NABU und LBV wählen die Turteltaube
Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern und der NABU haben die Turteltaube (Streptopelia turtur) zum Vogel des Jahres 2020 gekürt. Damit wollen sie auf die Gefährung der Art aufmerksam machen – die Art steht auf der weltweiten Roten Liste.
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„Seit 1980 haben wir fast 90 % dieser Art verloren, ganze Landstriche sind turteltaubenfrei“, so Heinz Kowalski, NABU-Präsidumsmitglied. „Unsere kleinste Taube findet kaum noch geeignete Lebensräume.“ Derzeit brüten in Deutschland nur noch 12.500 bis 22.000 Paare. Als Vogel der Agrarlandschaft leidet die Taube unter der Intensivierung der Landwirtschaft und dem damit einhergehenden Verluist von Brachen, Ackersäumen, Feldgehölzen und Kleingewässern. Auch fehlt ihre Nahrungsgrundlage, die Sämereien von Wildkräutern, durch den Einsatz von Pestiziden.Turteltauben sind die einzigen Langstreckenzieher unter den Taubenarten Mitteleuropas. Sie verlassen zwischen Ende Juli und Anfang Oktober Europa, um südlich der Sahara zu überwintern. Durch Bejagung, die auch in verschiedenen EU-Ländern zulässig ist, sind die Bestände außerdem bedroht. Der NABU und der LBV fordern deshalb Bundesumweltministerin Svenja Schulze in einer Petition auf, sich neben einer verbesserten Landwirtschaftspolitik auch für das dauerhafte Aussetzen der Abschussgenehmigungen in den EU-Mitgliedsstaaten einzusetzen.
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