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16. Weltnaturkonferenz

Zähe Verhandlungen gehen zu Ende

Die 16. Weltnaturkonferenz ist nach langen Verhandlungen am 2. November in Cali, Kolumbien zu Ende gegangen. Nachdem 2022 in Montreal auf der 15. Weltnaturkonferenz der Globale Biodiversitätsrahmen (Global Biodiversity Framework, GBF) zum Schutz unserer Lebensgrundlagen beschlossen wurde, lag der Schwerpunkt in Cali auf der Umsetzung dieses ehrgeizigen Plans.

von BMUV/BUND/WWF/Redaktion erschienen am 08.11.2024
Schafherde auf artenreichem Magerstandort © Julia Schenkenberger
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Nach teilweise langwierigen Verhandlungen konnten zentrale Beschlüsse gefasst werden, vermeldete das Bundesumweltministerium (BMUV). So wurden etwa entscheidende Vereinbarungen zur engeren Verzahnung von Natur- und Klimaschutz sowie zur Stärkung der Rolle von indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften im Biodiversitätsschutz beschlossen.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke lobt die Ergebnisse der Konferenz: "In Cali ist es uns gelungen, einen enormen Schritt zum Schutz unserer Natur voranzukommen. Dafür wurde hart gearbeitet und auch gerungen. Besonders freue ich mich, dass die Stimme der indigenen Völker und lokalen Gemeinschaften gestärkt wird – denn sie spielen eine äußerst wichtige Rolle im globalen Biodiversitätsschutz. Mit dem Beschluss zu Biodiversität und Klimakrise wird Klima- und Naturschutz künftig besser miteinander verzahnt, durch mehr Kooperation auf Politik-, Planungs- und Umsetzungsebene.“

Kritischer kommentierte der BUND die Ergebnisse: „Zu wenig Geld für Rettung der Natur“ titelte der BUND in seiner Pressemitteilung. Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt führte aus: „Bei der 16. UN-Weltnaturkonferenz in Cali wollte die Weltgemeinschaft konkrete Schritte vereinbaren, um das vor zwei Jahren in Montreal und Kunming verabschiedete Naturabkommen mit Leben zu füllen. Wir sehen mit großer Sorge, dass die Weltgemeinschaft es nicht geschafft hat, in den entscheidenden Punkten Finanzierung und Umsetzung des neuen Plans zum Schutz der globalen Biodiversität in zwei Wochen eine Einigung zu erzielen.“ Insbesondere die Länder des globalen Nordens wurden dabei stark kritisiert, da sie mit ihrem ökologischen Fußabdruck zur weltweiten Naturzerstörung beitragen.

Der BUND begrüßte aber auch einige Beschlüsse der COP: So sollen beispielsweise die Klima- und Biodiversitätsziele besser in den jeweiligen UN-Abkommen verzahnt werden. In den Wirtschaftssektoren soll der Schutz der Biodiversität stärker berücksichtigt werden. Als historischen Schritt wertete der BUND, dass die Mitsprache indigener Völker und lokaler Gemeinschaften durch einen permanenten Ausschuss bei den UN gestärkt werden soll.

Auch Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), betrachtete die Ergebnisse kritisch: „Es ist bedauerlich, dass die Weltnaturkonferenz zu Ende gegangen ist, ohne dass eine Strategie beschlossen wurde, wie weitere Gelder für den Naturschutz aufgebracht werden können. Erfreulich ist dagegen, dass eine Grundstruktur für einen Fonds geschaffen wurde, über den die Profite aus der Nutzung genetischer Daten von Pflanzen und Tieren gerecht verteilt werden sollen.“

Das Fehlen einer Einigung zur weiteren Finanzierung des Artenschutzes wurde weltweit von Verbänden, Institutionen und Medien kritisiert. Der WWF bezeichnete den Abbruch der Konferenz ohne diese Einigung sogar als Blamage.

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