Hecken gestalten klimaresiliente Agrarsysteme und stärken die Biodiversität
Vom 12. bis 14. Oktober 2025 brachte der Internationale Heckenkongress Fachleute aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Politik und Naturschutz zusammen, um sich zu vernetzen, Wissen auszutauschen und eine vielschichtige Heckenbewegung aufzubauen. In den Beiträgen wurde deutlich, welches ökologische und betriebswirtschaftliche Potenzial in Hecken steckt und wie rechtliche Rahmenbedingungen, Förderinstrumente und konkrete Praxisansätze zusammenspielen müssen, um sie flächendeckend in der Landwirtschaft zu verankern.
von Stefan Wolff/BaumLand/Redaktion erschienen am 09.12.2025Über 1.000 Teilnehmende – vor Ort auf Gut Karlshöhe in Hamburg sowie digital – verfolgten mehr als 30 Vorträge und Panels. Veranstaltet wurde der Kongress von der BaumLand-Kampagne gemeinsam mit dem Heckenretter e. V..
Ein Schwerpunkt lag auf europäischen Perspektiven: In der Podiumsdiskussion „Gemeinsam Europa aushecken“, organisiert in Kooperation mit Europe Calling e. V., diskutierten Vertreterinnen und Vertretern aus Frankreich, Großbritannien und Deutschland, wie unterschiedlich die Heckenpolitik in Europa ausgestaltet ist und welche Erfolgsmodelle sich übertragen lassen. Ein Projekt aus dem Gießener Land präsentierte eindrücklich, wie Heckenschnitt als erneuerbarer Energieträger verwendet wird. Als weiteres praxisnahes Beispiel stellte Danilo Braun vor, wie er mithilfe eines Förderprogramms ein „Heckendorf“ in Sachsen aufbaute. Ergänzend bot eine Exkursionen zum Gut Wulfsdorf konkrete Einblicke in ein Knick-Projekt für Artenvielfalt, CO2-Senke und Pädagogik. Beim begleitenden „Markt der Möglichkeiten“ stellten Initiativen ihre Angebote und Projektbeispiele vor, darunter auch kulinarische Produkte aus Heckenfrüchten.
Um die Ergebnisse des Kongresses weiter nutzbar zu machen, stehen zentrale Materialien nun online bereit: Die vollständigen Videoaufzeichnungen sind auf YouTube abrufbar, ein ausführlicher Rückblick findet sich auf unserer Homepage, und mit der Förderdatenbank der BaumLand-Kampagne erhalten Interessierte einen schnellen Überblick über relevante Programme für Pflanzung und Pflege von Hecken.
Zudem hat die BaumLand Kampagne Handlungsempfehlungen für Hecken veröffentlicht, die die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zur Förderung von Anlage, Pflege und Nutzung verbessern sollen. Die Kampagne möchte damit den Schwung des Kongresses in die Politik und Praxis tragen – von landwirtschaftlichen Betrieben über Kommunen bis hin zu regionalen Initiativen, die Hecken als wichtigen Baustein für Klimaresilienz, Biodiversität und lebendige Kulturlandschaften stärken.


Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.