EU will weltweite Entwaldung eindämmen
Das Europäische Parlament stimmt heute einen Verordnungsentwurf ab, durch den die von der EU verursachte weltweite Entwaldung eingedämmt und umgekehrt werden soll.
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Hintergrund der Verordnungsvorlage ist unter anderem, dass die EU mit 10 % zur weltweiten Entwaldung beiträgt. 80 % der Entwaldung sind dabei auf die Ausweitung landwirtschaftlich genutzter Flächen zurückzuführen, aber auch die steigende Nachfrage nach (Tropen)hölzern ist einer der Gründe. Das Parlament betont, dass frewillige Zertifizierungssysteme bislang nicht ausreichend effektiv sind, um die weltweite Entwaldung zu stoppen.
Die Verordnung soll ausdrücklich nicht die bestehenden Sorgfaltsprüfungen ersetzen, sondern ergänzen. Stattdessen soll die Verordnung eine Grundlage für die Gewährleistung eine hohen Schutzniveaus für erschöpfbare natürliche Ressourcen wie Naturwälder und natürliche Ökosysteme bilden.
Zu diesem Zweck sollten forst- und ökosystemgefährdende Rohstoffe,
"die in der Union in roher Form oder als Produkte [...] in Verkehr gebracht werden, nicht von Flächen eingeschlagen, gewonnen oder hergestellt werden, die am 1. Januar 2008 den Status eines Naturwaldes oder eines natürlichen Ökosystems gemäß der in Abschnitt 3.3 „Begriffsbestimmungen“ festgelegten Definition hatten und diesen Status zwar immer noch haben, das Land jedoch Änderungen erfahren hat, die man als Schädigung bezeichnen kann. Es sollte nur rechtlich möglich sein, einen Rohstoff in der Union in Verkehr zu bringen, der unter Einhaltung von Erhaltungszielen geschlagen, gewonnen oder hergestellt wurde und der nicht zum Verlust oder zur Beeinträchtigung der Ökosystemfunktionen auf oder neben dem Land, von dem er geschlagen, gewonnen oder hergestellt wurde, geführt hat." (Europäisches Parlament 2020)
Die Europäische Kommission wir voraussichtlich im ersten Halbjahr 2021 über den Entwurf beraten.
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