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Feldversuch Optimoor

Entwässerte Moore können renaturiert werden

BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel hat gemeinsam mit den Projektbeteiligten des Feldversuchs Optimoor die Versuchsflächen bei Rastede besichtigt. Der Versuch zeigt, dass sich in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft Moorlebensräume wiederherstellen lassen. „Das Projekt Optimoor adressiert zwei besonders wichtige Themen des Natur- und Umweltschutzes - die Sicherung der biologischen Vielfalt und den Klimaschutz", sagte die BfN-Präsidentin.
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Treibhausgasmessung im Projekt Optimoor
Treibhausgasmessung im Projekt OptimoorAnna Bartel
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So sind landwirtschaftlich genutzte, entwässerte Moore für Treibhausgas-Emissionen in einer Größenordnung von über vier Prozent der jährlichen Gesamtemission Deutschlands verantwortlich. Es ergibt sich also ein durchaus beachtliches Einsparpotenzial durch die Revitalisierung oder angepasste nasse Nutzung von Moorstandorten.

Von besonderer Bedeutung für den Schutz der biologischen Vielfalt sind dabei die Hochmoore. Sie gehören zu den in Deutschland am stärksten gefährdeten Biotoptypen und sind mittlerweile auf ein Prozent ihrer ehemaligen Ausdehnung zurückgedrängt worden. „Das an Hochmooren reichste Bundesland ist Niedersachsen, so dass hier eine besonders hohe Verantwortung hinsichtlich des Schutzes und der Wiederherstellung liegt. Ich freue mich, dass das Land mit einer Reihe von Programmen dieser Verantwortung nachkommt“, sagte BfN-Präsidentin.

Gute Ausgangsbedingungen für eine Wiedervernässung bieten als Grünland genutzte Hochmoore. Denn dort sind noch wasserdurchlässige Weißtorfe im Untergrund vorhanden, die das Wasser schnell in die ganze Fläche leiten.

Bisherige Hochmoorsanierungen konzentrieren sich vor allem auf ehemalige Torfabbauflächen, wo stark verdichtete und dadurch schlechter vernässbare Schwarztorfe anstehen. Anna Bartel vom EFMK (Europäisches Fachzentrum Moor und Klima) erklärte dazu, dass Hochmoore natürlicherweise von Regenwasser gespeist werden. Damit dies im Projekt in ausreichender Menge zur Verfügung steht, wird es in einem Wasserreservoir gesammelt und in die Versuchsflächen geleitet. In naturnahen Hochmooren kann das Moor selbst genügend Regenwasser speichern, um Dürrezeiten zu überstehen. Hier fungiert eine intakte Torfmoosdecke wie ein Schwamm, der zwar oberflächlich austrocknet, das Wasser in den tiefergelegenen kleinen Poren aber festhält.

Auf der Modellfläche „Optimoor“ wurden unterschiedliche Ausgangsbedingungen geschaffen und bezüglich ihrer Auswirkungen auf die Entwicklung einer moortypischen Vegetation und Fauna sowie der Kohlenstoffspeicherung getestet, erläuterte Gerald Jurasinski von der Universität Rostock. Die Besucherinnen und Besucher konnten heute direkt an den Untersuchungen teilhaben. Vytas Huth von der Universität Rostock führte eine Treibhausgasmessung vor. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass in bestimmten Varianten mit bereits etablierten Torfmoosen besonders geringe Emissionen auftreten. Wie in einem „echten“ Hochmoor können diese jetzt nassen Torfmoosdecken mittlerweile nur mit speziellem Schuhwerk betreten werden, damit man nicht einsinkt. Eva Rosinski von der Ingenieurgesellschaft „Hofer und Pautz“ nimmt zur Bestimmung der Pflanzenarten deshalb Schneeschuhe zur Hilfe.

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