Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Agroforstsysteme

Wann ist Alley Cropping rentabel?

Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Agroforestry Systems“, beleuchtet das wirtschaftliche Potenzial von Agroforstsystemen, die Pappelreihen auf Ackerflächen integrieren, und vergleicht sie mit konventionellem Ackerbau in Brandenburg. Die Forschenden zeigen in ihrer Untersuchung, unter welchen Bedingungen diese sogenannten „Alley Cropping“-Systeme wirtschaftlich rentabel sein können und welche Rolle politische Fördermaßnahmen spielen.

von ZALF/Redaktion erschienen am 25.11.2024
Agroforstsystem mit Pappelstreifen auf dem Hof von Landwirt Thomas Domin im Süden von Brandenburg © © Thomas Domin / ZALF
Artikel teilen:

Das Konzept des Alley Cropping verbindet Pappelstreifen mit konventionellem Ackerbau und bietet so nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Vorteile. Besonders in Brandenburg, wo die Böden oft trocken und wenig ertragreich sind, kann diese Anbauform helfen, die Bodenfruchtbarkeit zu stabilisieren und die Biodiversität zu fördern. Die Studie des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) vergleicht die Wirtschaftlichkeit dieser Agroforstsysteme mit herkömmlichem Ackerbau durch eine detaillierte Modellierung verschiedener Einflussfaktoren.

„Unsere Analysen zeigen, dass insbesondere kurze Rotationen des Alley Cropping mit Pappeln schon ohne Subventionen wirtschaftlich attraktiv sein können, wenn die Preise für Hackschnitzel hoch sind“, erklärt Alma Thiesmeier vom ZALF. „Für mittlere Rotationen oder niedrigere Holzpreise sind dagegen zusätzliche finanzielle Unterstützungen erforderlich, um konkurrenzfähig zu sein.“

Modellierung unterschiedlicher Szenarien für Brandenburg

Für die Analyse der Wirtschaftlichkeit dieser Agroforstsysteme nutzte das Forschungsteam das Modellierungs-Tool „Agroforstrechner“, welches den Kapitalwert der Agroforstsysteme unter verschiedenen Rahmenbedingungen berechnet. Im Fokus standen Szenarien, die verschiedene Hackschnitzelpreise und Fördermittel vergleichen. Die Studie zeigt, dass aktuelle Fördermittel im Rahmen der Öko-Regelung 3 nicht ausreichen, um Anreize für die Umsetzung von Agroforstsystemen auf besseren Böden und bei schwankenden Preisen zu bieten.

Eine Perspektive für nachhaltige Landwirtschaft

Agroforstsysteme bieten laut ZALF großes Potenzial für eine nachhaltige Landwirtschaft. Sie könnten Landwirtinnen und Landwirte dabei unterstützen, die Bodenqualität und Biodiversität langfristig zu erhalten und zugleich wirtschaftlich tragfähig zu bleiben. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Attraktivität dieser Systeme oft von staatlichen Förderprogrammen abhängig. Das Forschungsteam empfiehlt daher eine Ausweitung der Fördermittel, um die Einführung dieser Anbausysteme attraktiver zu gestalten und so zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft beizutragen.

„Alley Cropping-Systeme können eine entscheidende Rolle spielen, um die Landwirtschaft zukunftssicher und umweltfreundlicher zu gestalten“, so Thiesmeier. „Wir hoffen, dass die Ergebnisse unserer Studie die Politik dazu anregen, geeignete Förderungen bereitzustellen, um so die Einführung dieser Anbaumethode zu fördern.“

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren