BUND findet Pestizidrückstände in Zierpflanzen
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"Unser Test zeigt: Die momentane Praxis im Zierpflanzenanbau ist katastrophal für Bienen und andere Insekten", sagt Corinna Hölzel, Pestizid-Expertin beim BUND. "Verbraucherinnen und Verbraucher wollen Bienen retten und das Insektensterben stoppen. Sie kaufen Blühpflanzen, die vom Handel als bienenfreundlich angepriesen werden. Allerdings können Pflanzen wie Margeriten, Lavendel oder Lupinen durchaus Rückstände bienengefährlicher Pestizide enthalten. Bienen nehmen diese schädlichen Insektengifte über Nektar und Pollen auf, so wird die gut gemeinte Bienenrettung zur Giftfalle."
Europäischer Zierpflanzenbau geschieht in großem Stil auf Kosten des globalen Südens, woher die Mehrheit der Jungpflanzen stammt. Dabei werden Pestizide, die in der EU aus gutem Grund verboten sind, in den Produktionsländern wie Kenia oder Kolumbien eingesetzt. Sie gefährden dort die Gesundheit von Arbeiterinnen und Arbeitern sowie die Umwelt. Die Rückstände in den Pflanzen, die dann beim Endkunden landen, sind zwar gering, aber weiterhin gefährlich für die hiesigen Bestäuber. "Besonders erschreckend ist, dass vier der in Deutschland gekauften und beprobten Blühpflanzen gar nicht hätten importiert werden dürfen. Denn sie waren mit nicht zugelassenen Wirkstoffen belastet", so Hölzel.
Um das Insektensterben zu stoppen und Arbeiterinnen und Arbeiter auf Blumenplantagen weltweit zu schützen, fordert der BUND auf EU-Ebene eine deutliche Reduktion des Einsatzes von Pestiziden und das Verbot von bienengefährlichen Wirkstoffen sowie strengere Kontrollen von Importware. Für Verbraucher*innen ist die beste Empfehlung, Bio-Pflanzen zu kaufen oder Zierpflanzen, die vollständig in der Region gezogen werden.
Die vollständigen Ergebnisse und den Bericht zum Zierpflanzentest finden Sie unter www.bund.net/zierpflanzentest
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