Dr. Silvius Wodarz Stiftung wählt Amerikanische Rot-Eiche
Die Dr. Silvius Wodarz Stiftung hat die Amerikanische Rot-Eiche (Quercus rubra) zum Baum des Jahres 2025 ernannt. Die Organisation würdigt damit die Klimaresilienz und die vielfältige Nutzbarkeit des in den USA und Teilen Kanadas heimischen Wald- und Parkbaumes. Die Rot-Eiche wird bis zu 35?m hoch und zeigt oft eine prächtige Herbstfärbung.
von Dr. Silvius Wodarz Stiftung/LBV/Redaktion erschienen am 14.11.2024„Dank ihrer robusten Wuchsform und der Fähigkeit, auch in wechselhaften klimatischen Bedingungen zu gedeihen, ist die Amerikanische Rot-Eiche besonders gut geeignet, sich an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen“, erklärt Stefan Meier, Präsident der Baum des Jahres Stiftung. „Die schnellwüchsige Rot-Eiche symbolisiert die Anpassungsfähigkeit und Resilienz unserer Wälder und wird in Zukunft eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Bewirtschaftung und auch der Wertholzproduktion spielen“, ergänzt Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates und Schirmherr des Jahresbaumes 2025.
1Die Amerikanische Rot-Eiche, die ursprünglich in den östlichen und zentralen Vereinigten Staaten sowie in Teilen Kanadas heimisch ist, zeichnet sich durch ihre hohe Wuchsleistung aus. Mit einer ausladenden Krone ist sie ein wahrer Blickfang in jedem Landschaftsbild. Ihr auffälliges Herbstlaub, das in leuchtenden Rottönen erstrahlt, macht sie auch zu einem beliebten Baum für Parks und Gärten.
Im Forst übernimmt die Rot-Eiche eine wichtige Rolle bei der Verhinderung von Waldbränden: In den ausgedehnten, auf sandigen Böden stehenden Kiefern-Kulturen wird das flächige Waldbrandrisiko durch sogenannte „Feuerriegel“, Pflanzstreifen, welche mit Rot-Eiche angelegt wurden, deutlich vermindert. Die schwer entzündliche Belaubung der Rot-Eichen schränkt die Ausbreitung eines Feuers über die Baumkronen ein und die ebenfalls schwer brennbare, dichte Rot-Eichenlaubstreu verlangsamt die Ausbreitung eines Bodenfeuers. Gleichzeitig kann die Rot-Eiche nach einer Schädigung durch Feuer schnell wieder austreiben, wodurch sie wichtig für die Wiederbewaldung nach einem Schadereignis ist.
Seit 1989 kürt die Dr. Silvius Wodarz Stiftung den Baum des Jahres, um auf die Fähigkeiten bestimmter Gehölze und die Vielfalt der Arten hinzuweisen.
Die Wahl der Rot-Eiche zum Baum des Jahres stieß allerdings auch auf Kritik. „Damit wird ein völlig falsches Signal gesetzt“, beanstandet der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. „Im Sinne der Artenvielfalt ist der Umbau naturferner Nadelwald-Monokulturen hin zu artenreichen Laubholzwäldern mit heimischen Baumarten essenziell. Mit der Auszeichnung der Rot-Eiche als Baum des Jahres wird nun allerdings die Bestrebung von Teilen der Forstwirtschaft unterstützt, mit gebietsfremden Baumarten Bestände zu schaffen, die nur noch wenig mit unseren ursprünglichen Waldlebensräumen zu tun haben. Dadurch würde die Krise der heimischen Artenvielfalt weiter verschärft“, so Schäffer weiter. In seinem Schutzgebiet Rainer Wald bei Straubing entfernt der LBV deshalb schon länger Stück für Stück gezielt die dort früher angepflanzten Rot-Eichen.
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