleichsweise kurz. Diese enge Auswahl ist aus den oben dargelegten Gründen von Vorteil, kann in einigen Fällen aber auch Nachteile bergen. So ist es beispielsweise möglich, dass in einem bestimmten Projektgebiet andere, fast ebenso gut geeignete Arten viel regelmäßiger vorkommen als die vorgeschlagenen. In solchen Fällen ist es sicher von Vorteil, die Listen zu ergänzen.
Überhaupt ist es wichtig, das vorliegende Leitartenset nicht als unabänderbar und endgültig zu betrachten. Fauna und Flora eines Bezugsraums ändern sich ständig, potenziell sehr geeignete Leitarten könnten einwandern, andere verschwinden. Veränderte Lebensbedingungen, z.B. der Klimawandel, können bewirken, dass ehemals stenöke Arten allmählich ein weiteres Spektrum an Lebensräumen bewohnen oder in eine noch engere Nische zurückgedrängt werden. Effiziente Fördermaßnahmen können neu entdeckt oder die Wirksamkeit etablierter Schutzmaßnahmen kann durch neue Erkenntnisse widerlegt werden. Deshalb ist es notwendig, das Leitartensystem und die dazugehörigen Leitarten-Steckbriefe in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Auch mit unserer Methode gelingt es im übrigen nicht, die Komplexität der Natur und der Beziehungen zwischen Arten und Lebensräumen in ein Schema zu pressen. Gewisse Arten nutzen regional unterschiedliche Lebensräume, reagieren in einer bestimmten Gegend auf Schutzmaßnahmen, anderswo nicht, sind in einer Region gut erkennbar, während anderswo Verwechslungsmöglichkeiten bestehen und so weiter. Solche Fakten konnten nicht in jedem Falle berücksichtigt werden, weil dies das Auswahlverfahren extrem verkompliziert hätte. Auf den Leitartenkarten wird aber nach Möglichkeit darauf hingewiesen.
Da die Intensivierung der Landwirtschaft gemeinhin als eine der Hauptursachen für die Abnahme der Biodiversität in Mitteleuropa gilt (Krebs et al. 1999, Robinson & Sutherland 2002), haben wir als erstes ein Leitartensystem für das Landwirtschaftsgebiet entwickelt. Das beschriebene Verfahren wäre aber auch für die Auswahl von Leitarten anderer Landschaftskategorien (Wald, Gewässer, Gebirgslandschaften, Siedlungsraum) geeignet.
Wenn man im Agrarraum ökologische Verbesserungen erreichen will, sind Landwirtinnen und Landwirte die Haupt-Ansprechpartner. Deshalb ist es besonders wichtig, Informationen über Leitarten und Maßnahmen so zu präsentieren, dass dieses Zielpublikum erreicht wird. Eine ansprechende Gestaltung, eine allgemein verständliche Sprache und anwendungsorientierte Inhalte sind dafür Voraussetzung. Ebenso wichtig ist, dass die Anwender nicht in einem „Broschürenmeer“ versinken oder von gewichtigen Ordnern „erschlagen“ werden. Als geeignet haben sich beispielsweise „Steckbriefkarten“ erwiesen (Stuerer et al. 2008). Nach Aushändigung einiger gezielt ausgewählter Karten ist der Landwirt schnell im Bild, welche Biodiversitäts-Fördermaßnahmen auf seinem Hof aktuell sind und welche Arten er damit fördern kann.
Das vorliegende Leitartensystem und die Leitartenkarten werden bereits in einem aktuellen gemeinsamen Projekt der Schweizerischen Vogelwarte und des Forschungsinstituts für den biologischen Landbau (FiBL) erprobt (Birrer et al. 2009). Für 24 Landwirtschaftsbetriebe wurden mithilfe des Auswahl-Tools Leitarten ausgewählt und in der betriebsspezifischen Beratung eingesetzt. Die Leitartenkarten konnten eine nähere Beziehung zwischen den Landwirten und den auf ihrem Hof vorkommenden Tieren und Pflanzen erwirken, lösten positive Reaktionen aus und trugen so viel zur Akzeptanz der vorgeschlagenen Maßnahmen bei.
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