Fledermausschutz
Abstracts
Betriebssteuerungen zum Schutz von Fledermäusen an Windenergieanlagen (WEA) werden erst seit der Etablierung bundeslandspezifischer Arbeitshilfen vor etwas über zehn Jahren praktiziert. Ungefähr zwei Drittel der aktuellen WEA auf dem Festland wurden vorher in Betrieb genommen und setzen daher keine fledermausfreundlichen Betriebssteuerungen um. Wir ermittelten modellhaft an zwei alten WEA, die 2001 auf der freien Feldflur installiert wurden, wie viele Schlagopfer derartige alte Anlagen generieren können. Systematische Schlagopfersuchen in zwei Sommermonaten erbrachten 37 Schlagopfer. Ein Experiment zur Bestimmung der Kadaverabtragrate ergab, dass 95 % aller Kadaver innerhalb von 24 Stunden abgetragen wurden. Unter Berücksichtigung der Kadaverabtragrate und der Sucheffizienz schätzten wir, dass mehrere Hundert Fledermäuse im Untersuchungszeitraum an den WEA getötet wurden. Aus Vergleichsgründen führten wir zeitgleich identische Untersuchungen an zwei neueren WEA durch, die mit Betriebssteuerung zum Fledermausschutz betrieben werden. An diesen WEA fanden wir keine Schlagopfer, obschon die vegetationsreichen Standorte eine höhere Aktivität und somit ein höheres Schlagrisiko vermuten ließen. Unsere Untersuchung unterstreicht, dass alte WEA ohne Betriebssteuerungen selbst an Offenlandstandorten hohe Schlagopferzahlen generieren können. Die Einführung einer Betriebssteuerung zum Fledermausschutz sollte an Altanlagen möglichst umgehend erfolgen, um aktuelle Bestandsrückgänge von Kollisionsarten aufzuhalten.
Bat protection – Missing curtailments for old wind turbines can cause a high number of casualties
Curtailment measures for the protection of bats around wind turbines (WT) have only been practiced since the corresponding guidelines were established more than 10 years ago. About two thirds of onshore WT were commissioned before then and therefore operate without curtailments. As a model, we estimated the number of bat carcasses at two old WT that have been operating since 2001 without curtailment on a plain arable field. We found 37 carcasses during systematic searches conducted over a two-month period. An experiment revealed that 95 % of all carcasses were removed by scavengers within 24 hours. Accounting for carcass removal and search efficiency suggested that several hundred bats were killed at the focal WT during the study period. For comparison, we conducted identical surveys at recently installed WT that operate with curtailments to protect bats. We did not find any carcasses at these WT, although we expected a high collision risk for bats at this site because of the forest structure. Our study underscores that old WT operating without curtailment can generate high numbers of casualties even on open farmland sites. Curtailment procedures should be implemented as soon as possible for old WT to stop the recently observed population declines in high collision risk species.
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