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Bundesweite Insektenzählung

Insektensommer geht in die zweite Runde

Zum vierten Mal veranstalten NABU, LVB und naturgucker.de den "Insektensommer" als bundesweite Zählaktion für Insekten. Vom 6. bis 15. August findet die zweite Zählrunde des Jahres statt. "Mit dem Insektensommer wollen wir die Menschen für die Vielfalt der Insekten begeistern", erklärt LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. "Gleichzeitig helfen die gesammelten Daten uns dabei, die Insektenentwicklung in Deutschland besser zu verstehen",

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Marienkäfern ist die diesjährige Entdeckerfrage des Insektensommers gewidmet.
Marienkäfern ist die diesjährige Entdeckerfrage des Insektensommers gewidmet.Andreas Giessler/LBV
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Bei der ersten Zählrunde 2021 im Juni hatten sich 9.060 Menschen beteiligt. Das ist eine Steigerung zum vergangenen Jahr, als 8.370 Teilnehmende im ersten Zählzeitraum mitgemacht haben. Am häufigsten gemeldet wurde dabei der Asiatische Marienkäfer, er verdrängte damit die Steinhummel vom Spitzenplatz der Tabelle.

Eine besondere Rolle beim Insektensommer spielt wie im Vorjahr der Marienkäfer, von dem es in Deutschland rund 70 Arten gibt. Nelson: "Wir wollen herausfinden, ob der heimische Siebenpunktmarienkäfer oder der Asiatische Marienkäfer häufiger zu sehen ist. Letzterer wird seit 2002 in Deutschland gesichtet und stammt ursprünglich aus Asien. Wie weit sich die invasive Art bereits verbreitet hat, soll der Insektensommer zeigen." 

Gezählt wird je eine Stunde im eigenen Garten, im Park, Wald, Feld oder am Gewässer. Gemeldet werden können die Insekten auf den Seiten des LBV oder in der Insektensommer-App des NABU.

Zusätzlich zur Zählung der Insekten selbst ruft das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt während des Insektensommers dazu auf, an der Bestandsaufnahme von Insektenhotels in Frankfurt mitzuwirken. Es geht darum, alle Insektenhotels zu zählen, die man auf einem 20-minütigen Beobachtungsgang durch die Stadt entdeckt. Der Startpunkt ist dabei frei wählbar. Die Anzahl der Insektenhotels wird in einem Online-Formular festgehalten. "Ziel ist es, eine Abschätzung darüber treffen zu können, welchen Beitrag Bürger*innen für den Insektenschutz in der Stadt leisten, indem sie Brut- und Nisthilfen in Form von Insektenhotels bereitstellen", erklärt Marion Mehring, Biodiversitätsforscherin am ISOE. 

Darüber hinaus sind auch Kurzinterviews geplant. Die Wissenschaftler*innen wollen mehr über die Einstellung der Frankfurter und Frankfurterinnen zu Insekten in der Stadt erfahren: Wie gehen sie mit Insekten um? Inwieweit sind sie bereit, Insektenhotels einzurichten und zu betreuen? Worin liegt die Motivation, Lebensraum für Insekten zu bieten, anstatt sie – wie beispielsweise Wespen – zu vertreiben? Als Dankeschön erhalten die Interview-Teilnehmenden je zwei Eintrittskarten für den Palmengarten Frankfurt oder das Senckenberg Museum Frankfurt. Interessierte für die Interviews können sich schon jetzt unter stadtnatur(at)isoe.de melden. 

Die Ergebnisse aus diesen Citizen-Science-Aktionen fließen in das Forschungsprojekt „SLInBio – Städtische Lebensstile und die Inwertsetzung von Biodiversität“ ein, das im Oktober startet und den Erhalt der Insektenvielfalt zum Ziel hat. Dem Verbundprojekt gehören neben den Forschungspartnern dieses Citizen-Science-Aufrufes das Umweltamt und das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt am Main sowie die Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide als Praxispartner an. SLInBio wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) gefördert. 

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