Heilpflanze Arnika zurück im Rheingau-Taunus-Kreis
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Möglich wurde die Auspflanzaktion durch die Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandte Ökologie der Hochschule Geisenheim, dem Botanischen Garten Marburg und der Naturschutzbiologie der Universität Marburg, die über das gemeinsame Forschungs- und Umsetzungsprojekt ArnikaHessen langjährige Erfahrungen mit dem Schutz und der Förderung der gefährdeten Pflanzenart sowie der Wiederherstellung ihrer Lebensräume, den Borstgrasrasen und Heiden, haben. Ilona Leyer, Professorin an der Hochschule Geisenheim, Dr. Andreas Titze, Leiter des Botanischen Gartens Marburg und Dr. Sascha Liepelt von der Universität Marburg freuen sich, dass das Projekt nachhaltige Wirkung entfaltet und Arnika dank des engagierten BUND-Teams nun auch im Rheingau-Taunus-Kreis wieder heimisch wird. „Arnika war früher eine häufige Pflanze in mageren, bodensauren Wiesen und Weiden. Diese Art des Grünlandes ist heute aber aufgrund der Nährstoffanreicherung durch intensive Landwirtschaft und Luftschadstoffe nur noch sehr selten zu finden. Regenerieren wir diese Lebensräume, so helfen wir auch vielen weiteren gefährdeten Pflanzen- und Tierarten, darunter vielen Insekten, stabile Populationen zu entwickeln. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den starken Rückgang der biologischen Vielfalt in unserer Kulturlandschaft aufzuhalten“, erläutert Leyer den Hintergrund der Aktion.
Die Wiederansiedlung wurde dabei von langer Hand geplant. Wolfgang Ehmke und Thomas Petsch vom BUND-Ortsverband Taunusstein organisierten die zukünftige Pflege der Flächen, indem eine Landwirtin für eine naturschutzkonforme Beweidung gewonnen wurde. Mit Hilfe genetischer Untersuchungen im Rahmen des ArnikaHessen-Projektes konnten passende Spenderbestände identifiziert werden, von denen Samen gesammelt und im Botanischen Garten Marburg angezogen wurden. Vorausgehende Bodenuntersuchungen ergaben außerdem, dass die beiden Flächen für die Wiederansiedlung geeignet sind.
Damit stand der Wiederansiedlung nichts mehr im Wege und die 500 noch zarten Jungrosetten konnten vor einigen Tagen in einer Gemeinschaftsaktion vorsichtig in ihre neue Heimat eingesetzt werden. Nun heißt es Geduld haben - wenn sich die Pflanzen etabliert haben, werden sie nächstes Jahr zum ersten Mal blühen und als weithin sichtbare gelbe Farbtupfer die Landschaft bereichern.
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